Grotto Pergola, Via San Nicolao, Giornico, Tel. 091 864 14 22, Ruhetag: Montag, keine Betriebsferien, manchmal ein paar Tage geschlossen, so z.B. im Februar 2012 (genaueres war noch nicht zu erfahren), einfach vorher anrufen.
Wie schön: vor uns liegen ein paar freie Tage im Tessin. Wir freuen uns sehr und dann dieser Auftakt: Wir machen eine Neuentdeckung, finden eine ursprüngliche Tessiner Küche und ein interessantes Weinangebot und lernen zwei bewundernswerte Damen kennen, doch nun alles von Anfang an.
In dem von mir sehr geschätzten Gourmet-Führer von Martin Weiss "Urchuchi" (klick hier) habe ich über das Grotto Pergola gelesen und heute auf unserer Anreise kurz angerufen und mich erkundigt, ob wir mittags zum Essen vorbeikommen dürfen. Wir dürfen und der Eindruck, den ich bereits am Telefon bei der Reservierung hatte, hat sich dann bei unserer Ankunft bestätigt. Eine umwerfend herzliche Begrüssung von Signora Macullo und ihrer Mutter. Wir nehmen in dem gemütlichen Raum mit dem großen (heute leider ein wenig rauchenden) Kamin Platz. Die Luft drückt von oben, erklärt uns die Signora.
Die Speisekarte wird mündlich vorgetragen: Es ist eine ruhige Jahreszeit, völlig verständlich, dass hier nicht das ganze Repertoire vorhanden ist. Es wird großen Wert auf Qualität gelegt, vieles ist hausgemacht und das, was zugekauft wird, soll von bester Qualität sein, erklärt uns die Mutter von Signora Macullo, die trotz ihrer 82 Jahre (die man ihr im übrigen nicht im geringsten anmerkt), noch tatkräftig mit anpackt. Heute wurde unser Essen auch von ihr in der Küche zubereitet und von der Tochter serviert.
Für uns mal wieder der unvermeidliche Piatto Ticinese - am Anreisetag muss das einfach sein:
Alpkäse, frisches knuspriges Brot dazu, das normalerweise auch hausgemachtes Nussbrot ist, doch auch hier der entschuldigende Hinweis auf den ruhigen Monat Januar. Wir sind tatsächlich die einzigen Gäste, ausser einem Herrn, der im vorderen Raum ein Gläschen Vino trinkt.
Anschliessend gibt es Ossobuco, wahlweise mit Polenta, Kartoffeln oder Tagliatelle. Gerhard mag keine Polenta; um es nicht unnötig kompliziert zu machen, bestellen wir beide Tagliatelle. Da duftet einem schon auf dem Teller die Butter vermischt mit dem Geruch von den gebratenen Steinpilzen entgegen... hhhhmmmm. Und trinken einen einfachen offenen Weissen aus der Region dazu. Und schauen uns an und fühlen uns einfach nur wohl.
Während dieses köstlichen Essens werden wir aufs herzlichste umsorgt von den beiden wunderbaren Damen. Wir verabschieden uns satt und zufrieden. (Selbst Akela wird zum Abschluss gestreichelt, gekrault, mit Biskuits gefüttert und man spürt deutlich, dass auch Hunde willkommen sind, was unser Schmusetier schamlos ausnutzt).
Fazit: Ich muss da wieder hin! Dann frage ich vielleicht auch, ob es diesmal die gratinierte Zwiebelsuppe oder die Minestrone gibt.
Herrlich!
AntwortenLöschenIhr laßt es euch ja nach allen Regeln der Kunst gut gehen. Recht habt ihr!!