Al Grott Cafe, Val Resa, oberhalb von Brione
Ruhetag: Montag und Dienstag, ansonsten mittags und abends geöffnet
Saison 2013: wieder geöffnet ab Donnerstag, 18. April
Tel.Nr. 091 730 11 32 oder 079 329 42 58 (bitte vorher reservieren)
Die neueste Ausgabe des Slow Food Führers "Osterie d'Italia" 2012/13 ist vor ein paar Tagen in deutsch erschienen - ich muss sie sofort haben. Und der Kauf hat sich schon gelohnt: Eine grandiose Neuentdeckung! Zum ersten mal bei Slow Food erwähnt: Al Grot Cafe
Kennt Ihr das? Es gibt Orte, da kommt man an, seufzt zufrieden vor sich hin und fühlt sich auf Anhieb wohl. So ging es uns heute beim Besuch dieses am Ende des Val Resa gelegenen Grottos. Ich kann leider keine Adresse zum Eingeben ins Navi hier angeben, die gibt es nämlich nicht. Keine Straße und eine Hausnummer schon gar nicht. Man fährt von Locarno aus Richtung Brione, dann in Brione irgendwann links ab (ausgeschildert) ins Val Resa, vorbei an dem von uns schon häufig besuchten Grotto al Ritrovo. Danach sind es noch ca. 5 Minuten zu fahren bis zum Ende des Val Resa. Also, Fahrzeit von Locarno ca. 20 Minuten.
Und dann ist man an diesem Wohlfühlort angelangt bei Cinzia und Angelo Capella, die das Grotto nun bereits seit 10 Jahren führen. Gekocht wird "wie früher" - unter Bedingungen wie früher: Es gibt hier oben noch keinen Strom. Die Kühlschränke sind mit Gas betrieben. Die neueste technische Errungenschaft war vor zwei Jahren Telefon, erzählt uns Cinzia. Ansonsten wird auf dem offenen Feuer gekocht bzw. es wird grilliert. Z.B. gibt es die Grigliata mista, bestehend aus Luganighe (grobere Schweinsbratwürste), Luganighetta (eine dünnere, der Salsiccia entsprechende Schweinsbratwurst), Schweinehals und Costine (Rippchen). Ansonsten gibt es Rindsfilet, Kalbskotelette oder Lammfilet mit Rosmarinkartoffeln oder Polenta und im Herbst Wildgerichte. Auf jeden Fall wird hier die regionale ursprüngliche Küche gepflegt. Gekocht wird nach Rezepten von der Nonna.
Liebevoll arrangierte Details machen gleich beim Ankommen Freude, so z.B. die frischen Blüten auf den lackierten Holztischen:
Der grüne Gast leistet uns während des gesamten Essens Gesellschaft, er scheint sich hier so wohl zufühlen wie wir auch ;-)
Frisches, knuspriges Brot auf dem Tisch, mit köstlichem Olivenöl, Salz, Pfeffer:
Man beachte die Hand, ganz schnell und heimlich, die die Gelegenheit nutzt, während die Fotografin abgelenkt ist, um sich das beste, knusprigste Endstück aus dem Brotkorb zu stehlen. Gerade noch in flagranti erwischt und auf dem Beweis-Foto für alle Zeiten festgehalten. Warum kann man nicht mal Brot mit ganz vielen knusprigen Endstücken backen?
Wir haben gewählt: Affetato Misto (mal wieder) für den Signore:
Hier besonders schön arrangiert, dazu eingelegte Gurken und Zwiebeln
und Insalata für mich mit Bresaola und Formaggio di mucca
Anschließend Brasato für den Signore - er hat Glück, außer der sonst üblichen Polenta bekommt er Pasta dazu serviert.
Da wird der Brasato warm gehalten
Und für mich wunderbar rosa gebratene Lammfilets mit etwas Knoblauch und Kräutern. Um der Küche nicht noch zusätzlichen Aufwand zu bereiten, schließe ich mich Gerhard an und esse dazu ebenfalls Pasta. Pasta geht immer!
Dann noch ein köstliches Traubensorbet mit Grappa (ohne Foto, die oben abgebildete Hand war mal wieder schneller).
Die Weinkarte in diesem abgelegenen Grotto hat mich sehr beeindruckt. Natürlich liegt hier, wie meistens im Tessin, die Betonung auf Rot. Aber dafür sind eine große Anzahl ausgezeichneter Winzer vertreten. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass es eine größere Auswahl von offen ausgeschenkten Tessiner Weißweinen gibt. Der Signore wählt seinen geliebten Rosato und ich trinke von Guido Brivio Bianco Rovere, denn ich noch nirgendwo sonst offen bekommen habe.
Café - nein, nicht aus der Espressomaschine (die braucht doch Strom), sondern als Mocca auf dem holzbefeuerten Herd gekocht, hmmmm... köstlich, dazu einen 'Grappino del nonno' und anschließend noch einen von Cinzia's Schwester gemachten Lemoncello. Hach, was geht es uns gut hier!
Fazit: Ich habe hier weder einen Fotoapparat noch eine Hundeleine vergessen. Ich brauche auch keinen Wein zu kaufen oder Roberts schönste Bank zu suchen. Ich MUSS da einfach wieder hin!
Die Weinkarte in diesem abgelegenen Grotto hat mich sehr beeindruckt. Natürlich liegt hier, wie meistens im Tessin, die Betonung auf Rot. Aber dafür sind eine große Anzahl ausgezeichneter Winzer vertreten. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass es eine größere Auswahl von offen ausgeschenkten Tessiner Weißweinen gibt. Der Signore wählt seinen geliebten Rosato und ich trinke von Guido Brivio Bianco Rovere, denn ich noch nirgendwo sonst offen bekommen habe.
Café - nein, nicht aus der Espressomaschine (die braucht doch Strom), sondern als Mocca auf dem holzbefeuerten Herd gekocht, hmmmm... köstlich, dazu einen 'Grappino del nonno' und anschließend noch einen von Cinzia's Schwester gemachten Lemoncello. Hach, was geht es uns gut hier!
Fazit: Ich habe hier weder einen Fotoapparat noch eine Hundeleine vergessen. Ich brauche auch keinen Wein zu kaufen oder Roberts schönste Bank zu suchen. Ich MUSS da einfach wieder hin!
Solche Orte sind wunderbar.
AntwortenLöschenIch hab' ein kleines Cafe in einer Gärtnerei, beglückt in die Sonne blinzeln und ein schöner Kaffee.... :)
Ja, liebe Sybille, es gibt solche Orte, dann will man gar nicht mehr weg bzw. überlegt schon, wann man wiederkommen kann.
LöschenIht tut ja einen schönen Ort nach dem anderen im Tessin auf. Wäre ich ein Verlag, und versucht ein Buch über das *Kulinarische Tessin* zu veröffentlichen, dann wärst du MINDESTENS Co-Autorin!
AntwortenLöschenNa, wir warten, was die Zukunft bring...
t
AntwortenLöschenzumindest das verloren gegangene *t* ;)
Micha, komm doch mal vorbei und wir schreiben gemeinsam ein Buch - Du kochst, ich schreibe und trinke vino ;-)
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