Samstag, 16. Januar 2010

Ristorante Centovalli, Ponte Brolla


Ristorante Centovalli, Ponte Brolla, Tel. 091 796 14 44
geschl.: Montag, Dienstag

Das Dritte Adventswochenende, Gerhard und ich hatten mal wieder das dringende Bedürfnis, in unser geliebtes Tessin zu fahren, wenn auch nur für ein verlängertes Wochenende. Als wir durch den Gotthard kamen, sahen wir, dass in Airolo schon hoch Schnee lag, da gab es vor ca. 2 Wochen einen ziemlich heftigen Wintereinbruch mit teilweise stundenlangen Staus. Wir hatten Glück und kamen super durch.

Heute haben wir dann überlegt, wohin essen gehen? Sonntags geöffnet und dann auch noch im Dezember? Da kommen eher die Ristoranti um Ascona oder im Locarnese in Frage. Der Slow-Food Führer gab nicht viel her, also haben wir mal wieder unsere beiden Lieblings-Führer „URCHUCHI“ und „Tessin geht aus“ befragt. Unsere Wahl fiel auf’s Centovalli.

Eine Tessiner Legende, eines der Tessiner In-Lokale, berühmt für Risotto mit Steinpilzen und Gorgonzola, in allen einschlägigen Führern hochgelobt und jeder preist Risotto Centovalli. Nun, ich stimme in diesen Kanon nicht ein. Wir waren dort, wir haben (bzw. ich habe) den berühmten Risotto gegessen, den gibt es entweder pur, oder mit Rindsfilet, Kalbssteak oder Lamm. Ansonsten standen auf der Carte Riesencrevetten mit thailändischem Curry mit Kokossauce und Basmati-Reis. Das las sich für mich sehr verlockend, doch ich wollte ja Risotto probieren. Gerhard mag das nicht, und bekam sehr gute, knusprig gebratene Kartoffelwürfelchen mit Salbei. Er hatte dazu ein Rindsfilet, relativ klein und kaum gewürzt bzw. hatte der Koch etwa komplett vergessen nach Salz und Pfeffer zu greifen? Nun zum berühmten Risotto – ich mag es z.B. bei Agnese in Intragna lieber. Schon als Kind mochte ich keinen Reisbrei geschweige denn Reissuppe, und hier wird Risotto auf einer flachen Platte als schon beinahe Suppe serviert, nicht so mein Fall. Dafür der Wein dann schon eher. Hier auch eine sehr kompetente Beratung durch Renato Gobbi, wie auch überhaupt der Service freundlich, herzlich und kompetent ist, sehr sehr wohltuend. Ja, aber der Wein…. Drei Empfehlungen, die es dann auch offen gibt, einen weißen und zwei Rote. Wir probierten erst den weissen, einen Viognier von Ferrari aus Stabio, wunderbar!!!! Und dann goss ich noch mit einem Neugier-Schlückchen in rot vom gleichen Winzer auf, auch nicht übel.

Und dann kam’s: Gerhard und ich, beide noch nicht so ganz gesättigt…. Wir hatten noch ein bisschen Platz und entschieden uns, obwohl (außer bei Gerhard das obligatorische Schokoladeneis) normalerweise das Essen bei uns mit Espresso und Digestivo endet, für Sorbet. Ich hatte hausgemachtes Himbeer-Sorbet mit Himbeer-Geist und Gerhard hausgemachtes! Schokoladeneis. Zum DANIEDER-KNIEN!!!! Das weltbeste Sorbet!!! Sowohl vom Geschmack als auch von der Konsistenz. Und dann tat ich etwas, was ich noch NIEEEE tat und Gerhard verwundert schauen liess: Ich bestellte noch ein Dessert. Diesmal das Sorbetto di Uva, mit den Americano-Trauben „von der Pergola“ wie uns der sympathische Renato erläuterte, begossen mit Grappa di Uva Americano. Dieses Dessert-Erlebnis begeisterte uns und wenn wir wiederkommen, NUR wegen der himmlischen Sorbets.

3 Kommentare:

  1. Die Sorbets sind spitze, das kann ich bestätigen!

    Im Gegensatz zu euch mögen wir den schlonzigen Risotto sehr gerne - wobei der im Centovalli wirklich seeehr schlonzig ist :-) Auch die Fleischportionen waren bei uns immer üppig (siehe Foto im unten erwähnten Blogeintrag, waren seit 2007 dreimal dort) und gut gewürzt.

    Nach dem Besuch hier
    http://peho.typepad.com/chili_und_ciabatta/2007/08/risotto-im-rist.html
    habe ich versucht, ihn nachzukochen:
    http://peho.typepad.com/chili_und_ciabatta/2007/09/nachbau-risotto.html

    Was mir nicht so gut gefallen hat: im letzten Jahr war Sohn Moritz samt Freunden zu Feier des Abiturs für ein paar Tage in Ascona. Wir haben ihnen ein Essen im Centovalli spendiert und leider sind sie dort nicht sehr freundlich und zuvorkommend bedient worden - offensichtlich hatte man Angst, sie könnten die Zeche nicht bezahlen....

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  2. Bonsoir liebe Petra,
    auf Deinen Fotos sieht das Risotto auch gleich viel appetitlicher aus. Aber das liegt sicher an Deinen Fotokünsten ;-)

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  3. Wir waren auch in 2008 dort und waren enttäuscht. Reissuppe statt Risotto, geschmacklich strenge getrocknete Steinpilze und zu dominierender Gorgonzola. Sonst ist das Restaurant nicht übel, aber der Hype wg. des Risotto....
    Viel, viel besseres und gourmetmäßiges Risotto gibts in Lugano im Restaurant des Hotel Leopold II

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