Samstag, 13. August 2016

Meine sommerliche Minestrone

Tessiner Minestrone:




Es gibt keine Suppe, die ich lieber mag und häufiger koche als eine Minestrone. Diese Tessiner Spezialität findet sich auf fast jeder Speisekarte der Grotti und einfachen Restaurants. Jeder Koch hat dafür sein eigenes, ganz spezielles Rezept. Das schöne an der Minestrone ist, dass sie so variabel ist, im Frühjahr wird sie mit viel frischen Kräutern und den ersten leichten Frühlingsgemüsen zubereitet, bei mir hat sie dann auch einen leicht bitteren Geschmack durch die Zugabe von Catalogna oder Puntarelle, im Sommer kommen dann viele Tomaten, Paprika, Zucchini und Auberginen hinein, im Herbst füge ich noch etwas Kürbis hinzu und im Winter dann Kohl und Wurzelgemüse. So schlummern hier im Tessin in unserem Tiefkühler immer mindestens vier verschiedene Minestrone-Varianten. 

In die Tessiner Minestrone gehören, anders als in die italienische Version, weder Reis noch Pasta, sondern Kartoffeln und Borlotti-Bohnen. Heute habe ich mal wieder meinen Vorrat aufgestockt und eine sommerliche Variante zubereitet, diesmal ganz leicht, ohne Kartoffeln und ohne Hülsenfrüchte, einfach nur eine Vielzahl von Gemüsen, die ich in der Fattoria Pedroia (klick hier) gekauft habe.

ich nehme (für 4 - 6 Pers.):
  • 1 Zwiebel, geschält, gewürfelt
  • wer hat: Rinde eines Parmesan
  • 1 - 2 EL Olivenöl
  • und nun Gemüse je nach Verfügbarkeit, bei mir waren das:
  • Mangold, geputzt, Stiele klein geschnitten
  • rote Paprika, klein gewürfelt
  • erbette (wie heisst das auf deutsch?) in feine Streifen geschnitten
  • cavolo nero (Schwarzkohl?), Stiele entfernt, Blätter in feine Streifen geschnitten
  • Aubergine, fein gewürfelt
  • Zucchini, mittelgross gewürfelt
  • Tomaten, klein gewürfelt
  • 1 Chilischote, in feine Würfel oder Streifen geschnitten
  • Salz, Pfeffer
  • ein paar Salbeiblätter
  • 2 Zweige Thymian
  • 1 Zweig Rosmarin
  • kurz vor dem Servieren: frisch geriebener Parmesan und viel frisch gehackte Kräuter über die Suppe streuen bzw. darin verrühren
und los gehts:

Einen grossen Topf nehmen. Zwiebel im Olivenöl andünsten. Die Gemüse in der Reihenfolge ihrer Garzeit in den Topf dazu geben, ab diesem Zeitpunkt gehören auch Salbei, Thymian und Rosmarin mit in den Topf, salzen, pfeffern, kurz andünsten und mit Wasser auffüllen, bis alle Gemüse bedeckt sind. Wer hat fügt noch ein Stück Rinde vom Parmesan dazu, das ergibt einen wunderbar würzigen Geschmack.

Mit aufgelegtem Deckel köcheln lassen, bis alle Zutaten gegart sind, ich mag es gerne mit ein wenig Biss, viele Tessiner Rezepte für Minestrone geben allerdings eine Garzeit von über 1 Stunden an, bei dieser Zubereitungsart ist mir das Gemüse zu sehr zerkocht.

Abschmecken und mit frisch geriebenen Parmesan oder Sbrinz servieren.


6 Kommentare:

  1. Mmh. Notier: Parmesanrinde nächstes Mal aufbewahren :D Könnte ich auch dringend mal wieder machen... Suppe geht bei mir immer!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bei mir geht Suppe auch immer, liebe Britta, selbst bei hochsommerlichen Temperaturen.
      Die Parmesan-Rinde ist ein ganz wichtiger Geschmacksträger in der Suppe. Du kannst dann auch etwas weniger Salz verwenden. Ich lasse sogar die Parmesan-Reststücke extra gross, damit ich mehr davon in die Minestrone geben kann, so ist das auch eine prima Resteverwertung für altgewordenen Parmesan.

      Löschen
  2. Wunderbar solche eine Suppe mag ich sehr, besonders in dieser tollen Zusammensetzung.
    Ich nehme dieses Rezept gerne mit in meine Samstagsammlung und verlinke es, damit ich diese tolle Rezept immer Griffbereit habe. Danke, liebe Grüße und ein wudnervolles Wochenende.
    Ingrid

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank, liebe Ingrid, das wünsche ich euch auch. Zumindest hier stimmt das Wetter, ich hoffe, in Deutschland auch.

      Löschen
  3. Ich hab gelächelt und mir fiel mein Sohn ein, der vor vielen Jahren mit seiner Berufsschullehrerin stritt- Minestrone ist Gemüsesuppe, da gehört keine Fleischbrühe dran. Er hat seinen Dickkopf durchgesetzt und die Lehrerin mußte am Ende zugeben - seine war die Klassenbeste. Ob er den Trick mit der Parmesanrinde damals schon kannte, weiß ich nicht. Jedenfalls gehört eine Minestrone zu den Suppen die auch ich gelegentlich mal mit Vergnügen esse.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Christine, dann hat dein Sohn vor vielen Jahren schon richtig Ahnung gehabt, bei mir setzte diese Erkenntnis leider erst viel später ein ;-)

      Löschen