Fischchnusperli nennt man sie in der Schweiz, nur im südlichsten Kanton, hier im schönen Tessin, heissen die Chnusperli Fritto Misto di Lago. Wir essen sie sehr gerne im Ristorante Rodolfo in Vira.
Ich weiss nicht genau, wie Signor Waldis Ratti, der padrone des Ristorante Rodolfo, das (oder den?) Fritto Misto zubereitet, doch hier habe ich ein Rezept für alle, die keine Gelegenheit haben, mal schnell ins Rodolfo zu fahren. Es stammt aus dem wunderschönen Tessiner Kochbuch "Ticino ti cucino", das ich klick hier schon einmal vorgestellt habe.
Zutaten für 4 Personen:
800 g gemischte Filets von Süsswasserfischen (z.B. Felchen, Seeforellen, Hecht, Flussbarsch, Zander)
300 ml Rahm
300 ml Weisswein
Mehl
Öl zum Frittieren
Salz
und los gehts:
Die Fischfilets in etwa gleich grosse, etwas breitere Streifen schneiden. Rahm und Weisswein in einer Schüssel verrühren, die Fische hineingeben und abgedeckt im Kühlschrank mindestens 2 Stunden ziehenlassen.
In der Zwischenzeit kann man schon mal ein Schlückchen Weisswein trinken, in der Flasche müssten ja, wenn man richtig abgemessen hat, noch 450 ml übrig sein. Salute!
Nach 2 Stunden die Fischfilets aus der Marinade nehmen, trocken tupfen, in Mehl wälzen und überschüssiges Mehl abschütteln.
In einem grossen Topf oder Pfanne mit hohem Rand ausreichend Öl auf 170 - 180 Grad erhitzen. Die Fische darin portionsweise frittieren, bis sie goldbraun und knusprig sind. Auf Küchenpapier abtropfen lassen, im Backofen warm halten, bis alle Fische fertig zubereitet sind. Salzen und sofort servieren.
Im Tessin isst man es mit Salzkartoffeln und gegrilltem oder geschmortem Gemüse, das passt sehr gut. Meistens wird noch eine Sauce Tartare dazu gereicht (selbstgemachte Mayonnaise, Cornichons, hartgekochtes Ei, evtl. Kapern, Salz, Pfeffer, Zitrone)
Uns hat dazu Rodolfo, der freundliche Kellner, der passenderweise den gleichen Vornamen trägt, wie das Restaurant, in dem er arbeitet, einen wunderbaren Tessiner Sauvignon des Weingutes Azienda Agricola Albaino aus Novazzano serviert:
Wer dieses Privileg nicht geniessen kann, muss halt noch eine weitere Flasche öffnen, denn die andere Flasche habt ihr sicherlich schon während der Marinierzeit der Fische geleert, oder?
Da bist Du ja wieder und hast gleich ein leckeres Gericht mitgebracht. Der Fisch sieht zum wegfuttern gut aus. Damit kannst du mich ja immer ködern, bei Fisch kann ich nie Nein sagen ;)
AntwortenLöschenAuf die Salzkartoffeln kann ich da verzichten, Fisch & Gemüse würden mir schon reichen, bin kein Fan von Salzkartoffeln .
Ich wünsche Dir ein schönes WE und grüß den GöGa
LG Kerstin
Kartoffeln müssen bei mir auch nicht sein, auf die Sauce Tartare kann ich auch verzichten - nur das köstliche Gemüse dazu lasse ich mir nicht gerne entgehen. Euch auch ein schönes Wochenende im Saarland und liebe Grüße.
LöschenHmmm der Fisch war bestimmt traumhaftig saftig...lecker! :)
AntwortenLöschenLieben Gruß
Verena
Genau das, liebe Verena! Du hast den berühmten Nagel auf den Kopf getroffen!
LöschenOh, den hätte ich jetzt auch gerne! Aber das Frittieren schreckt mich beim Nachkochen doch ab...außerdem muss man dann zuerst mal genauso leckere Fischfilets bekommen...
AntwortenLöschenMir geht es ähnlich beim Frittieren und mich schreckt es auch immer ab... aber solch köstlichen Fischen kann ich einfach nicht widerstehen.
LöschenLiebe Grüße vom Tessinfreund vom Niederrhein.
AntwortenLöschenAm letzten Patronatsfest, in Caslano der Hl Christofero, erzählte mir meine Freundin- jetzt 65 Jahre - in ihrer Jugend sei am immer am Montag nach dem Fest mit einem Bündel Essen, Brasato und andere Leckereien, mit der ganzen Familie ins Grotto gegeangen um dort auch mit den anderen Gemeindemitgliedern zusammen zu essen. Der Apero wurde vom Grotto serviert ,der Wein und das Dessert kam auch vom Grotto.Sie erinnert sich noch mit sehr viel Freude an diesen Brauch. Damals hatten beide Grottis , das Sassalte und das Valle, den gleichen Besitzen.
Sorry, der Niederrhein hat seinen Namen vergessen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
M. L. Marxen
Lieber Tessinfreund vom Niederrhein, um diese Erfahrung beneide ich Ihre Freundin. Das alte, ursprüngliche Tessin und die unverfälschten Grotti hätte ich gerne kennengelernt.
AntwortenLöschenDeine Fischchnusperli werden wir diese Woche machen. Die klingen super lecker und sehen auch so aus. Ich bin jetzt schon gespannt :-)
AntwortenLöschenGruss,
Jens