nur abends geöffnet, Ruhetag: Mittwoch
Gut Ding braucht Weile. Diesmal hat es viel "Weile" gebraucht. Schon zu Lebzeiten des legendären Schweizer Kochs Angelo Conti Rossini, der in Brissago im "Ristorante Giardino" kochte, wollte ich dort hin. Irgendwie hat es sich nie ergeben und der charismatische Koch verstarb 1993. Wer mehr über diese Tessiner Persönlichkeit erfahren möchte: klick hier
Seit vielen Jahren gibt es einen würdigen Nachfolger: Rolf Heiniger. Doch auch da hat es einige Jahre gebraucht, bis wir nun endlich dessen Küche geniessen konnten. Zum einen lag es daran, dass Brissago bei uns "nicht gerade um die Ecke" ist, zum anderen aber auch daran, dass das Al Giardinetto nur abends geöffnet hat, wir aber überwiegend "Mittagsessser" sind.
Gestern Abend war es dann endlich soweit, zusammen mit dem Fotografen und seiner Frau machten wir uns auf nach Brissago.
Schon beim Betreten des schönen Patrizierhauses fällt der Blick rechts in die offene Küche, in der wir Herrn Heiniger sehr konzentriert werkeln sehen.
Erst im Laufe des Abends wird meine Bewunderung für diesen "Zwei-Mann-Betrieb" immer grösser. Es ist erstaunlich, was das Ehepaar Heiniger zu zweit bewältigt. Zugegeben, wir haben es dem Einzelkämpfer in der Küche nicht leicht gemacht: vier unterschiedliche Hauptgerichte an unserem Tisch, wenigstens konnten wir uns auf nur zwei unterschiedliche Vorspeisen einigen: schön angemachte Blattsalate in Herrn Heinigers Curry-Vinaigrette für Melanie und mich und für die Herren diese köstlich schmeckende Suppe aus grünen Palerbsen und Sauerampfer (von der alle vier begeistert waren)
Als Hauptgerichte dann die Tagesempfehlung: Kalbshackbraten, getrocknete Tomaten und Kartoffelpürree mit Pommery Senf
(leicht verwackelt - der Fotograf ist etwas aus der Übung)
Gebratene Perlhuhn-Suprême mit Kaffee-Chili-Gewürz, Marktgemüse und Neuen Kartoffeln:
(sehr fein und dezent abgeschmeckt und mit dem Kaffee-Chili-Geschmack das i-Tüpfelchen)
Wo sonst findet man noch solche butterzarten Kalbsbäckchen auf der Karte? Hier:
Geschmorte Kalbsbäckchen, Frühlingszwiebel und frische Safran-Taglierini
und geschälte Riesenkrevetten mit flachen Pfirsichen, Hibiskusblüten und Himalaya-Reis:
Meine Hochachtung für diesen Einzelkämpfer in der Küche wächst. Perfekt abgeschmeckt, mit einer bewundernswerten Präzision - das ist für mich grosse Küche.
Auch Frau Heiniger im Service bewältigt den Gästeansturm mit einer unvergleichlichen Souveränität und Gelassenheit, auch wenn ihre etwas gezwungen wirkende, aufgesetzte Freundlichkeit ein kleiner Wermutstropfen im sonst perfekten Wohlfühl-Ambiente war.
Was war denn dein Teller! Ich glaube, ich hätte mir die Bäckchen mit der Pasta ausgesucht!
AntwortenLöschenSonnige Grüße und einen schönen Sonntag euch!
Genau das, liebe Micha! Mich haben die Kalbsbäckchen neugierig gemacht. Wobei mich das Perlhuhn auch interessiert hat. So haben Gerhard und ich uns diese beiden Gerichte geteilt.
LöschenIch nehme dann mal diese wunderbare grüne Suppe.Die könnte ich sogar machen. Sauerampfer wächst direkt vor meiner Tür.
AntwortenLöschenIch wünsche dir einen schönen Sonnntag
Liebe Sybille, davon durfte ich ja einen Löffel probieren, sie hat wirklich köstlich geschmeckt.
AntwortenLöschenFür Dich auch einen wunderschönen Sonntag - wir haben hier im Tessin endlich mal einen Sommertag, den wir jetzt gleich auf der Terrasse ausklingen lassen.
Immer einen Besuch wert! Das Ambiente ist spitze, das Essen schmeckt lecker und ich fühle mich immer wohl! *****
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