In Uwes Blog "Highfoodality" habe ich von seiner wunderbaren Idee gelesen, ein Cookbook of Colors hervorzubringen. 12 Monate - 12 Farben. Jedem Monat wird eine Farbe zugeordnet. Der Januar startet mit der Farbe weiss.
Eine Idee, mit welchem Gericht ich mich an diesem Blog-Event beteiligen wollte, hatte ich schnell: Ein richtig gutes Geflügel sollte es geben: Ein Bresse-Huhn musste her! Das habe ich vor einiger Zeit schon mal klick hier gekauft und war von der Qualität begeistert. Jean-Claude Miéral ist DER Geflügelzüchter in der Bresse, er beliefert die Spitzengastronomie mit herausragender Qualität und für dieses schöne Blog-Event von Uwe ist mir nichts zu schade. Nicht nur beste, nein allerbeste Zutaten müssen her.
Die Lieferung von Miéral-Geflügel ist allerdings eine spannende Angelegenheit. Dessen Geflügel wird mit Kopf, Füssen und nicht ausgenommen geliefert. Der Kopf wird noch geziert von seinen Federn. Nichtsahnend und völlig unvorbereitet hatte ich es beim ersten Mal ausgepackt - und gleich alles mit großem Schreck hinfallen lassen. Diesmal war ich vorbereitet und habe mir zur Seite Gerhard mit dem großen Küchenbeil bewaffnet. Mit diesem Retter an meiner Seite kann mir nichts mehr passieren und ich brauche mich lediglich mit der Kamera zu bewaffnen. Schaut her:
Zutaten: (für 4 - 5 Personen):
1 Huhn bester Qualität, in 8 Teile zerlegt
Salz, Pfeffer
60 g Salzbutter (bei mir Bordier)
1 leicht gehäufter Esslöffel Mehl
eine gute Handvoll geschälte Schalotten oder Stücke von Frühlingszwiebeln
ca. 150 g geputzte kleine Champignons und 1 EL Butter
2 geschälte und halbierte Knoblauchzehen
ein bouquet garni aus: 1 Lorbeerblatt, 4 Stängel Petersilie, 5 Stiele Thymian, ein wenig vom grünen Lauch
ca. 150 ml selbstgekochter Geflügelfond
ca. 150 ml schöner, trockener Weisswein (bei mir ein Petit Chablis, denn wir haben zum Essen einen Grand Regnard getrunken)
150 ml Sahne
1 (oder 2, 3) guter Schluck vom guten Calvados
Zubereitung:
Die Hühnerteile salzen, pfeffern und in der Butter in einem genügend großen gusseisernen Bräter von allen Seiten leicht golden anbraten. Eventuell in 2 - 3 Portionen. Die Schalotten und den Knoblauch mit dazu geben, das Mehl darüber stäuben und kräftig umrühren. Mit dem Weisswein und dem Geflügelfond aufgießen, die Hühnerteile sollten gut bedeckt sein. Bouquet Garni dazu, schon mal einkochen lassen für ca. 10 min. Die Champignons kurz in Butter andünsten, dazu geben, ebenso die Sahne. Dann Deckel drauf und in den Backofen (bei mir Ober-Unterhitze 180 Grad) für ca. 55 min.
Ist die Sauce noch flüssig, alle Geflügelteile herausnehmen und einkochen lassen. Ansonsten den Calvados zugeben, nochmal ein bisschen einreduzieren lassen und abschmecken, abschmecken, abschmecken.
Ein köstliches Gericht, das von der Qualität der guten Zutaten lebt. Auch beim Wein darf nicht gespart werden.
So, und jetzt wollt ihr sicherlich ein Foto sehen... ähm.... So ein Miéral Huhn ist halt kein weisses, blässliches Huhn und ich mag auch beim Geflügel keine Schlabberhaut. Ich habe es kurz vorm Servieren nochmal unter den Grill geschoben, um die Haut ein wenig knuspriger zu machen. Das war gut so, aber so ganz weiss ist es nicht mehr. Dafür hat es geschmeckt und ich reiche das Rezept trotzdem beim Blogevent ein.
Die dazu servierten hausgemachten Tagliatelle sollen die weisse Farbe mit ins Spiel bringen.
Genau nach meinem Geschmack! Ich mache ein ähnliches Gericht nur mit Cava, Rahm und Estragon. http://zorra.twoday.net/STORIES/blog-event-lxii-pollo-al-cava-y-estragn-poulet-an-cava-und-estragon/ - auch sehr lecker!
AntwortenLöschenApropos ganzes Huhn, als wir hier ankamen waren ganze Hühner Gang und Gäbe. Ich fand es schlimm. Jetzt wo ich gerne Ganze kaufen würde, gibt es keine mehr. :-(
Wer herumlaufen darf, wie dein schönes Huhn, kann keine weisse Waden haben.
AntwortenLöschenAlles drinne in diesem Essen, was Freude macht: frische Pasta, Sahne, Huhn und Calvados! Das wärs für morgen als Vorlauf für den Süßkram :)
AntwortenLöschenOh wie herrlich, so ein leckeres Hühnchen, was soll da noch schief gehen ... Ich hätte es gerne verköstigt ;o)
AntwortenLöschenLg ins We
Kerstin
@zorra: von Dir habe ich schon so manches köstliche Hühnerrezept ausprobiert, dieses kommt auch noch dran
AntwortenLöschen@lamiacucina: genau, Robert, rosig und vor allem muskulös waren sie ;-)
@grain de sel: liebes Salzkörnchen, wir haben ja unseren Handel schon abgeschlossen, gell?
@verboten gut: leider ist noch nicht mal ein klitzekleines Fitzelchen mehr übrig, tut mir leid, Kerstin, das nächste mal schicke ich was ins Saarland