Samstag, 26. Juni 2010

Grottino Ticinese, Losone

Grottino Ticinese, Losone
Via San Materno 10, Losone
Tel. 091 791 32 30
geschl. mittwochs und von November bis März, Wiedereröffnung 2016: Freitag, 4. März
 
Ein Aufenthalt im Tessin - und sei es nur für 3 Tage - geht bei Gerhard schon mal gar nicht ohne einen Besuch in seinem Lieblings-Grotto. Über diesen schönen Ort kann man auch nicht oft genug berichten, wie ich das schon h i e r und dann nochmal h i e r und dann wieder h i e r berichtet habe und immer wieder ist es ein Erlebnis. Gestern Abend sassen wir bei frühsommerlichen Temperaturen mit Melanie und Andreas und unserem Freund Eckard im schönen Garten und vergnügten uns mal wieder mit Cicorietta Salat, die Männer anschliessend mit Brasato al Merlot und einer Polenta, die im Garten im offenen Kamin gerührt wird.
 
Gerhard, der kein Polenta-Fan ist, bekam Tagliatelle dazu serviert und für mich gabs wieder die frittierten Fische mit Zitronensaft. Ein schönes Gericht, das jetzt für diesen Sommer neu auf der Karte steht, ist Pesce in Carpione, gebratene Felchenfilets, die anschliessend in Essig und Gemüsen eingelegt werden und kalt serviert werden. Ein wunderbar leichtes Sommergericht, das ich sicherlich beim nächsten Mal probieren werde.
 
 
 
Zu vorgerückter Stunde bekamen wir noch Besuch.
 
Ein Hirschkäfer, un cervo volante, wie er im Tessin heisst, wo er als Glücksbringer gilt und unter Naturschutz steht, machte es sich auf Andreas' Arm gemütlich und fühlte sich offensichtlich so wohl, dass er längere Zeit bei uns verweilte, so lange, bis wir ihn wieder auf "seinen" Baum setzten.
 


Donnerstag, 24. Juni 2010

Grotto dei due Ponti, Giornico


Grotto dei due Ponti                                                                 Giornico, Tel. 091 864 20 30

Ein wunderbarer Ort, eine wunderbare Entdeckung! In diversen Ausgaben meiner Lieblings-Tessiner-Gastroführern habe ich bisher darüber gelesen, dies begann vor vielen vielen Jahren bereits mit dem Tessiner Grotto-Führer und setzte sich über Urchuchi bis hin zu der neuesten Ausgabe von "Tessin geht aus" fort. Schon vor vielen Jahren "umkreisten" wir dieses Grotto grosszügig. Wir besuchten Giornico, diesen wunderschönen Ort  mit den vielen Kirchen, darunter die unbedingt sehenswerte Kirche San Nicolao. Einen Reisebericht und viele sehr gelungene Fotos gibt es bei dem von mir sehr geschätzten, regelmässig gelesenen Blog klick hier:  Lamiacucina von Robert zu sehen.

Das Grotto ist schwer zu finden, doch wenn man's weiss, ist es eigentlich ganz leicht. Man fährt in den alten Dorfkern von Giornico, suche einen Parkplatz... ist dieses Hindernis schon mal genommen, gelingt der Rest ganz leicht. Man gehe über eine der beiden Brücken, wende sich dann nach links, steige ein paar Stufen hinab.... und ist im Paradies.... fast!

Der Ort ist traumhaft, das Ambiente wunderbar, so schön, bei sonnigem Wetter unter Weinreben zu sitzen, direkt am Ticino, und den Forellen im glasklaren Wasser zuzuschauen. Tja, wenn dann der Service noch etwas zuvorkommender wäre... Der skurile Charme des Padrone ist schon sehr gewöhnungsbedürftig, gehen wir einfach mal davon aus, dass dies dazu gehört... (beim Verabschieden ist ihm auch fast so etwas wie ein Lächeln gelungen)

Eine gelungene  Karte, die üblichen "Tessiner Verdächtigen" wie Minestrone und Affetato misto, Polenta, Risotto auf Vorbestellung, etc.... Heute mittag gabs als Menu del Giorno Schinken mit Melone (aber was für ein Schinken!!!! einfach nur köstlich) sowie Lardo und eine Schweinshaxe mit Polenta oder Kartoffeln (oder für Gerhard Tagliatelle). Ich hatte einen gemischten Salat und anschliessend Malfatti, nicht in Butter und Salbei, sondern in Cremesauce, die Malfatti auf der Zunge schmelzend, die mit etwas Curry abgeschmeckte Sahnesauce nicht so mein Fall

Dazu tranken wir Terre di Gudo bzw. für Eckard den berühmten Giornico Oro, ein sehr gehaltvoller Wein mit einem wunderbaren Geschmacksvolumen.

Das wunderbare Ambiente und das vorzügliche Essen lassen uns sicherlich wiederkommen. Kommentar von Gerhard: "Schon alleine dafür lohnt die Gotthard-Überquerung"

Sonntag, 6. Juni 2010

Seven Easy, Ascona

Seven Easy an der Piazza von Ascona, Tel. 091 780 77 71



Bevor es heute Morgen nach Hause ging, führte uns der Weg gestern Mittag noch ins Seven Easy. Wenn wir im Tessin sind, gehen wir gerne am späten Vormittag nach Ascona, um dort im Seven Easy etwas zu trinken. Ich hatte auch schon mal klick hier von einem wunderbaren kulinarischen Erlebnis geschwärmt.

Ursprünglich wollten wir nur etwas trinken und dann abends essen gehen, doch der charmante Restaurant-Chef des Seven Easy, Michele Naretto, empfahl uns etwas, das nicht auf der Karte stand und dem wir nicht widerstehen konnten: die ersten frischen Steinpilze für diese Saison! Wir entschieden uns, eine kleine Portion zu teilen: einfach nur in Olivenöl gedünstet mit ein paar frischen Kräutern, wunderbar fest, aromatisch, köstlich! Dazu das frische, knusprige Valle Maggia Brot... hhhmmmm. Ein Blick in die Speisekarte machte uns noch Appetit auf "Asparagi marinati con uova strapazzate al tartufo e cerfoglio" Marinierte grüne und weisse Spargel mit Datteltomaten und Trüffel-Ei mit Kerbel für Gerhard und für mich "Frutti di mare con carciofi e piselli mangiatutto" lauwarm servierter Meeresfrüchtesalat mit viiiel von dem von mir heiss geliebten Pulpo, serviert mit Artischocken und Zuckerschoten, wunderbar angerichtet - ein Augen- und Gaumenschmaus... leider habe ich vor lauter Begeisterung vergessen, die Kamera zu zücken....

Samstag, 5. Juni 2010

da Gina, Ascona

Grill, Bar, Pizzeria da Gina, Ascona, Viale Monte Verita 19, Tel. 091 791 27 40, montags geschlossen, ansonsten durchgehend, dazwischen mit reduzierter Karte


Die neueste Ausgabe Tessin geht aus ist erschienen (2010/2011)  - und mit ihr ein Tip für eine Neueröffnung in Ascona: Ristorante da Gina in der Viale Monte Verita, ein ideales Ziel, um während des Bummelns in Ascona eine kleine Pause einzulegen.

Das Ristorante liegt etwas außerhalb des Zentrums (im Kreisverkehr von Losone kommend Richtung Ascona Zentrum abbiegen, am Friedhof vorbeifahren, nach ca. 300 m ist man angekommen). Obwohl an der Hauptstraße gelegen, stört der Verkehrslärm uns nicht. Man sitzt im schönen Garten unter der mit Trauben bewachsenen Pergola an Granittischen. "Tessin geht aus" schreibt, dass es hier sehr gute Pizza gebe, da sie von dem Pizzaiolo Giovanni Tafuro zubereitet werde, der bei der Pizza WM in Italien im letzten Jahr als bester Schweizer abgeschnitten hatte. Das machte mich natürlich neugierig und ich bestellte mir eine Pizza mit Meeresfrüchten, davor hatte ich gegrillte Gemüse, schön bissfest, mit Balsamico und Olivenöl beträufelt und mit einem herrlichen Ziegenfrischkäse serviert. Die Pizza war gut, keine Frage, dünner Teig, knusprig... doch mir schmeckt sie z.B. in Losone in der Osteria Vecchio Tiglio sehr viel besser. Die Meeresfrüchte waren frisch (glücklicherweise nicht die leider allzu verbreitete Mischung aus der Tiefkühlung) - das war gut - weniger gut war allerdings, dass die Tintenfische ziemlich hart waren...

Im "Tessin geht aus" wurde eigens das gut gelaunte fröhliche Personal erwähnt. Wir wurden auch sehr freundlich bedient, lediglich die Chefin Gina Sprenger, die uns mit einer sehr aufgesetzten professionellen Freundlichkeit begegnete,  passte nicht so ganz in dieses Bild. Am Stress kann es nicht gelegen haben, da an unserem Besuchstag längst nicht alle Tische besetzt waren. Vielleicht hat sie einfach nur einen schlechten Tag gehabt, wir werden diesem schönen Ristorante auf jeden Fall nochmal eine zweite Chance geben.

Freitag, 4. Juni 2010

Grotto Lauro, Arcegno



Grotto Lauro, Arcegno (in der Nähe von Losone), Tel. 091 791 42 96, montags geschlossen

Nachtrag Herbst 2016: Leider bleiben die Pforten dieses taditionsreichen Grottos geschlossen, Ruth und Aldo Sigel haben sich in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.


Nachtrag 14. Mai 2020: Ruth und Aldo Sigel sind wieder zurück im Grotto Lauro!



Über dieses Grotto habe ich schon klick hier berichtet. Es gehört zu unseren Lieblings-Grotti, in das wir schon seit über 25 Jahren gehen und in dem wir schon unzählige schöne Abende verbracht haben, so auch den gestrigen Abend mit Melanie und Andreas. Die beiden kannten es noch nicht und waren begeistert.
Schon der wohltuende Empfang durch unsere charmanten Gastgeber Ruth und Aldo Siegel, die wir nunmehr seit vielen Jahren kennen, lässt uns immer wieder gerne nach Arcegno kommen.... dies alleine wäre schon ein Grund, wenn dann nicht noch diese wunderbare Küche wäre....

Antipasti misti mit allen Köstlichkeiten, die die Küche hier hervorbringt, u.a. mit einem fantastischen Vitello Tonnato, marinierte frische Gemüse, gefüllte Paprika, Melone mit Parmaschinken und die köstliche Gemüseterrine.... Gerhard hatte seine Vorspeise, die er seit 25 Jahren hier isst und wahrscheinlich noch die nächsten 25 Jahre hier essen wird: hausgemachte Tortellini in einer cremig zarten Gorgonzola-Sauce.


und danach - ebenfalls als Wiederholungstäter die Fegato alla Veneziana mit Rosmarin-Kartoffeln, die hier besonders gut schmeckt.
Am Schluss dann unbedingt noch ein Plätzchen frei lassen für eines der köstlichen Desserts, traditionell ist dies die Torta di Castagne und dann vor allem die Mascarpone-Creme mit Beeren, die mich auch zu meiner Tessiner Mascarpone-Creme inspirierte

Donnerstag, 3. Juni 2010

Meine Ferienküche: Tessiner Güggeli mit Rosmarin


Irgendwie haben wir gerade nicht die Essengeh-, sondern die Selbstkochphase hier im Urlaub. Das liegt sicherlich zum großen Teil an unserem neu gestalteten Gartensitzplatz, irgendwie schmeckt da alles besser und sogar mein geliebter Tessiner Rosato 2008 von Stefano Haldemann wird von Schlückchen zu Schlückchen besser, obwohl dies kaum noch vorstellbar ist. ;-)

Bei strahlendem Sonnenschein war uns nach Grillen. Es gab Stubenküken von Terreni alla maggia, Ascona, mit Rosmarinkartoffeln und einem frischen grünen Salat, natürlich - seit dem wir den  Hof nun endlich gefunden haben - von Linea Bio Verde.

Gerhard hat die Stubenküken vorbereitet, nur mit Salz und Pfeffer gewürzt und jeweils mit einem Rosmarinzweig, ein paar Zehen jungem ungeschältem Knoblauch und ein paar Zitronenstückchen gefüllt, leicht eingeölt und dann gings auf unseren kleinen Elektro-Grill.

Nach kurzer Zeit war die Luft hier am Gambarogno von einem wunderbaren Duft erfüllt und wir konnten es kaum abwarten, bis das Güggeli endlich verspeist werden konnte.

Selbst unser ansonsten gut erzogener Akela vergass sich angesichts solcher Köstlichkeiten:



Dienstag, 1. Juni 2010

meine Ferienküche: superschnelle Tessiner Mascarponecreme mit frischen Beeren

Auf vielfachen Wunsch hier das Rezept für meine superschnelle Tessíner Marscarponecreme mit frischen Beeren. Sie kommt bei Gästen gut an, macht richtig Eindruck und vor allem: sie ist so was von schnell zuzubereiten und das begeistert mich immer wieder. Am besten schmeckt sie, wenn sie ein paar Stunden im Kühlschrank durchgezogen ist.

Zunächst mal Beeren besorgen, wir mögen am liebsten Himbeeren und Heidelbeeren. Aber auch Erdbeeren schmecken wunderbar (muss man allerdings wieder klein schnippeln, dann doch lieber Himbeeren und Heidelbeeren). Die Beeren in eine Schüssel geben und mit Limoncello und Grappa (da es ja eine Tessiner-Creme ist, nehme ich auch meinen guten Tessiner Grappe aus Americana Trauben von Stefano Haldeman und den Limoncello von Punto Verde aus dem Maggia Tal. Richtig schön begiessen, nicht sparsam sein. Wer mag, darf auch ein bis zwei Löffel Zucker darüber geben, braucht man aber nicht. Dann eine gute Stunde das ganze Saft ziehen lassen.

In der Zwischenzeit bereite ich die Mascarponecreme zu. Drei Eigelb mit drei Esslöffeln Zucker schaumig rühren, 250 g Mascarpone dazu, mit etwas Limoncello und Grappa glattrühren und 125 g geschlagene Sahne unterziehen.

Dann eine flache Schale (in der auch serviert werden soll) mit Cantuccini auslegen, schön dicht aneinander. Wichtig ist die Qualität der Cantuccini, nicht irgendwelche mit Mini-Stückchen Mandel, sondern mit richtig schönen großen Mandelstücken nehmen. Die Beeren über einem Sieb abtropfen lassen. STOP!!! Nicht vergessen, etwas drunter zu stellen und das Gute Zeugs auffangen - die Flüssigkeit der Beeren haben mit dem Limoncello und dem Grappa einen wunderbaren Saft gebildet. Ich beherrsche mich und behalte den größten Teil davon zurück, denn jetzt kommt das Wichtigste: Die Cantuccini so mit der Flüssigkeit begiessen, dass sie schön durchfeuchtet, aber nicht nass und matschig werden. Bei mir wird dazu dann doch das meiste der köstlichen Flüssigkeit benötigt und ich kann mir kein Schlückchen mehr gönnen. Dann noch die abgetropften Beeren darüber geben - ein paar für die Deko aufbewahren - und die Mascarponecreme glatt darüber streichen. Mit den übrig gebliebenen Beeren und evtl. ein paar Stückchen Cantuccini dekorieren, auch etwas Minze oder Schokospäne machen sich gut als Deko.