Das ist "unsere" Seeseite, natürlich gibt es hier nicht so eine Dichte an guten Ristoranti und Grotti, doch wir haben in den letzten Jahren schon einige schöne Entdeckungen gemacht.
An erster Stelle ist unser Lieblingsrestaurant am Gambarogno zu nennen:
Ristorante Roccobello, Gerra
http://www.roccobello.ch/
Tel. 091 794 16 19
Montag und Dienstag ganzer Tag und Mittwoch bis 17 Uhr geschlossen (in der Sommersaison ab Juli montags geöffnet
Da stimmt einfach alles, ein grandioser Blick auf den See, ein herzlicher Empfang und dann vor allem Ernesto’s grandiose Küche. Wir kamen bei unserem ersten Besuch an einem ruhigen Donnerstagabend und um 19 Uhr war es noch sehr heiss auf der Terrasse. Beim nächsten Mal machen wir es wie die Tessiner und erscheinen erst ab 20 Uhr.
Ernesto werkelt in der offenen Küche, es riecht fantastisch nach gebratenem Huhn mit Rosmarin, wofür wir uns dann auch entscheiden. Als Vorspeise probierte Gerhard köstlich duftende Schnecken in (natürlich!) hausgemachter Kräuterbutter und ich wunderbar angemachte Blattsalate mit knusprigem Speck und Tête de Moine. Zu den Güggeli werden wahlweise Tagliatelle oder Bratkartoffeln serviert, wir bestellten uns noch zusätzlich grünen Salat und Blattspinat, alles war tadellos und von der reizenden Chefin freundlich serviert. Die Weinkarte ist klein und übersichtlich gehalten, hier wird Wert auf die Tessiner Gewächse gelegt, was mir natürlich sehr entgegen kommt. Wir probierten einen Rosato von Matasci aus Tenero, wobei ich den ebenfalls angebotenen und dann auch probierten Kollegen aus Bellinzona eindeutig bevorzuge.
Die Speisekarte ist ebenso übersichtlich gehalten, bei unserem Besuch gab es noch hausgemachte Ravioli, geschmorte Kalbsschulter oder Wolfsbarsch. Auf Vorbestellung und ab vier Personen gibt es ein asiatisches Menu.
Auch der Abschied fiel herzlich aus und gab uns das Gefühl, als Freunde zu gehen.... und vor allem: gerne wieder zu kommen.
An zweiter Stelle unserer Hitliste der Ristoranti am Gambarogno kommt in Vira das "Da Rodolfo"
Ristorante Rodolfo, Vira
Tel. 091 795 15 82
Signor Ratti ist eine Tessiner Legende und bereits seit vielen Jahren am Gambarogno präsent. Im Sommer sitzt man traumhaft im lauschigen Giardino, im Winter am liebsten vor dem urigen Kamin. Die Küche ist innovativ, doch nicht abgehoben, es gibt hier Fisch in ausgezeichneter Qualität, denn frischer geht es nicht mehr, da einer der besten Fischer am Lago Maggiore, Sign. Walter, direkt ein paar Meter weiter seinen Laden hat. So stehen denn auch auf der Karte die Fritto Misto di Lago (probiere ich beim nächsten Mal) und einige Spezialitäten, wie z.b. Tartar von der Forelle. Gerhard hatte Tartar vom Rinderfilet, wunderschön anzusehen, doch die deutliche Betonung auf Balsamico etwas gewöhnungsbedürftig. Ich hatte als Primo eine kalte Suppe aus passierten frischen Tomaten, abgeschmeckt mit Olivenöl und einer Mousse aus gebratenen Auberginen und Ziegenfrischkäse, sehr leicht und sommerlich, einfach wunderbar. Danach hatte ich den Salat aus lauwarmem Polipo mit Kartoffeln und Staudensellerie, einfach köstlich. Als Abschluss dann noch ein paar Erdbeeren mit dem sehr guten hausgemachten Vanilleeis. Ich probierte die Erdbeeren in Limettensaft mariniert, etwas überraschend, da jegliche Süsse fehlte, dies wäre sicherlich besser, wenn die Erdbeeren etwas reifer und intensiver im Geschmack gewesen wären.
Zum Abschluss sehr guten, kräftigen Espresso, und dann entdeckte Gerhard, dass es Warsteiner vom Fass gibt, also, ganz klar... ich gönnte mir dann noch einen Grappa vom Gambarogno aus den von mir so geliebten Americano-Trauben. Als Wein probierten wir den sehr leichten, frischen Merlot Bianco Tre Terre von Vino Chiodi in Ascona.
An einem schönen Spätsommerabend hatten wir auch mal getestet:
Grotto La Baita, Orgnana (bei Magadino an der Kirche hochfahren)
http://www.baita.ch/
Tel. 091 780 43 43
montags geschlossen
Eine unserer neueren Entdeckungen, im alten Dorfkern von Orgnana gelegen. Keine Sorge, wenn die wenigen, zum Grotto gehörenden Parkplätze belegt sind, gibt es ca. 100 m weiter noch einen weiteren Parkplatz. Man steigt dann die paar Stufen zum Grotto hoch und … es bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf unseren geliebten Lago. Eine Reservierung, vor allem abends, ist unbedingt empfehlenswert, vor allem sollte man dann einen der beiden Steintische reservieren, weil man von dort den schönsten Ausblick hat.
Ansonsten sollte man sich nicht von der etwas burschikosen, aber dennoch sympathischen Bedienung überfahren lassen. Für uns hiess das: Heute abend gibt es Grillata, das waren dann Costine, Luganighe und Lughanigetta. Gerhard und ich mögen diese Tessiner-Würste nicht besonders und hätten lieber etwas anderes gegessen, vor allem ich hätte lieber etwas fleischloses gehabt. Eine Vorspeise? Nein, das sei zuviel, schliesslich seien die Rippchen und die Würste schon sehr viel. Nun gut, sie wird es wohl wissen. Offensichtlich gab es am Nachbartisch einige Gäste, die sich besser hatten durchsetzen können. Auch bei der Weinauswahl wird nicht groß Federlesens gemacht, es gibt Tessiner Wein, weißen, rosé oder roten. Welchen? E buono lautet die Antwort. Welchen? E buono lautet die Antwort. Nun gut, wir liessen uns darauf ein und waren zufrieden. Sicherlich werden wir beim nächsten Mal das Vitello Tonnato, Pesce in Carpione oder Affetato Misto probieren, auch die Minestrone roch sehr gut.
Das wunderschöne Ambiente, der Ausblick, die Freundlichkeit der Bedienung, dies alles lässt uns gerne wieder kommen.
Nachtrag 03.04.2014: Seit Februar 2013 gibt es neue Besitzer, Claudia und Gianluca. Ich habe schon mehrere positive Rückmeldungen bekommen, d.h. ich muss da bald mal wieder hin.
Nachtrag 16.04.2014: Wir waren dort - grandios!!! Siehe aktueller Beitrag über die Suchfunktion
In einer wundervollen Ecke liegt die Osteria Bellavista, San Abbondio
Tel. 091 794 11 05
montags geschlossen
Die Lage ist einfach traumhaft, am Ende von Sant’Abbondio (oberhalb von Gerra) direkt unterhalb der schönen Kirche gelegen, die man unbedingt vor oder nach dem Grottobesuch anschauen sollte. Man hat von dort oben einen wunderschönen Blick auf den Lago Maggiore.
Die Speisekarte ist nicht sehr groß, doch alles wird frisch zubereitet. Wenn man Glück hat, gibt es noch etwas von der leckeren Lasagne Verdure, ansonsten Spaghetti mit Tomatensauce, Minestrone, Tessiner Teller, der allerdings ziemlich langweilig ist, oder manchmal auch Brasato. Der weiße offene Merlot ist nicht zu empfehlen, dann doch lieber gleich beim nächsten Mal eine Flasche vom Bucaneve. Hier sieht noch alles aus wie bei unserem letzten Besuch vor mehr als 10 Jahren, sogar die geschmacklosen Tischdecken gibt es noch. Unbequeme Stühle, am besten einen Platz auf der Bank ergattern. Wir mögen dieses Grotto trotzdem, freundliche Bedienung, schöne Atmosphäre im Innenhof (die Gartenzwerge übersehen wir ab dem zweiten Boccalino großzügig), denn natürlich die Lage unterhalb der Kirche, ein schöner Spazierweg nach Caviano hinunter (unbedingt den rechten Weg nehmen, wenn man nicht gerade Wanderschuhe dabei hat) und dann vor allem die ehrliche Tessiner Küche veranlassen uns immer wieder zu einem Besuch.
Osteria del Sole, Caviano
Tel. 091 794.14.12
donnerstags geschlossen
Diese Osteria kennen wir schon seit über 20 Jahren, da hatten wir häufig Urlaub in der Casa Arancia Rosa in Caviano gemacht. Damals gehörte die Osteria noch Signora Hoffmann, eine sehr energische, reizende Dame, die bestens über alle Vorgänge am Gambarogno informiert war. Wenn wir etwas wissen wollten genügte ein Abend (und etliche Bocalini Merlot) und innerhalb kurzer Zeit hatten wir den neuesten Gambarogno-Klatsch.
Wie uns die neue Chefin erzählte, verstarb die Signora leider im vergangen Dezember. Ich habe gestern Abend viel an sie gedacht, irgendwie ist die Osteria del Sole ohne Sign. Hoffmann gewöhnungsbedürftig.
Doch nun zum eigentlichen Zweck: Wir waren ja schliesslich zum Essen da.
Eine angenehme kleine Karte – dies lässt auf frische Zubereitung schließen. Schöne Insalata Mista, die costoletta di vitello etwas dünn geraten, einige Angebote von auf dem wirklich heißen Stein gebratenen Fleisch-Gerichten, ein Fileto di Manzo, Lammfilet und vor allem ein phantastisches Entrecôte. Dazu knusprige und vor allem nicht fetttriefende Pommes Frites und bei allem die gleiche Gemüsebeilage, etwas Fenchel, Zucchini, Möhren.
Mit unserer Weinauswahl waren wir nicht so glücklich. Der von der Wirtin empfohlene Merlot Bianco „Convento“ schmeckte mir persönlich etwas zu flach. Dafür war der Nostrano ausgezeichnet. Die Rechnung, die wie immer, wenn man in der Schweiz Fleisch isst, etwas höher ausfiel (rd. CHF 200,-- für drei Personen) wurde uns von der Padrona mit Noccino (mmmmh) und Grappe versüßt. Ich würde gerne an einem lauen Sommerabend wiederkommen und auf der schönen Terrasse sitzen.
Ergänzung Mai 2012:
Eine der wirklich empfehlenswerten neueren Adressen am Gambarogno ist mittlerweile die
Osteria Miralago, Vairano (hier im Blog schon mehrmals beschrieben)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen