Ristorante Rodolfo, Vira, Tel. 091 795 15 82
mittags und abends geöffnet, Ruhetag: Sonntagabend, evtl. montags - am besten vorher anrufen
Wir sitzen im Ristorante Rodolfo unter den Arkaden und lassen uns von einem der sympathischsten Kellner des Tessin, ach was, der ganzen Schweiz, bedienen. Passenderweise trägt er den Namen des Restaurants, in dem er arbeitet: Rodolfo. Im gleichnamigen Ristorante gibt es aber nicht nur einen wunderbaren Service, sondern auch eine wunderbare Küche. Hier kocht der Chef persönlich: Waldis Ratti. Er pflegt eine feine Küche mit italienischem Einschlag, vernachlässigt dabei aber nicht die traditionellen, einfachen Tessiner Gerichte. Spezialität sind die hausgemachten Pasta und vor allem Fisch aus dem See. Der wird geliefert vom Nachbarn Walter Branca, dem Fischer hier am Gambarogno.
Ich habe als Vorspeise die Fisch-Antipasti:
Hausgeräucherter Lachs, Tatar vom Felchenfilet, Lachs-Tatar, warme gebratene Jakobsmuschel, gebratene Scampi
und als Hauptgericht (mal wieder) Fritto Misto di Lago:
Und jetzt kommts: Für alle Süßschnuten gibts hier jetzt ausnahmsweise mal Dessert:
Entweder das warme zartschmelzende Schokoladentörtchen mit Sorbet (welches? Sorry, da habe ich nicht aufgepasst, was war das nochmal, Rolf?)
Und als zweites Dessert Semifreddo von ich-weiss-nicht - aber es sieht hübsch aus, oder?
Sonntag, 30. Juni 2013
Osteria al Giardinetto, Brissago
Osteria al Giardinetto, Muro degli Ottevi, 6614 Brissago, Tel. 091 793 31 21
nur abends geöffnet, Ruhetag: Mittwoch
Gut Ding braucht Weile. Diesmal hat es viel "Weile" gebraucht. Schon zu Lebzeiten des legendären Schweizer Kochs Angelo Conti Rossini, der in Brissago im "Ristorante Giardino" kochte, wollte ich dort hin. Irgendwie hat es sich nie ergeben und der charismatische Koch verstarb 1993. Wer mehr über diese Tessiner Persönlichkeit erfahren möchte: klick hier
Seit vielen Jahren gibt es einen würdigen Nachfolger: Rolf Heiniger. Doch auch da hat es einige Jahre gebraucht, bis wir nun endlich dessen Küche geniessen konnten. Zum einen lag es daran, dass Brissago bei uns "nicht gerade um die Ecke" ist, zum anderen aber auch daran, dass das Al Giardinetto nur abends geöffnet hat, wir aber überwiegend "Mittagsessser" sind.
Gestern Abend war es dann endlich soweit, zusammen mit dem Fotografen und seiner Frau machten wir uns auf nach Brissago.
Schon beim Betreten des schönen Patrizierhauses fällt der Blick rechts in die offene Küche, in der wir Herrn Heiniger sehr konzentriert werkeln sehen.
Erst im Laufe des Abends wird meine Bewunderung für diesen "Zwei-Mann-Betrieb" immer grösser. Es ist erstaunlich, was das Ehepaar Heiniger zu zweit bewältigt. Zugegeben, wir haben es dem Einzelkämpfer in der Küche nicht leicht gemacht: vier unterschiedliche Hauptgerichte an unserem Tisch, wenigstens konnten wir uns auf nur zwei unterschiedliche Vorspeisen einigen: schön angemachte Blattsalate in Herrn Heinigers Curry-Vinaigrette für Melanie und mich und für die Herren diese köstlich schmeckende Suppe aus grünen Palerbsen und Sauerampfer (von der alle vier begeistert waren)
nur abends geöffnet, Ruhetag: Mittwoch
Gut Ding braucht Weile. Diesmal hat es viel "Weile" gebraucht. Schon zu Lebzeiten des legendären Schweizer Kochs Angelo Conti Rossini, der in Brissago im "Ristorante Giardino" kochte, wollte ich dort hin. Irgendwie hat es sich nie ergeben und der charismatische Koch verstarb 1993. Wer mehr über diese Tessiner Persönlichkeit erfahren möchte: klick hier
Seit vielen Jahren gibt es einen würdigen Nachfolger: Rolf Heiniger. Doch auch da hat es einige Jahre gebraucht, bis wir nun endlich dessen Küche geniessen konnten. Zum einen lag es daran, dass Brissago bei uns "nicht gerade um die Ecke" ist, zum anderen aber auch daran, dass das Al Giardinetto nur abends geöffnet hat, wir aber überwiegend "Mittagsessser" sind.
Gestern Abend war es dann endlich soweit, zusammen mit dem Fotografen und seiner Frau machten wir uns auf nach Brissago.
Schon beim Betreten des schönen Patrizierhauses fällt der Blick rechts in die offene Küche, in der wir Herrn Heiniger sehr konzentriert werkeln sehen.
Erst im Laufe des Abends wird meine Bewunderung für diesen "Zwei-Mann-Betrieb" immer grösser. Es ist erstaunlich, was das Ehepaar Heiniger zu zweit bewältigt. Zugegeben, wir haben es dem Einzelkämpfer in der Küche nicht leicht gemacht: vier unterschiedliche Hauptgerichte an unserem Tisch, wenigstens konnten wir uns auf nur zwei unterschiedliche Vorspeisen einigen: schön angemachte Blattsalate in Herrn Heinigers Curry-Vinaigrette für Melanie und mich und für die Herren diese köstlich schmeckende Suppe aus grünen Palerbsen und Sauerampfer (von der alle vier begeistert waren)
Als Hauptgerichte dann die Tagesempfehlung: Kalbshackbraten, getrocknete Tomaten und Kartoffelpürree mit Pommery Senf
(leicht verwackelt - der Fotograf ist etwas aus der Übung)
Gebratene Perlhuhn-Suprême mit Kaffee-Chili-Gewürz, Marktgemüse und Neuen Kartoffeln:
(sehr fein und dezent abgeschmeckt und mit dem Kaffee-Chili-Geschmack das i-Tüpfelchen)
Wo sonst findet man noch solche butterzarten Kalbsbäckchen auf der Karte? Hier:
Geschmorte Kalbsbäckchen, Frühlingszwiebel und frische Safran-Taglierini
und geschälte Riesenkrevetten mit flachen Pfirsichen, Hibiskusblüten und Himalaya-Reis:
Meine Hochachtung für diesen Einzelkämpfer in der Küche wächst. Perfekt abgeschmeckt, mit einer bewundernswerten Präzision - das ist für mich grosse Küche.
Auch Frau Heiniger im Service bewältigt den Gästeansturm mit einer unvergleichlichen Souveränität und Gelassenheit, auch wenn ihre etwas gezwungen wirkende, aufgesetzte Freundlichkeit ein kleiner Wermutstropfen im sonst perfekten Wohlfühl-Ambiente war.
Samstag, 29. Juni 2013
Tessiner Küche: Brasato al Merlot
Spontan befragt nach dem für mich typischsten Tessiner Gericht, würde ich immer antworten: Brasato al Merlot mit Polenta. Das wurde in den Anfangszeiten meines Blogs auch schon einmal veröffentlicht (klick hier), doch mittlerweile haben wir das Rezept verbessert und Gerhard hat aufopferungsvoll in unzähligen Selbstversuchen in diversen Tessiner Grotti immer wieder Brasato bestellt, um den optimalen Geschmack heraus zu finden.
Es gibt kaum ein Grotto, in dem man diesen in Rotwein geschmorten Rindsbraten nicht auf der Karte findet. Dazu wird meistens Polenta serviert - das kommt bei dem Signore allerdings nicht so gut an. Tagliatelle oder Linguine schon eher:
ich nehme (für 4 Personen):
1 kg Rinderbraten
Salz, Pfeffer, Olivenöl
1 Esslöffel Tomatenmark
2 Esslöffel Butter
evtl. 1 - 2 Esslöffel Mehl
für die Marinade:
1 - 2 Flaschen Merlot Rosso (oder ein anderer kräftiger Rotwein)
1 Zwiebel
1/4 Sellerieknolle und 2 Stiele Staudensellerie
2 Möhren
1 Stange Lauch
1 Knoblauchzehe
1 Zweig Rosmarin
5 Zweige Thymian
2 Salbeiblätter
4 Lorbeerblätter
2 Nelken
und los gehts:
Für die Marinade das Gemüse schälen und klein würfeln, die Kräuter ein wenig zerzupfen. Das ungesalzene Fleisch in eine nicht allzu große Schüssel geben, alle Zutaten für die Marinade darüber geben und mit dem Rotwein übergiessen. Das Fleisch sollte komplett bedeckt sein - wir haben dazu auch noch schweren Herzens die zweite Flasche Merlot öffnen müssen. Dann über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag das Fleisch aus der Marinade nehmen, schön trocken tupfen und kräftig salzen und pfeffern. In Olivenöl von allen Seiten anbraten, dann das abgetropfte Gemüse (Achtung, die Flüssigkeit auffangen, die wird noch benötigt!) dazu geben, ebenso 1 EL Tomatenmark und schön anrösten. Immer wieder mit ein bisschen mit der Merlot-Marinade ablöschen, dann den Rest der Marinade angiessen (bei uns war das Fleisch bis zur Hälfte bedeckt) und dann für ca. 2 Stunden in den 160 Grad heissen Backofen. Sobald das Fleisch schön weich geschmort ist herausnehmen und warm stellen. Das Gemüse abtropfen lassen, dabei die Kräuter, Lorbeerblätter und Nelken herausfischen, den Saucenfond auffangen. Das Gemüse mit dem Zauberstab pürieren und anschliessend nochmals durch ein Sieb passieren und zu dem Saucenfond zurück gießen. Salzen, pfeffern und 2 EL eisskalte Butterstückchen einrühren. Nun müsste die Sauce bereits eine schöne Bindung haben, falls nicht ausreichend mit 1 - 2 EL Mehl, die mit dem Saucenfond angerührt wurden, binden und nochmals kräftig aufkochen lassen (ich habe bewusst auf das Binden mit Mehl verzichtet, daher hat sich die Sauce ein bisschen abgesetzt, was dem Geschmack allerdings keinen Abbruch tat). Das Fleisch in schön dünne Scheiben schneiden und wieder in die Sauce geben. Im Tessin wird Brasato al Merlot üblicherweise mit Polenta serviert. Wir sind keine Polentafans und haben Pasta dazu gegessen.
Es gibt kaum ein Grotto, in dem man diesen in Rotwein geschmorten Rindsbraten nicht auf der Karte findet. Dazu wird meistens Polenta serviert - das kommt bei dem Signore allerdings nicht so gut an. Tagliatelle oder Linguine schon eher:
ich nehme (für 4 Personen):
1 kg Rinderbraten
Salz, Pfeffer, Olivenöl
1 Esslöffel Tomatenmark
2 Esslöffel Butter
evtl. 1 - 2 Esslöffel Mehl
für die Marinade:
1 - 2 Flaschen Merlot Rosso (oder ein anderer kräftiger Rotwein)
1 Zwiebel
1/4 Sellerieknolle und 2 Stiele Staudensellerie
2 Möhren
1 Stange Lauch
1 Knoblauchzehe
1 Zweig Rosmarin
5 Zweige Thymian
2 Salbeiblätter
4 Lorbeerblätter
2 Nelken
und los gehts:
Für die Marinade das Gemüse schälen und klein würfeln, die Kräuter ein wenig zerzupfen. Das ungesalzene Fleisch in eine nicht allzu große Schüssel geben, alle Zutaten für die Marinade darüber geben und mit dem Rotwein übergiessen. Das Fleisch sollte komplett bedeckt sein - wir haben dazu auch noch schweren Herzens die zweite Flasche Merlot öffnen müssen. Dann über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag das Fleisch aus der Marinade nehmen, schön trocken tupfen und kräftig salzen und pfeffern. In Olivenöl von allen Seiten anbraten, dann das abgetropfte Gemüse (Achtung, die Flüssigkeit auffangen, die wird noch benötigt!) dazu geben, ebenso 1 EL Tomatenmark und schön anrösten. Immer wieder mit ein bisschen mit der Merlot-Marinade ablöschen, dann den Rest der Marinade angiessen (bei uns war das Fleisch bis zur Hälfte bedeckt) und dann für ca. 2 Stunden in den 160 Grad heissen Backofen. Sobald das Fleisch schön weich geschmort ist herausnehmen und warm stellen. Das Gemüse abtropfen lassen, dabei die Kräuter, Lorbeerblätter und Nelken herausfischen, den Saucenfond auffangen. Das Gemüse mit dem Zauberstab pürieren und anschliessend nochmals durch ein Sieb passieren und zu dem Saucenfond zurück gießen. Salzen, pfeffern und 2 EL eisskalte Butterstückchen einrühren. Nun müsste die Sauce bereits eine schöne Bindung haben, falls nicht ausreichend mit 1 - 2 EL Mehl, die mit dem Saucenfond angerührt wurden, binden und nochmals kräftig aufkochen lassen (ich habe bewusst auf das Binden mit Mehl verzichtet, daher hat sich die Sauce ein bisschen abgesetzt, was dem Geschmack allerdings keinen Abbruch tat). Das Fleisch in schön dünne Scheiben schneiden und wieder in die Sauce geben. Im Tessin wird Brasato al Merlot üblicherweise mit Polenta serviert. Wir sind keine Polentafans und haben Pasta dazu gegessen.
Freitag, 28. Juni 2013
Ankommen ... und dann einen wundervollen Abend geniessen
Osteria Miralago, Vairano, ein grandioser Ausblick
Osteria Miralago - ist leider derzeit geschlossen! Die Neueröffnung ist für Dezember 2015 unter neuer Leitung geplant.
Bei einem ersten Glas Prosecco und einem gut gekühlten Rosato können wir jetzt endlich entspannen und freuen uns so richtig hier zu sein. Auf der Terrasse sitzt es sich herrlich, unser Lieblingstisch (der ganz hinten unter der Pergola, Nr. 8) ist auch frei gehalten - hach, ist das schön
Habt ihr euch nicht schon gewundert, dass es hier im Blog so lange kein Cordon Bleu mehr zu sehen gab? Dochdoch, wir haben es schon gegessen, aber zwischendurch muss ich euch ja doch auch noch anderes vom Tessin zeigen,damit man nicht den Eindruck bekommt, hier bestünden die Speisekarten nur aus Cordon Bleu.
Doch jetzt aber! Traditionen wollen schliesslich gewahrt sein:
Insalata Mista für die Signora, Insalata Verde für den Signore und dann: Ecco! Il famoso Cordon Bleu:
Seht Ihrs schon? Da unten rechts an der Ecke läuft der Käse schon ein bisschen raus ;-)
Für Gerhard gibt es selbstverständlich Pommes Frites dazu, ich mag es lieber genau so!
Dazu haben wir einen Rosato von Chiericati getrunken und zum Abschluss noch einen Grappa. Der Vater der Chefin macht einen wundervollen Grappa (Americana) und hier gibt es auch den besten selbstgemachten Nocino, Limoncello und Arancino, die ich je im Tessin trinken durfte.
Diesen schönen Abend haben wir dann auf unserer Terrasse mit dem Blick rüber nach Ascona (und noch einem Grappa - hicks!) ausklingen lassen.