Montag, 31. Dezember 2012

Linsen und rote Dessous

Mädels, noch ist Zeit! Kramt noch schnell was Rotes aus der Schublade. Denn ihr wisst ja, das Tragen von roten Dessous in der Silvesternacht ist absolut unerlässlich für das Glück in der Liebe im kommenden Jahr. Noch ist Zeit! Ihr werdet sicherlich noch etwas Aufregendes in Eurem Fundus haben.

Dass Linsen für Glück und Wohlstand sorgen, dürfte sich ja mittlerweile herum gesprochen haben, oder? Wer noch nicht vorgesorgt hat, kann noch schnell ein Linsensüppchen kochen oder vielleicht auch diesen köstlichen Linsensalat zubereiten:

Salat aus Beluga-Linsen und Birnen



ich nehme:

1 Tasse Beluga-Linsen
3 Tassen Wasser
1/2 Tasse Mirepoix von Möhren (hauchfeine Möhrenwürfel)
1 Schalotte, kleinst gewürfelt
1 Birne, geschält, in kleine Würfel geschnitten (moi: vergessen, stattdessen etwas rote Chili wegen der Farbe und ein paar Kapern)
1/2 Bund glatte Petersilie, fein gehackt

anschliessend: Salz, Pfeffer
Gemüsepaste (moi: selbstgemacht), ein Gemüsebrühwürfel tut es zur Not auch

Vinaigrette aus:
1 EL grobkörnigem Senf,
Salz, Pfeffer
2 EL Rotweinessig
1 EL von Eurem besten Balsamico
5 EL von Eurem besten Olivenöl



und los geht's:

Die Linsen in der dreifachen Menge Wasser ohne Salz in ca. 20 min auf kleinster Hitze bissfest kochen, In den letzten 5 Min. der Garzeit die Möhrenwürfel zugeben,
abgießen, salzen und pfeffern, evtl. mit 1 EL Gemüsepaste würzen, sofort mit den Schalotten mischen, die Vinaigrette unterrühren, abschmecken und ganz zum Schluss mit dem Birnenwürfeln und der Petersilie mischen.

So gerüstet, kann nichts mehr schief gehen!

Ich wünsche Euch einen wundervollen, prickelnden Start in das Neue Jahr 2013!


Sonntag, 30. Dezember 2012

Osteria Chiara, Locarno-Muralto

Osteria Chiara, Locarno-Muralto, Vicolo dei Chiara 1, geschlossen Sonntag und Montag
Tel. 091 743 32 96

Nachtrag; Seit dem Sommer 2016 gibt es einen Besitzerwechsel - ich werde berichten, sobald wir mal wieder diese Osteria besucht haben

Das Chiara liegt in einer schönen kleinen Gasse, etwas versteckt und dennoch leicht zu finden. Das ist mal wieder diese Mischung von excellenter Küche, schönem Ambiente und umwerfender Herzlichkeit, die uns immer wieder hier her zieht. Ich habe schon häufig über diese empfehlenswerte Osteria berichtet, z.B hier und hier und zuletzt hier.

Wir hatten wieder unseren Lieblingstisch vor dem Kamin und waren hingerissen sowohl von Marions köstlicher Küche als auch von Lucianos Grandezza im Service. Als Vorspeise gab es an unserem Tisch Thunfisch-Carpaccio bzw. gegrillte Gemüse mit frittiertem Käse. 

Hier mein Hauptgericht: Daurade, auf mediterrane Art zubereitet, mit kleinen sautierten Kartoffelwürfeln und dem grandios schmeckenden Spinat



Yannick wählte Kalbsleber, Rosmarinkartoffeln, grüne Bohnen und Möhren



und teilte sich mit seiner Liebsten das "Turtel-Törtchen". Warum das so heisst und was es genau ist, kann man klick hier nachlesen.



Samstag, 29. Dezember 2012

Ankommen und wohlfühlen im Grotto Pergola, Giornico


Grotto Pergola, Via San Nicolao, Giornico, Tel. 091 864 14 22, Ruhetag: Montag, keine Betriebsferien, manchmal ein paar Tage geschlossen,  einfach vorher anrufen, dann kann man auch gleich fragen, was es zu essen gibt und evtl. etwas vorbestellen.





Nachdem Weihnachten bei uns wegen Erkältung nur sehr reduziert statt gefunden hat und auf beiden Blogs Pause herrschte, geht es heute hier mit unserer Ankunft im Tessin am 26. Dezember weiter. Da sind wir bei warmen, sonnigen Temperaturen angekommen und haben, wie so häufig, unsere Ankunft mit dem traditionellen Piatto Misto und einem Glas Merlot gefeiert.



Wir werden immer sehr herzlich von den beiden Signoras begrüsst und freuen uns jedesmal aufs Ankommen dort. In der ruhigen Jahreszeit ist das Speisenangebot verständlicherweise etwas reduziert, doch Ossobuco oder Brasato mit Polenta gibt es eigentlich immer. Für uns waren heute einfach nur ein Affetato Misto und ein gemischter Salat angesagt.


Dazu ein Merlot Bianco, für Gerhard aus dem Bocalino, dem typischen Tessiner Trinkgefäss, das in einem meiner Lieblingsblogs bereits vorgestellt wurde.




Samstag, 24. November 2012

Dort wo das glückliche Federvieh wohnt: Azienda Agricola Guerra, Cadenazzo

Azienda Agricola Claudio Guerra, Cadenazzo, Tel. 091 858 15 66
(an der Via Cantonale Richtung Bellinzona gegenüber der T.amoil-Tankstelle links abbiegen und dann ab über die Feldwege, ihr werdet es schon finden)



Bei Signor Guerra kauft man samstags auf dem Markt in Bellinzona oder aber man fährt freitags vormittags (ab 10:30 Uhr) bei ihm in Cadenazzo vorbei, am besten vorher anrufen. Vor allem, wenn man etwas Besonderes haben möchte. Für mich ist alles dort ganz besonders, denn hier stammt alles von glücklichen Hühnern, Gänsen, Enten.... tagesfrische Eier, frisch geschlachtete Kaninchen (muss nicht unbedingt sein), Fasan und... und... und.... und vor allem richtiger Auslauf für das Federvieh.


Anmerkung: Bis jetzt habe ich es noch nicht geschafft, gute Bilder dieser schönen Azienda zu produzieren (diese sind aus meinem Archiv), aber ich muss ja da sowieso wieder hin und dann starte ich einen neuen Versuch.

Freitag, 23. November 2012

Ristorante La Chiesa, Locarno Monti

Ristorante La Chiesa, via del Tiglio 1,  Locarno-Monti, Tel. 091 752 03 03
Ruhetage: Montag und Dienstag

Nicht zum ersten Mal sind wir von Orselina Richtung Monte Bré hinauf gefahren in dieses wunderschöne Restaurant von Claudio Borsoni, der bereits im vierten Jahr hier oben kocht. Doch immer wieder ist es schön und immer wieder fühlen wir uns sehr wohl in diesem Ambiente.


Der Herr im Hintergrund ist übrigens der Padrone, Signor Borsoni, der uns wieder herzlich wie alte Bekannte begrüßt und uns in das bereits weihnachtlich dekorierte Restaurant führt.





Tagsüber fühlt man sich wohl hinter diesen großen Glasscheiben, meint sich fast im Grünen sitzen zu sehen und hat einen grandiosen Ausblick auf Locarno.





Es geht los mit einer Selleriemousse, gehackten Nüssen und gebratenem Speck



Dann für mich Sign. Borsonis Spezial-Empfehlung: Carpaccio von Pulpo, Passionsfrucht, Avocado-Tartar, Jakobsmuschel


und für Gerhard das, was er immer hier isst: Tartar vom Rind, Herbsttrüffel und eine warme Kartoffelcremesuppe




Wir genießen beide die perfekt gebratene Seezunge mit diversen Gemüsen


interessante Art des Anrichtens: grüne Bohnen - Broccoli



Getrunken habe ich eine kleine Flasche Granito 2010 von Agriloro


Gerhard probierte einen glasweise angebotenen Weißen aus dem Trentino - und danach bewunderten wir beide den grandiosen Ausblick, bevor wir uns wieder auf dem Heimweg machten.



Wer mag, kann hier unsere letzten Besuche anschauen:

http://tisalutoticino.blogspot.ch/2010/09/ristorante-la-chiesa-via-del-tiglio-1.html

und

http://tisalutoticino.blogspot.ch/2011/01/ristorante-la-chiesa-locarno-monti.html

Nachtrag: Claudio hat das La Chiesa verlassen, seit Juli 2015 kocht hier Peter von Bosch - ich werde berichten.....

Donnerstag, 22. November 2012

Zum Reinbeißen guuut


Osteria Miralago, Via Bellavista 1, Vairano/San Nazzaro, 
Tel. 091 794 16 04
geschlossen: Sonntagabend und Montag und vom 26. Januar bis 10. März 2014 einschliesslich


Schaut das nicht zum Reinbeißen aus?




Diese Osteria ist für uns DIE Neuentdeckung 2012. Bei uns in der Nähe gelegen, gute Küche, gute Weine, schöne Atmosphäre und charmante Bedienung. Also, ein Wohlfühlort und wie geschaffen für uns gestern Abend - das ist Ankommen im Tessin. 




Den regelmässigen Lesern hier ist es ja nun hinlänglich bekannt, dass wir eine Vorliebe für (gut zubereitete) Cordon Bleu haben. Immer wieder unterziehen wir uns aufopferungsvoll im Dienste des Blogs umfangreichen Testreihen, so wie auch diesmal hier (siehe das obere Foto).

Als Vorspeise genieße ich einen gemischten Salat  - und picke etwas bei Gerhard, der die herbstliche Vorspeise probiert:

Carpaccio di carne secca di cervo con funghi porcini
Trockenfleisch vom Hirsch mit laufwarmen eingelegten Steinpilzen:



und dann für uns beide Cordon Bleu, für Gerhard mit Pommes frites serviert und für mich, da ich Frittiertes nicht so gerne mag, mit Spaghetti. Was soll's - Cordon Bleu ist so ein anpassungsfähiges Gericht - Robert hat es kürzlich mit Steinpilzen zubereitet - was ich mir auch köstlich vorstelle. Ich zeige Euch mal meinen Teller, nicht stilecht, aber soooo gut.




Getrunken haben wir Confessore Merlot Bianco 2011 von Chiericati, ein wunderbar frischer, leichter und fruchtiger Wein, der sehr gut dazu  gepasst hat.

Wer meine vorangegangene Cordon Bleu Testreihe anschauen möchte, muss unbedingt mal hier nachschauen:

http://tisalutoticino.blogspot.ch/2012/05/osteria-miralago-vairano-ein-grandioser.html

und dann nochmal hier:

http://tisalutoticino.blogspot.ch/2012/06/ankommen-im-tessin-cordon-bleu-und-ein.html

Mille grazie, Alessandra e Giulia, wir kommen wieder!



Sonntag, 4. November 2012

Lago Faszination - Arrivederci e a presto



Mit diesem Foto vom frühmorgendlichen Lago verabschiede ich mich für diesmal - heute geht es wieder nach Hause.

Und dort geht es weiter mit

http://bonjouralsace.blogspot.fr

Freitag, 2. November 2012

Eine Welle von Sympathiepunkten und die Osteria Oxalis, Ponte Capriasca

Osteria Oxalis, Via Arch. Antonio da Ponte 9, 6946 Ponte Capriasca
Tel. 091 945 12 42, www.ristoranteoxalis.ch
geöffnet von Dienstagabend bis Sonntagmittag, Betriebsferien: ein paar Tage während des Carnevale und im August



Heute waren wir mal wieder auf Entdeckungsreise (alles natürlich im Dienste des Blogs). Diesmal wollten wir das Luganese ein wenig erkunden.  In Ponte Capriasca sehenswert ist die Kirche Sant' Ambrogio im alten Dorfkern mit einer - wie man sagt - der besten Kopien des Letzten Abendmahls von Leonardo da Vinci, das von einem seiner Schüler geschaffen worden sein soll.




Doch wir waren ja mal wieder in kulinarischer Mission unterwegs. Wir hatten in der Osteria Oxalis nicht reserviert, da wir eher zufällig vorbei kamen und waren auch viel zu früh dran. Trotzdem wurden wir sehr freundlich von der Inhaberin Sabine Miggitsch begrüßt. Bei einem Aperitivo haben wir schon mal in Ruhe die Speisekarte studiert. Diese ist angenehm klein gehalten und wird jetzt zur Wildsaison durch ein paar Wildspezialitäten ergänzt. 

Als Vorspeise werden angeboten Antipasto del cacciatore (Wild-Vorspeisenteller), Terrina di fegato (hausgemachte Leberterrine) und

Tartare di tonno all'erba cipollina (Thunfischtartar mit Schnittlauch):



oder Wildlachs mit Meerrettichcreme:



Alle Pastagerichte sind hausgemacht; die Philosopie des Hauses lässt in der Küche keinerlei Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe zu. Fleisch, Gemüse und Salate stammen weitgehend aus Bioproduktion - da ist für mich schon mal ein wichtiges Kriterium erfüllt.

Als Hauptgericht gibt es für Gerhard Tagliatelle (hausgemacht) con ragù di cinghiale (mit Wildschweinragout)



und für mich Riso und Persico (Reis und Eglifilets):



(Memo für mich: beim nächsten Mal bei der Bestellung gleich dazu sagen, dass ich den Fisch innen eher glasig mag)

So wie mich die Speisekarte gleich auf Anhieb angesprochen hat, so enttäuscht war ich nach einem Blick in die Weinkarte. Ganz offen habe ich bei der Bestellung angesprochen, dass ich ein wenig Probleme bei der Weinauswahl habe. Fröhlich antwortete mir die Inhaberin, dass sie Weine ständig neu und nach Lust und Laune kaufe und sich das Weinangebot häufig ändere. Die mündlich vorgetragene Weinauswahl überzeugte mich dann schnell von Kompetenz und Angebot. Wir folgten der Empfehlung für den Oro Bianco (Merlot, Chasselas, Chardonnay) von Agriloro, Tenimento dell'Ör, aus Arzo, ein Weingut, dass ich schon seit längerem mit Interesse verfolge. Er schmeckte auch Gerhard trotz eines geringen Chardonnay-Anteils sehr gut.

Trotz der sehr verführerischen Dessertkarte gab es mal wieder unseren Standard-Abschluß Espresso und Espresso-Grappa für mich. Wir kommen ein wenig mit der Inhaberin ins Gespräch. Sabine heißt sie! Ach, deshalb waren wir uns auf Anhieb so sympathisch! Weine liebt sie auch! Ein weiterer Sympathiepunkt! Ach, sie ist einfach sympathisch und charmant und kompetent sowieso - Fazit: Ich muss da wieder hin!



Donnerstag, 1. November 2012

Die Auswirkungen von Zincarlin auf den Tessiner Hausfrieden oder gratinierte Catalogna

Keine Angst, ich will Euch nicht mit einer Promotionsarbeit langweilen - es handelt sich ganz einfach um ein köstliches Gratin, das ich ausprobiert habe, ohne mir über die Folgen bewusst zu sein.



Doch von Anfang an: Bei meinem Lieblings-Tessiner-Gemüsebauern (klick hier) habe ich Catalogna entdeckt. Ein wunderbares Gemüse, sofern man bitter mag. Catalogna kommt aus der gleichen Familie wie Löwenzahn und ist richtig bitter - ich mag das. SIE und ER mögen das auch. Die Tessiner Kräuterköchin Meret Bissegger war für mich Anregung, es nach diesem Rezept zuzubereiten (klick hier). Das hat mir zwar sehr gut geschmeckt, aber ich wollte gerne etwas Neues ausprobieren und dann kam mir dieser Zincarlin in den Sinn. Ein ganz besonders köstlicher Käse aus dem Valle di Muggio, sowohl bei Robert (klick hier) als auch hier in diesem Blog nachzulesen (klick hier). Dann könnte ich doch einfach mein bewährtes Catalogna-Rezept mit Zincarlin im Ofen gratinieren... gesagt, getan...



Kaum war das Gratin im Ofen, begann Gerhard schon irritiert die Nase zu rümpfen, ich nahm sowohl das Naserümpfen als auch den Geruch zur Kenntnis ... Also, ich sage Euch, ein voll, nein überreifer Münster ist nichts gegen diesen Geruch. Sämtliche Fenster auf, Dunstabzug auf höchste Stufe, Durchzug, da hilft nichts, ich muss es aufessen, und zwar ganz alleine - köstlich hat es geschmeckt! Ich muss allerdings während des Essens (und danach auch noch mindestens dreimal) meinem Liebsten schwören, das nie, nieeee wieder zu tun. Ich schwöre! (Aber wenn es doch sooo gut schmeckt....*Fingerüberkreuze*) Probiert es aus!



Ich nehme  habe genommen (für zwei Personen eine Person):

1 Staude Catalogna
eine halbe Zwiebel, geschält, in Spalten geschnitten
2 geschälte, gehackte Knoblauchzehen
1 Chilischote, fein gewürfelt
4 Anchovis gehackt
1 EL Olivenöl

zum Gratinieren:
ein paar Scheiben Zincarlin




und los geht's:

Zwiebelspalten in etwas Olivenöl andünsten, Knoblauch, Chili und Anchovis dazu. Catalogna inzwischen in Streifen schneiden, bei den Stielen beginnend, die zuerst zu den Zwiebeln in den Topf geben, dann weiter schneiden  bis zu dem grünen Teil. Alles kann verwendet werden. Wer mehr Zeit hat, darf das Gemüse gerne auch vorab blanchieren. Dabei die unterschiedlichen Garzeiten von Stielen und Blättern beachten.

Wenn dann alles zusammen im Topf ist, sparsam salzen und pfeffern, gut umrühren, abschmecken und in eine Gratinform. Den Zincarlin in Scheiben darüber anordnen und im Ofen   bei hoher Hitze (bei mir 220 Grad) überbacken bis der Käse geschmolzen ist und eine leichte Kruste gebildet hat. 

Dann alleine verspeisen.


Mittwoch, 31. Oktober 2012

Ristorante Smeraldo, Dumenza (Varese)

Ristorante Smeraldo, Via Fiume 3, Dumenza-Runo, Tel. 00 39 0332 51 70 65
Ruhetag: Dienstag, BF: 15 Tage im Januar 2013



Einer der bekanntesten und größten Märkte am Lago Maggiore findet mittwochs von 9:00 bis 16:30 Uhr in Luino am Ostufer statt. Ganze Busladungen werden über den Schweizer Grenzort Dirinella bis nach Luino gebracht oder reisen mit den Kursschiffen über den Seeweg nach Indien Luino. Wer mit dem Auto anreist (Dirinella bis Dumenza: ca. 20 Minuten), sollte es sich zeitlich so einrichten, dass ein Mittagessen im Ristorante Smeraldo in Dumenza eingenommen werden kann, bis nach Luino sind es dann nur noch ein paar Minuten. 

Wir haben nicht den Markt besucht, wir waren ganz konkret der Empfehlung des Slow Food Führers Osterie d'Italia gefolgt und sind ohne Umweg nach Dumenza hoch gefahren zu diesem excellenten Restaurant. Schon auf dem Parkplatz die erste Überraschung: Beim Aussteigen aus dem Auto ruft mich Gerhard ganz aufgeregt an seine Seite... Ich sehe nichts... Was will er mir zeigen? Nun gut, ich bin halt nur 1,64 m hoch gewachsen und kann nicht über den Zaun schauen, erst als er diesen etwas herunterbeugt wird auch für mich der Blick durch die Küchenfenster frei: Steinpilze! Funghi Porcini! Die schönsten Exemplare!!! Wir sind gespannt, in welcher Zubereitungsart wir sie auf der Speisekarte finden.

Alles wird frisch zubereitet, stammt überwiegend von regionalen Erzeugern und selbstverständlich sind die Pastagerichte hier alle hausgemacht. Bei einer solch schönen Speisekarte haben wir die Qual der Wahl. Gerhard entscheidet sich für Bruschette mit lardo di Colonnata auf einem Honig-Gewürz-Brot (sehr interessante Komposition, die darunterliegende Scheibe Tomate empfanden wir als überflüssig). 


Ich lese die Auswahl der hausgemachten Pasta vorwärts und rückwärts. Pasta möchte ich haben, da bin ich mir sicher, aber welche??? Ich entscheide mich endlich für Mezzelune di zucca e amaretti, Ravioli gefüllt mir Kürbis und Amaretti, mit einer Mandelbutter und Thymian. Ausschlaggebend für meine Wahl war, dass ich irgendwann in einem Blog diese Ravioli-Füllung mit Amaretti gelesen habe (Ariane, war das bei Dir?). Also, bloggen bildet nicht nur, sondern bloggen verführt auch, diesmal mich zu etwas, was mir eigentlich ein bisschen zu süß war. Dafür kann aber der Koch nichts, die Zubereitung war perfekt, die Konsistenz der Pasta und der Füllung waren wunderbar.


Für Gerhard gab es dann ein perfekt gebratenes Rinderfilet mit vielen, vielen der köstlich schmeckenden Steinpilze, dazu Fenchel und knusprige Kartoffelwürfel (Foto verwackelt)

und für mich Wolfsbarsch in der Kräuterkruste.


Die köstlichen Steinpilze wurden auch noch in einem Risotto angeboten, mit Tagliatelle in Butter, Kräutern und Knoblauch gebraten, mit Polenta oder sehr gerne hätte ich auch noch gegessen: Schnecken-Ravioli mit Steinpilzen oder vielleicht dennoch Pennette all' alpino - Pasta in Sahnesauce mit Steinpilzen und Speck...

Das Trinken habe ich Gerhard überlassen und mich mit Wasser getröstet, beim nächsten Mal werde ich mich allerdings ausgiebig in die Weinkarte vertiefen.

Fazit: Ich muss da wieder hin - die Speisekarte rauf und runter essen und die Weinkarte studieren.

Dienstag, 30. Oktober 2012

Pizza in der Sonne und eine gelungene Flucht vor dem herannahenden Winter

Ristorante Seven Easy, Piazza Guiseppe Motta 61, Ascona
Tel.  091 780 77 71
vom 5. bis 15. November 2012 geschlossen, ansonsten täglich geöffnet von 9 bis 1 Uhr


Selbst auf die Gefahr hin, dass ihr jetzt gelangweilt gähnt... ich hab es wieder getan: Pizzaessen an der Piazza von Ascona bei Sonnenschein! Unzählige Fotos auf diesem Blog, alle bei purem Sonnenschein aufgenommen, zeugen davon. Und damit ihr mir auch wirklich dieses schöne sonnige Wetter glaubt, kann ich dem nur die neuesten sonnigen Aufnahmen hinzufügen (wer die anderen sehen möchte: am Ende dieses Posts gibts die zusammenfassenden Links):

Mein Lieblingsblick:


Mein Lieblingsgetränk im Tessin:
Prosecco (ohne Foto)


Als Vorspeise Polpo, kleiner Salat mit violetten Kartoffeln und gefüllte Calamari


dann die obligatorische Pizza Easy mit Cherrytomaten, Parmaschinken, Rucola, Parmesanspänen und Mozzarella fior di latte


Keine Angst, die Pizza ist hier normalerweise sehr groß und ragt über den Tellerrand. Diese ist lediglich eine "Spezialanfertigung" für mich, da ich vorher unbedingt Polpo probieren wollte.

Für Gerhard gibt es Spaghettini Aglio, Olio e Peperoncini und das ebenfalls obligatorische Schokoladeneis


Von der Konsistenz her excellent, vom Geschmack her diesmal leider zu wenig schokoladig und deshalb lediglich 6,5 GSS.

So, und wer nun immer noch nicht genug hat, darf die weiteren Posts über meinen Platz an der Sonne anschauen:


(es gibt auf diesem Blog noch ein paar mehr, aber lassen wir es jetzt mal gut sein ;-) )


Das ungläubige Federvieh und der Lago

Das wilde Poulet reagierte mit Staunen als ich ihr erzählte, dass hier im Tessin nichts von Schnee zu sehen sei. Ich habe dieses Foto gestern morgen um kurz nach 8 Uhr von unserem Wohnzimmerfenster aus aufgenommen, heute schaut es ähnlich aus, nur ein paar Wölkchen mehr sind dazu gekommen. Und da ist nix mit Fotobearbeitungsprogramm gepfuscht, sooo blau sieht es tatsächlich aus.

Schau mal hier, Du ungläubiges Federvieh, das Foto ist für Dich (und für alle anderen, die wissen wollen, wie schön es im Tessin ist ;-)






Montag, 29. Oktober 2012

Tessiner Butterbrot für Heike

Butterbrot Event

Wer das Tessin kennt, weiss, dass man hier kein Butterbrot isst. Da gibt es hausgemachte Wurstwaren, bestehend aus Salami, Rohschinken, Coppa, Mortadella, Trockenfleisch ... dazu eine Scheibe des köstlich knusprigen Pane Valle Maggia, aaaber ohne Butter!!!

Heike wünscht sich aber Butterbrot... was soll ich machen? Ihr Wunsch sei mir Befehl - dann kommt halt ein bisschen Butter auf das Tessiner Valle Maggia Brot, die Tessiner werden mir diesen Stilbruch verzeihen. Ich streue zur Versöhnung noch etwas Pepe di Valle Maggia darüber:

Heike, bitte sehr - für Dich:

Tessiner Brot mit Butter, Nostrano-Schinken, Cornichons und der berühmte Pfeffer



Sonntag, 28. Oktober 2012

Al nos mangée - für die traditionelle und regionale Tessiner Küche

Schon seit vielen Jahren bin ich Abonnentin der Tessiner Zeitung, eine wöchentlich erscheinende Zeitung in deutscher Sprache. Ich lasse sie mir sogar nach Hause schicken, um auch während der Zeit, zu der wir uns nicht hier im Tessin aufhalten, über alle Neuigkeiten in dieser wunderschönen Region informiert zu sein. Gestern landete gerade noch rechtzeitig vor unserer für heute Morgen geplanten Abfahrt die neueste Ausgabe im Briefkasten mit einem Artikel, der mich sofort angesprochen hat:


In der Media-Leventina begann gestern eine gastronomische Veranstaltung, die bis zum 10. November gehen und mit einem Gala-Abend am 11. November enden wird. Sie hat zum Ziel, die regionalen Produkte wieder mehr in den Vordergrund zu rücken und diese der Bevölkerung wieder näher zu bringen. In jedem der fünf teilnehmenden Restaurants wird es ein spezielles traditionelles Gericht zu einem erschwinglichen Preis geben. Die einzigen Bedingungen: Die Gerichte sollen traditionell sein, die Köche dürfen ihre Kreativität frei walten lassen, doch die Desserts müssen rund um die "Spampezie" zubereitet werden. Dieses traditionelle Süßgebäck aus der Leventina besteht aus einem etwas härteren, knusprigen Teig und enthält eine Paste aus Nüssen, Honig, Likör und Butter.

Die teilnehmenden Restaurants haben sich etwas einfallen lassen:

Ristorante Defanti, Lavorgo, Tel. 091 865 14 34

Ricco antipasto autunnale
(reiches herbstliches Antipasto)
***
Ravioli ripieni di polenta ai funghi porcini
(Ravioli gefüllt mit Polenta und Steinpilzen)
***
Crema gelata Spampezie (Spampezie-Eis, Mousse von American-Traube und Birnentorte)
mousse di uva americana
torta di pere

Osteria Marisa, Faido, Via Canton Uri 22a, Tel. 091 866 32 95, Mittwoch Ruhetag

Pan di sciori

***
Cazzöla alla moda della mia nonna Rosa 
(Cazzöla, das ist ein deftiger Eintopf mit Schweinefleisch, Kartoffeln, Möhren und Wirsing oder Weißkohl)

***
Golosità della Leventina

***
Caffè ai sapori antichi


Ristorante alla Stazione, Lavorgo, Tel. 091 865 14 08, Ruhetag: Sonntagabend und Montag

Galantina di faraona con sott'aceti 
(Perlhuhn-Galantine)

***
Stracotto di Cervo al Merlot
Purea di patate e sedano
(Hirschbraten in Merlot mit Kartoffel-Sellerie-Püree)
***
Semifreddo di Spampezie con pera alla birra e gelato di castagne
(Halbgefrorenes aus Spampezie mit Birne in Bier und Kastanieneis

(Über dieses Restaurant habe ich auch schon -  klick hier - begeistert berichtet und Signor Roberto speiste hier ebenfalls zu seiner Zufriedenheit)


Ristorante La Conca, Strada Cantonale Vecchia, 6764 Chiggiogna (bei der Ausfahrt Faido), Tel. 091 866 04 57

Ravioli alle luganiga con crema di castagne
(Ravioli mit Luganiga und Kastaniencreme)

***
Capra arrosto con polenta e verza in umido
(in alternativa alla capra: Patate bollite e formaggi "3 tipi" della zona)
Ziegenbraten mit Polenta und geschmortem Wirsing
(und wer Ziege nicht mag: gekochte Kartoffeln mit 3 verschiedenen regionalen Käsen)
***
Semifreddo al Spampezie



Ristorante Carì, 6760 Carì, Tel. 091 866 20 97

Salam e mortadela (salumeria nostrana)
(hausgemachte Wurstwaren)
***
Pizzocan (gnocchetti)
(Pizzocan sind so ähnlich wie Knöpfli, nur etwas größer, mit Kartoffeln gekocht und geschichtet)
***
Tortel (crespella ripiena di formaggio d'alpe)
(mit Alpkäse gefüllte Crespelle)
***
Insalata

***
coda di manzo brasata con i suoi contorni
(geschmorter Ochsenschwanz)
***
Papa d'torta e Spampezie da Osc

Eine sehr schöne Idee, eine tolle Initiative, die hoffentlich nächstes Jahr wiederholt wird.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Kastanien im Tessin und Ristorante Albergo San Michele, Arosio

Ristorante Albergo San Michele, Arosio, Malcantone, Tel. 091 609 1938
geschlossen: 12. - 22. Dezember 2012, ab Januar 2013 dienstags und mittwochs Ruhetage
www.sanmichele.ch


Jetzt ist die Jahreszeit, zu der in fast allen Gemeinden bzw. kleinen Dörfern im Tessin die Castagnatas, die Kastanienfeste, beginnen. Eines der beliebtesten findet in Ascona am 6.und 13. Oktober 2012 statt (klick hier)



Wir haben uns aufgemacht nach Arosio (850 m.ü.M.), ins höchstgelegene Dorf im Malcantone. Dort beginnt der Sentiero del Castagno, ein ca. 5-stündiger Wander- und Erlebnisweg durch Kastanienwälder mit vielen Informationen rund um das einst wichtigste Grundnahrungsmittel der Tessiner Bevölkerung. Wer uns kennt, weiss, dass wir nicht zum Wandern ins Malcantone gefahren sind, da muss es doch auch noch etwas Kulinarisches geben. Richtig! Das Ristorante San Michele hat im Herbst viele Kastaniengerichte auf der Karte. So z.B. die Kastanien-Pilz-Suppe:



oder auch Kastanienspätzle oder glacierte Kastanien zum Wild.

Diverse Risotti, darunter ein Risotto aus Birne, Walnüssen und Gorgonzola und natürlich zu dieser Jahreszeit Risotto Funghi mit frischen Steinpilzen



Oder Pasta mit verschiedenen Saucen, Tortellini mit Walnuss-Gorgonzola-Sauce:



Als Tagesempfehlung gibt es Wildschweinragout. Ansonsten stehen auf der Karte Lammkotelettes in Calvados-Sauce oder
Entrecôte in Pfeffer-Butter:



Fazit: Eine einfache, bodenständige, sehr schmackhafte Küche in einem Ambiente zum Wohlfühlen. Die verwendeten Produkte sind von regionalen Produzenten bzw. sind aus Bioanbau. Wer eines der an den Wochenenden stattfindenden Jazzkonzerte besuchen möchte (Programm auf der Homepage), findet auch eine Übernachtungsmöglichkeit in einem der Zimmer (mit Dusche und WC auf der Etage)