Carciofi spinosi - diese köstlichen Stacheldinger. Es ist ziemlich schwierig, sie nach Hause zu transportieren, ohne sich die Finger blutig zu pieksen. Ich habe mir fest vorgenommen, den nächsten Artischocken-Einkauf nur mit Leder-Handschuhen zu absolvieren. Kaufen muss ich sie immer und immer wieder, denn bessere Artischocken gibt es nicht, auch wenn der Signore dann mit mir schimpft (aber nur, weil er erstens keine Artischocken mag und sich zweitens immer wieder beim Einpacken unserer Einkäufe an den Stacheln piekst).
Die Carciofi spinosi erkennt man übrigens auch in ihrem langen Stiel, den man mitverarbeiten bzw. -essen kann. Doch an diesen kommt man ebenfalls nur ran, wenn man vorher die Stacheln losgeworden ist. Ich bewaffne mich immer mit einer Küchenschere und schneide erstmal alle Stacheln weg, dann beginne ich mit dem eigentlichen Putzen der Artischocken, wie z.B. bei meinem Frittata-Rezept hier (klick) zu sehen.
Als wir kürzlich im Ristorante Canvetto Ticinese in Brissago essen waren, haben mich dort die Tagliatelle mit Artischocken und Tintenfisch begeistert. Diese haben mich zu diesem Gericht inspiriert (wobei ich als Pasta eine muschelförmige Sorte verwendet habe, doch besser schmecken sicherlich Tagliatelle oder Spaghetti/Spaghettini):
ich nehme (für 2 Portionen):
- ca. 200 g sehr al dente gekochte Pasta
- 5 geputzte, in Scheiben geschnittene Artischocken
- 1 Zwiebel, geschält, in Spalten geschnitten
- Olivenöl zum Braten
- Salz, Pfeffer, Zitronensaft
- ca. 1 grosse Tasse geputzte, in Streifen geschnittene Sepia oder kleinen Tintenfisch
- Olivenöl zum Braten
- Salz, Pfeffer, fein gehackte Petersilie
- ca. 1 Tasse selbst gekochte Tomatensauce, die ich immer im Vorrat habe
und los gehts:
Zunächst die Pasta kochen, abschütten und dabei ca. 1 Tasse vom Kochwasser aufheben.
Die Zwiebelspalten bei aufgelegtem Deckel in Olivenöl leicht glasig dünsten, dann die Artischockenspalten dazu geben und kräftig anbraten. Bei aufgelegtem Deckel bissfest fertig dünsten, die Tomatensauce dazu geben und zur Seite stellen.
In einer genügend grossen Bratpfanne den Tintenfisch im sehr heissen Olivenöl wirklich nur ganz kurz (sonst wird er gummiartig) für ca. 1 Minute anbraten, dann sofort die gekochte Pasta, die Artischocken-Tomaten-Mischung und die gehackte Petersilie zugeben. Evtl. etwas vom Pasta-Kochwasser dazu geben, mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Zwei sehr schöne Rezepte mit den Stachel-Artischocken gibt es bei Robert zu sehen, der offensichtlich auch ein Fan der carciofi sponosi ist, klick hier und nochmal hier
Artischocken - darauf freue ich mich schon sehr!
AntwortenLöschenLiebe Petra, du kannst doch einfach Helmut wieder nach München schicken ;-)
LöschenMöchte ich auch wieder mal essen! Leider habe ich hier nie Artichoken und schon gar nicht Deine langstieligen gesehen. Informativ berichtet.
AntwortenLöschenLieber Erich, selbst hier im Tessin sind die langstieligen selten zu finden, daher greife ich immer zu, wenn ich welche entdecke.
LöschenDie wehrhaften Disteln habe ich hier leider auch noch nie gesehen, nur große lilafarbene oder kleine grüne aus Frankreich... :-(
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Eva
Liebe Eva, egal wie - Hauptsache Artischocken ;-)
LöschenDie Stacheldinger sind echt fies, da muss mal höllisch aufpassen, aber wenn sie sich ergeben haben sind sie ja sowas von köstlich ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße ins Wochenende
Kerstin
Liebe Kerstin, du sagst es! ;-)
LöschenWobei ich jetzt eine schmerzfreie Methode gefunden habe, indem ich den Stacheln immer zuerst mit der Haushaltsschere zu Leibe rücke.
Ich melde mich dann wieder, wenn es Fleisch statt "Meeresgetier" gibt. Nicht ganz meine Welt ... ;-)
AntwortenLöschenIch wünsche dir/Euch weiterhin viel Freude in der "Sonnenstube" !
Lieber Peter, lass einfach das Meeresgetier weg, es schmeckt auch nur mit Tomaten und Artischocken.
Löschen... und zum Bsp. einem Kalbskotelett als "Beilage" :-)
Löschendas ist meine Traum-Kombi... ich hoffe meine Artischockenpflanzen erheben sich wieder nach diesem Winter! Mit Tintenfisch, da wäre ich nie draufgekommen.
AntwortenLöschenLiebe Christine, schön, dass ihr wieder zurück seid.
AntwortenLöschenZu dieser Kombination hat mich der vorhergehende Restaurant-Besuch inspiriert.