Schon länger gab es hier keinen Bericht mehr über einen Tessiner Winzer. Dies bedeutet nun nicht, dass wir keinen Wein mehr trinken - im Gegenteil ;-) Ich bin auch nicht plötzlich umgeschwenkt und kaufe meine Weine im Supermarkt. Nein, nein, ich kaufe nach wie vor am liebsten beim Winzer direkt.
Immer wenn von Guido Brivios Weinen die Rede ist, findet das Wort 'Eleganz' Verwendung. Ja, das passt zu ihm. So wie seine Weine, so ist auch er: Ein sehr eleganter, attraktiver Mann.
Wenn ich ein Weingut porträtiere, gehört ein Foto des entsprechenden Winzers dazu. Als wir beim letzten Mal in Mendrisio zum Weinkauf waren, begegnete uns auch Signor Brivio. Ich bin ein höflicher Mensch und wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen, indem ich ihn bat, für mich für ein Foto zur Verfügung zu stehen, denn offensichtlich hatte er am Abend zuvor heftigst gefeiert - und das sah man ihm auch an!
Daher schlummerte dieser Beitrag bereits seit längerem hier bei mir im Archiv, weil ich mir vorgenommen hatte, da nochmal hin zu fahren und zu schauen, ob der Zeitpunkt für ein Foto von Signor Brivio besser gewählt ist....bis ich befand, dass jetzt Zeit sei, ihn (den Beitrag - nicht den Signore) aus der Versenkung zu holen, notfalls halt ohne Foto:
Zum ersten Mal kam ich mit den Weinen von Guidi Brivio in Berührung in einem Ristorante in der Nähe von Bellinzona, dies war vor über 20 Jahren gewesen. Da empfahl uns die damalige Wirtin des Grotto della Salute in Guibasco ihren Lieblingsweisswein - das war Brivios Bianco Rovere, ein im Barrique ausgebauter weisser Merlot, dies dürfte auch einer seiner bekanntesten Weine sein. Seitdem begegnet er mir immer wieder auf den Weinkarten der Tessiner Gastronomie.
Gerhard als bekennender Rosé-Fan mag sehr gerne den Gran Rosé, einen spritzigen Merlot in leuchtendem Himbeer-Rosa. Unter den Roten sind vor allem seine Spitzengewächse, Riflessi d'Epoca und Platinum, beides reinsortige Merlots, hervorzuheben.
Nicht zu vergessen der Quattromani, der von vier Tessiner Spitzenwinzern produzierte Wein aus auserlesenen alten Traubenstöcken, die Trauben zu gleichen Teilen von Süden nach Norden, beginnend mit Guidio Brivio für das Mendrisiotto, Claudio Tamborini für das Luganese, über Angelo Delea (noch so ein attraktiver Mann - da sieht man mal wieder: Wein macht schön) für das Locarnese bis hin zu Feliciano Gialdi für die Tre Valli. Die Trauben werden separat bei jedem Produzenten gekeltert. Mehrere minutiös durchgeführte Degustationen führen dann zur endgültigen Assemblage.
Ich darf noch ein paar Fläschchen des Quattromani 2007 in meiner Cantina hüten, meistens öffne ich eine (oder zwei/drei) zu Silvester, wie z.B. hier zu sehen:
http://tisalutoticino.blogspot.ch/2012/01/der-ultimative-silvesterklassiker.html
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