Grotto Raffael, Losone, Tel. 091 791 15 29
Ruhetag: Montag, außerhalb der Saison auch Dienstag, in 2011 noch geöffnet bis 26. November, dann erst wieder ab März 2012
Hier im Bild einer der typischen kleinen Krüge, genannt Boccalino, aus denen man im Tessin den einfachen Rotwein, den Nostrano oder auch den Merlot trinkt.
Die Boccalini (von boccale = Krug) sind eine verkleinerte Variante eines italienischen Weinmasses und fassen 2 Deziliter. Jedes Grotto, das auf sich hielt, liess sich seine eigenen Boccalini in diversen Kleinbetrieben, die die Motive von Hand auf diese glacierten Tonkrüge malten, herstellen. Claudio Crippa, einer der letzten Tessiner Boccalino-Hersteller, schloss seinen Betrieb in der Nähe von Lugano bereits 2008 - nicht nur aus Altersgründen, wie er sagt, sondern auch, weil es immer schwieriger wurde, mit der Konkurrenz aus Italien mitzuhalten. Schon da kamen über 95 % der Produktion aus den großen italienischen Keramikfabriken.
Am häufigsten verbreitet waren und sind noch heute Boccalini mit einem Rundumstreifen in den Tessiner Landesfarben blau und rot oder aber solche, die mit Weinranken oder Weintrauben verziert sind. Sie waren früher beliebte Tessiner Souvenirs und kamen dann ein wenig aus der Mode, weil sie in unzähligen, verkitschten Versionen an jeder Ecke und in jedem Supermarkt angeboten wurden.
Das Grotto Raffael, gut versteckt ca. 150 m vom Municipio in Losone entfernt, bietet den Nostrano noch in diesem traditionellen Tessiner Trinkgefäß an. Gerhard ist ein großer Freund dieser kleinen bauchigen Krüge, die doch so handlich sind und für ihn zur Grotto-Kultur gehören.
Überhaupt werden in diesem Grotto mit dem riesigen Kamin, in dem bei unserem Ankommen ein wunderschönes Feuer knistert, noch die traditionellen Tessiner Gerichte serviert. Affetato Misto, Tessiner Teller, wahlweise mit Alpkäse, gehört hier ebenso dazu wie die hausgemachte Minestrone. Ansonsten Risotto, Polenta, auch mal Pasta, dazu Brasato al Merlot oder Ossobuco di vitello und wenn man Glück hat, gibt es die köstlichen Polpettine del Giovanni.
Zum Tessiner Teller werden eingelegte Gurken und Peperoni serviert, frischer Pfeffer darüber gemahlen und dann ein Stückchen knuspriges Valle Maggia Brot nachgeschoben. Wundervoll! Noch ein Schlückchen Nostrano aus dem Boccalino - ein Blick auf den imposanten Kamin - und ein glücklich-genüssliches Seufzen.
Du solltest Geld bekommen vom Tessiner Fremdenverkehrsamt! Wegen dir werde ich das Tessin besuchen müssen, eines Tages, ganz gewiß...
AntwortenLöschensooooo gemütlich!! schade, dass die am Montag Ruhetag haben, sonst würde ich heute noch dahin fahren... ;)))
AntwortenLöschenMicha, komm doch ;-) Wobei die Ecke, in der Du lebst, auch wunderschön ist.
AntwortenLöschenChristina, diese Woche geht noch - ansonsten müsstest Du Deinen Besuch auf nächstes Frühjahr verschieben.