Nach diversen Restaurantbesuchen und schönen Neuentdeckungen hatten wir heute mal wieder Lust den Ferienküchen-Herd bzw. meinen Super-Grill anzuwerfen.
Beim Lieblingsmetzger Nicolino Branca, Vira, hier am Gambarogno haben wir einen kleinen Kalbsrollbraten mit Rosmarin gekauft,
dazu gab es köstliche Peperoncini-Nudeln und Mangold. Hier in der Ferienküche haben wir keine Nudelmaschine und Handarbeit für Pasta ist mir im Kurzurlaub zu aufwändig, aber da gibt es in unserem Gemüse- und Feinkostladen bei Daniela Salvan einen guten Ersatz, nämlich richtig köstliche Pasta von der Fattoria Sila.
Die hat Gerhard heute nach seinem Spezialrezept zubereitet: Die Pasta schön al dente kochen und dann ein paar von den rohen, ungekochten Nudeln, die er ein wenig zerkleinert und in Butter sehr knusprig anbrät, darüber geben.
Für den Braten war ich zuständig - nach SEINER Vorgabe... Eine schöne Kruste sollte er haben, nein, Sauce brauche er nicht unbedingt. Eine gute Gelegenheit, mal wieder meinen Super-Turbo-Grill anzuwerfen. Das Fleisch habe ich eingeölt, gesalzen und mit grobem Pfeffer bestreut.
Nach gründlichem Anbraten von allen Seiten habe ich die Temperatur reduziert und bei geschlossenem Deckel und geringer Hitze (Stufe 2) ca. 2 1/2 Stunden unter häufigem Wenden ein super saftiges Stückchen Fleisch gezaubert, von dem wir begeistert waren.
Der geschlossene Deckel eignete sich perfekt zum Tellervorwärmen.
Dazu gab es Mangold, mit Zwiebeln, Knoblauch und Chili in etwas Olivenol angedünstet.
Sonntag, 22. Mai 2011
Samstag, 21. Mai 2011
Grotto del Cavicc - auf den Spuren von Hermann Hesse
Grotto del Cavicc, Via ai Canvetti, Montagnola, Collina d'Oro, Tel. 091 994 79 95, von Juni bis August täglich geöffnet, ansonsten Dienstag oder Mittwoch Ruhetag - am besten anrufen
Ein besonderes Highlight unserer früheren Tessin-Reisen war immer, wenn Yannick sich "unseren Hesse-Tag" klick hier! gewünscht hatte. Dieser Tag begann auf dem Friedhof von Gentilino mit einem Besuch an Hermann Hesses Grab, dann gings durch die wunderschöne Zypressen-Allee zur Pfarrkirche Sant-Abbondio, weiter nach Montagnola zum Hesse-Museum und der krönende Abschluss war in unserem sogenannten "Hesse-Grotto" Morchino beim charmanten Pierluigi.
Es gibt einen sehr empfehlenswerten Wanderweg, der zu den Wohnhäusern von Hermann Hesse, zu seinen Lieblingsplätzen und zu seiner letzten Ruhe führt. Petra (klick hier) war auf Hesses Spuren schon geocachend unterwegs.
Nach unzähligen Besuchen im Hesse Museum - ich könnt' da immer wieder hin - habe ich Gerhard wohl ein wenig überfordert und es gelingt mir in letzter Zeit kaum, ihn zu einem Besuch in der Torre Camuzzi zu überreden. Aber ein bisschen Kultur muss sein, daher wenigstens zur Pfarrkirche Sant'Abbondio in Gentilino und anschliessend ins Grotto - das ist dann der Hesse-Tag in Kurzversion.
Auf einer der Tafeln am Hesse-Weg gelesen:
"Im Wald, an der Schattenseite des Berges, liegen die Grotti, die Weinkeller des Dorfes, ein kleines, zwerghaft phantastisches Märchendorf im Walde, lauter Stirnseiten kleiner steinerner Giebelhäuser, die keine Rückseite haben, denn Dach und Haus verliert sich im Boden, und tief in den Berg hinein sind Felsenkeller gebohrt. Da liegt der Wein in grauen Fässern. Wein vom vorigen Herbst und auch noch vom vorvorigen, älteren gibt es nicht. Es ist ein sanfter, sehr leichter, traubiger Wein, von roter Farbe, er schmeckt kühl und sauer nach Fruchtsaft und dicken Traubenschalen.
Wir sitzen bei einem Grotto am steilen Waldhang auf kleiner Terrasse, die man auf ungefügen Stufen erklimmt und die Raum für einen oder zwei Tische hat. Ungeheuer steigen die Stämme der Bäume empor, alte riesige Bäume, Kastanie, Platane, Akazie. Sie streben hoch hinan, durch ihr Gezweige blickt wenig Himmel, oft bin ich bei fallendem Regen hier gesessen, im Freien, im Walde, stundenlang, und bin von keinem Tropfen berührt worden. Wir sitzen im Dunkel, schweigend, ein paar fremde Künstler, die hier wohnen. In kleinen irdenen Tassen, weiß und blau gestreift, steht der rosige Wein. Unter unserer kleinenTerrasseninsel, senkrecht unter uns, schimmert rötliches Licht in der Vorhalle des Kellers.
Tessiner Sommerabend 1921"
Hat er damit das Grotto del Cavicc gemeint?
Das Grotto Cavicc in Montagnola soll eines von Hesses Lieblings-Grotti gewesen sein, das er auch in der Erzählung "Klingsors letzter Sommer" beschrieben hat.
Wir waren heute zum ersten Mal hier, sassen im schönen schattigen Garten und haben sofort beschlossen, dass es DER Platz für heisse Sommertage ist. Die Speisekarte wird uns gebracht - ich interessiere mich natürlich mal wieder sofort für die Weinkarte - beeindruckend! äusserst beeindruckend, eine große Auswahl an Tessiner Gewächsen, alles was Rang und Namen hat, ist vertreten, wobei die offenen Weine etwas zu kurz kommen. Aber wir fangen mal von vorne an: Das Essen: Mich interessiert als Antipasto: Cipolle Tonnate
und Gerhard entscheidet sich für Lardo - die halbe Vorspeisenportion ist schon beträchtlich.
Dann haben wir beide das Güggeli (leider etwas trocken - das habe ich anderswo schon besser gegessen) mit knusprigen Kartoffeln, dazu bestelle ich mir einen gemischten Salat. Als Wein einen leichten Rosé aus dem Mendriosiotto, den es auch offen gibt, für uns gerade richtig, denn an großen Weinproben geht nicht mehr viel, wir waren vorher bei Guido Brivio (davon aber ein anderes Mal mehr) einkaufen.
Mit unserem Hauptgericht nicht so ganz glücklich, machte Gerhard den Vorschlag Käse für mich, Dessert für ihn... eine wundervolle Idee, denn es gab Zincarlìn und Büscion, dazu musste ich aber unbedingt ein Schlückchen Nostrano trinken... hmmmm....
Und dann kam's: DAS Highlight das Tages - zumindest für meinen Liebsten: Schokoladeneis! Aber wie! Bei seiner schon leicht zweifelnden Frage nach Schokoladeneis bekam er von der Chefin die Antwort: "So ein Gutes haben Sie in Ihrem Leben noch nicht gegessen" Ohhhh... - ich war gespannt - und wir beide harrten der Dinge bzw. des Eises, das da kommen sollte. Und es kam! Das hatten wir noch nie! Regelmässige Leser meines Blogs wissen es: hier gibt es "Gerhards-Schokoladeneis-Skala" = GSS und
das heute Mittag war, was wir noch nie hatten: TUUUUSCH!!!! GSS 9,5. (eigentlich schwankte er zwischen 9,5 und 10 - aber er meinte, die GSS müsse nach oben hin noch offen sein - ich finde das ungerecht, denn *flüster* Er hat sich gleich noch eine zweite Portion bestellt)
Fazit: ER muss da wieder hin - Schokoladeneis essen
(ich geh' mit - die Cantina durchprobieren)
Ein besonderes Highlight unserer früheren Tessin-Reisen war immer, wenn Yannick sich "unseren Hesse-Tag" klick hier! gewünscht hatte. Dieser Tag begann auf dem Friedhof von Gentilino mit einem Besuch an Hermann Hesses Grab, dann gings durch die wunderschöne Zypressen-Allee zur Pfarrkirche Sant-Abbondio, weiter nach Montagnola zum Hesse-Museum und der krönende Abschluss war in unserem sogenannten "Hesse-Grotto" Morchino beim charmanten Pierluigi.
Es gibt einen sehr empfehlenswerten Wanderweg, der zu den Wohnhäusern von Hermann Hesse, zu seinen Lieblingsplätzen und zu seiner letzten Ruhe führt. Petra (klick hier) war auf Hesses Spuren schon geocachend unterwegs.
Nach unzähligen Besuchen im Hesse Museum - ich könnt' da immer wieder hin - habe ich Gerhard wohl ein wenig überfordert und es gelingt mir in letzter Zeit kaum, ihn zu einem Besuch in der Torre Camuzzi zu überreden. Aber ein bisschen Kultur muss sein, daher wenigstens zur Pfarrkirche Sant'Abbondio in Gentilino und anschliessend ins Grotto - das ist dann der Hesse-Tag in Kurzversion.
Auf einer der Tafeln am Hesse-Weg gelesen:
"Im Wald, an der Schattenseite des Berges, liegen die Grotti, die Weinkeller des Dorfes, ein kleines, zwerghaft phantastisches Märchendorf im Walde, lauter Stirnseiten kleiner steinerner Giebelhäuser, die keine Rückseite haben, denn Dach und Haus verliert sich im Boden, und tief in den Berg hinein sind Felsenkeller gebohrt. Da liegt der Wein in grauen Fässern. Wein vom vorigen Herbst und auch noch vom vorvorigen, älteren gibt es nicht. Es ist ein sanfter, sehr leichter, traubiger Wein, von roter Farbe, er schmeckt kühl und sauer nach Fruchtsaft und dicken Traubenschalen.
Wir sitzen bei einem Grotto am steilen Waldhang auf kleiner Terrasse, die man auf ungefügen Stufen erklimmt und die Raum für einen oder zwei Tische hat. Ungeheuer steigen die Stämme der Bäume empor, alte riesige Bäume, Kastanie, Platane, Akazie. Sie streben hoch hinan, durch ihr Gezweige blickt wenig Himmel, oft bin ich bei fallendem Regen hier gesessen, im Freien, im Walde, stundenlang, und bin von keinem Tropfen berührt worden. Wir sitzen im Dunkel, schweigend, ein paar fremde Künstler, die hier wohnen. In kleinen irdenen Tassen, weiß und blau gestreift, steht der rosige Wein. Unter unserer kleinenTerrasseninsel, senkrecht unter uns, schimmert rötliches Licht in der Vorhalle des Kellers.
Tessiner Sommerabend 1921"
Hat er damit das Grotto del Cavicc gemeint?
Das Grotto Cavicc in Montagnola soll eines von Hesses Lieblings-Grotti gewesen sein, das er auch in der Erzählung "Klingsors letzter Sommer" beschrieben hat.
Wir waren heute zum ersten Mal hier, sassen im schönen schattigen Garten und haben sofort beschlossen, dass es DER Platz für heisse Sommertage ist. Die Speisekarte wird uns gebracht - ich interessiere mich natürlich mal wieder sofort für die Weinkarte - beeindruckend! äusserst beeindruckend, eine große Auswahl an Tessiner Gewächsen, alles was Rang und Namen hat, ist vertreten, wobei die offenen Weine etwas zu kurz kommen. Aber wir fangen mal von vorne an: Das Essen: Mich interessiert als Antipasto: Cipolle Tonnate
und Gerhard entscheidet sich für Lardo - die halbe Vorspeisenportion ist schon beträchtlich.
Dann haben wir beide das Güggeli (leider etwas trocken - das habe ich anderswo schon besser gegessen) mit knusprigen Kartoffeln, dazu bestelle ich mir einen gemischten Salat. Als Wein einen leichten Rosé aus dem Mendriosiotto, den es auch offen gibt, für uns gerade richtig, denn an großen Weinproben geht nicht mehr viel, wir waren vorher bei Guido Brivio (davon aber ein anderes Mal mehr) einkaufen.
Mit unserem Hauptgericht nicht so ganz glücklich, machte Gerhard den Vorschlag Käse für mich, Dessert für ihn... eine wundervolle Idee, denn es gab Zincarlìn und Büscion, dazu musste ich aber unbedingt ein Schlückchen Nostrano trinken... hmmmm....
Und dann kam's: DAS Highlight das Tages - zumindest für meinen Liebsten: Schokoladeneis! Aber wie! Bei seiner schon leicht zweifelnden Frage nach Schokoladeneis bekam er von der Chefin die Antwort: "So ein Gutes haben Sie in Ihrem Leben noch nicht gegessen" Ohhhh... - ich war gespannt - und wir beide harrten der Dinge bzw. des Eises, das da kommen sollte. Und es kam! Das hatten wir noch nie! Regelmässige Leser meines Blogs wissen es: hier gibt es "Gerhards-Schokoladeneis-Skala" = GSS und
das heute Mittag war, was wir noch nie hatten: TUUUUSCH!!!! GSS 9,5. (eigentlich schwankte er zwischen 9,5 und 10 - aber er meinte, die GSS müsse nach oben hin noch offen sein - ich finde das ungerecht, denn *flüster* Er hat sich gleich noch eine zweite Portion bestellt)
Fazit: ER muss da wieder hin - Schokoladeneis essen
(ich geh' mit - die Cantina durchprobieren)
Freitag, 20. Mai 2011
Ristorante Al Castagneto, Ponte Brolla
Al Castagneto, Ponte Brolla, Tel. 091 796 14 19
Ruhetage: Mittwoch und Donnerstag
Betriebsferien 2017: Januar und Februar
Auf dem Weg ins Centovalli oder ins Valle Maggia kommt man durch Ponte Brolla. Zum Durchfahren viel zu schade, denn in diesem kleinen Ort ist eine unvorstellbare Dichte von guten Restaurants. Wir waren schon im Grotto da Enzo, wir waren im Ristorante Centovalli Risotto essen, wir waren im erst vor gut einem Jahr neu eröffneten Ristorante Tre Terre, doch bisher waren wir noch nicht im Ristorante Al Castagneto, das sollte sich heute ändern.
Das Al Castagneto ist eine Tessiner Institution - jeder kennt es - jeder war schon dort - wir können jetzt auch endlich mitreden, und zwar begeistert mitreden.
Wir sassen im traumhaft schönen Garten im Halbschatten an einem der Steintische, starteten mit Prosecco bzw. Bianco del Ticino und liessen uns das dazu servierte Pane Vallemaggia und den hauchdünn geschnittenen Schinken schmecken. Als Vorspeise hatte ich einen der besten gemischten Salate, die ich seit langem gegessen habe:
Gerhard hatte Consommée mit Sherry, spektakulär im Geschmack, aber nicht sehr fotogen. Als Hauptgerichte wählte ich das vielgerühmte Cordon Bleu mit sehr guten knusprigen Rosmarin-Kartoffeln und Gemüse. Dies gibt es auch in der Jumbo-Version mit 400 g. Ich habe die normale Version schon nicht geschafft
Wobei ich zugeben muss, dass ich beim Cordon Bleu immer einen Rest lasse - es schmeckt kalt in feine Scheiben geschnitten sooo gut auf einem Butterbrot mit Senf. So, jetzt ist es raus.
Ich habe mich geoutet ;-)
Gerhard hat für so etwas keinen Sinn und war mit seinem Kalbs-Paillard mit Kartoffel-Gratin höchst zufrieden. Zum Abschluss gönnte er sich hier noch das legendäre Vanilleeis mit in Grappa eingelegten Trauben.
Getrunken haben wir - wie schon so häufig bei sommerlichen Temperaturen, den
Gran Rosé 2009 von Guido Brivio, der uns ausgezeichnet schmeckte.
Ruhetage: Mittwoch und Donnerstag
Betriebsferien 2017: Januar und Februar
Auf dem Weg ins Centovalli oder ins Valle Maggia kommt man durch Ponte Brolla. Zum Durchfahren viel zu schade, denn in diesem kleinen Ort ist eine unvorstellbare Dichte von guten Restaurants. Wir waren schon im Grotto da Enzo, wir waren im Ristorante Centovalli Risotto essen, wir waren im erst vor gut einem Jahr neu eröffneten Ristorante Tre Terre, doch bisher waren wir noch nicht im Ristorante Al Castagneto, das sollte sich heute ändern.
Das Al Castagneto ist eine Tessiner Institution - jeder kennt es - jeder war schon dort - wir können jetzt auch endlich mitreden, und zwar begeistert mitreden.
Wir sassen im traumhaft schönen Garten im Halbschatten an einem der Steintische, starteten mit Prosecco bzw. Bianco del Ticino und liessen uns das dazu servierte Pane Vallemaggia und den hauchdünn geschnittenen Schinken schmecken. Als Vorspeise hatte ich einen der besten gemischten Salate, die ich seit langem gegessen habe:
Gerhard hatte Consommée mit Sherry, spektakulär im Geschmack, aber nicht sehr fotogen. Als Hauptgerichte wählte ich das vielgerühmte Cordon Bleu mit sehr guten knusprigen Rosmarin-Kartoffeln und Gemüse. Dies gibt es auch in der Jumbo-Version mit 400 g. Ich habe die normale Version schon nicht geschafft
Wobei ich zugeben muss, dass ich beim Cordon Bleu immer einen Rest lasse - es schmeckt kalt in feine Scheiben geschnitten sooo gut auf einem Butterbrot mit Senf. So, jetzt ist es raus.
Ich habe mich geoutet ;-)
Gerhard hat für so etwas keinen Sinn und war mit seinem Kalbs-Paillard mit Kartoffel-Gratin höchst zufrieden. Zum Abschluss gönnte er sich hier noch das legendäre Vanilleeis mit in Grappa eingelegten Trauben.
Getrunken haben wir - wie schon so häufig bei sommerlichen Temperaturen, den
Gran Rosé 2009 von Guido Brivio, der uns ausgezeichnet schmeckte.
Da ist er schon leer...
Donnerstag, 19. Mai 2011
Für's Ankommen, gleich hinter'm Gotthard: Osteria Bellavista, Anzonico
Osteria Bellavista, Anzonico, Tel. 091 865 11 10, RT: Montag und/oder Dienstag, am besten vorher anrufen
Anzonico liegt in der Leventina an der Strada Alta auf 972 Metern Höhe. Von Airolo sind es gerade mal ca. 25 Minuten auf einer gut ausgebauten Strasse zu fahren. Wobei das mit unserem Paulchen heute etwas abenteuerlich war... ich habe eben extra nochmal im Fahrzeugschein nachgelesen: 1,92 Meter Breite hat er - und das gemessen ohne Aussenspiegel! Gerhard ist ein super Autofahrer - ich war trotzdem glücklich, dass uns kein anderes Auto entgegenkam (und den Vino hab' ich heute auch alleine getrunken - der Beifahrer musste sich schliesslich Mut für die Rückfahrt antrinken).
Wir sind heute morgen früh um sieben Uhr losgefahren und hatten trotzdem eine ziemlich nervige Anreise - es begann schon vor Strasbourg mit dem ersten Stau. Auch unser Schweizer "Lieblings-Radiosender" DRS 1 sendete heute ausnahmsweise kein Hörspiel, sondern meldete unzählige Staus auf der A2, u.a. hinter Sempach, den wir glücklicherweise umfahren konnten, das ging dann bis Luzern und dann kam kurz vor der Auffahrt zum Gotthard-Pass - denn wir wollten heute bei schönem sonnigen Wetter endlich mal wieder nach der Winterpause die Passstrasse fahren, eine Sperrung in beiden Richtungen wegen eines Verkehrsunfalls. Also gut, durch den Gotthard-Tunnel und dann bei Faido runter von der Autobahn und bei Lavorgo hoch in ca. 15 min. bis nach Anzonico.
Rosa e Luciano Maddalon sind wunderbare Gastgeber. Schon beim Anruf kurz vorher, ob denn auch geöffnet sei und ob auch ein gut erzogener Labrador mit darf, war ich begeistert von der Herzlichkeit, die bereits durchs Telefon rüber kam.
Bellavista heisst dieses Restaurant nicht ohne Grund - der Blick ist atemberaubend und entschädigt für die Anfahrt - die dann eigentlich auch gar nicht so schlimm war. Hausgemachte Salami, Schinken etc. gibt es immer, auch etwas Käse von der Alp oder auch Spaghetti und wunderbar frische Salate. Dazu dann ein oder zwei Tagesgerichte.
Wir hatten Glück, für Gerhard gab es Capretto - Gitzi, mit Rosmarin-Kartoffeln und Gemüse
und ich durfte - endlich! - mal die Tessiner Spezialität "Fitri d'Anzonico" probieren - und war begeistert. Schon in der neuesten Ausgabe des Urchuchi haben mich diese Fitri angelacht und erst heute, als sie endlich in meinem Mund landen durften: mmmmhhhh köstlich!!!! Diese besondere Spezialität aus knusprigem Buchweizenteig, gefüllt mit leicht geschmolzenem Alpkäse gibt es im Bellavista auch nicht täglich, sondern nur im Rahmen des Maggio Gastronomico oder auch ansonsten auf Vorbestellung. Aber es lohnt sich - und wieeee!
Das Bellavista ist eine der lohnenswerten Adressen und die Freundlichkeit von Rosa e Luciano Maddalon sehr wohltutend - Fazit: ich muss da wieder hin!
Anzonico liegt in der Leventina an der Strada Alta auf 972 Metern Höhe. Von Airolo sind es gerade mal ca. 25 Minuten auf einer gut ausgebauten Strasse zu fahren. Wobei das mit unserem Paulchen heute etwas abenteuerlich war... ich habe eben extra nochmal im Fahrzeugschein nachgelesen: 1,92 Meter Breite hat er - und das gemessen ohne Aussenspiegel! Gerhard ist ein super Autofahrer - ich war trotzdem glücklich, dass uns kein anderes Auto entgegenkam (und den Vino hab' ich heute auch alleine getrunken - der Beifahrer musste sich schliesslich Mut für die Rückfahrt antrinken).
Wir sind heute morgen früh um sieben Uhr losgefahren und hatten trotzdem eine ziemlich nervige Anreise - es begann schon vor Strasbourg mit dem ersten Stau. Auch unser Schweizer "Lieblings-Radiosender" DRS 1 sendete heute ausnahmsweise kein Hörspiel, sondern meldete unzählige Staus auf der A2, u.a. hinter Sempach, den wir glücklicherweise umfahren konnten, das ging dann bis Luzern und dann kam kurz vor der Auffahrt zum Gotthard-Pass - denn wir wollten heute bei schönem sonnigen Wetter endlich mal wieder nach der Winterpause die Passstrasse fahren, eine Sperrung in beiden Richtungen wegen eines Verkehrsunfalls. Also gut, durch den Gotthard-Tunnel und dann bei Faido runter von der Autobahn und bei Lavorgo hoch in ca. 15 min. bis nach Anzonico.
Rosa e Luciano Maddalon sind wunderbare Gastgeber. Schon beim Anruf kurz vorher, ob denn auch geöffnet sei und ob auch ein gut erzogener Labrador mit darf, war ich begeistert von der Herzlichkeit, die bereits durchs Telefon rüber kam.
Bellavista heisst dieses Restaurant nicht ohne Grund - der Blick ist atemberaubend und entschädigt für die Anfahrt - die dann eigentlich auch gar nicht so schlimm war. Hausgemachte Salami, Schinken etc. gibt es immer, auch etwas Käse von der Alp oder auch Spaghetti und wunderbar frische Salate. Dazu dann ein oder zwei Tagesgerichte.
Wir hatten Glück, für Gerhard gab es Capretto - Gitzi, mit Rosmarin-Kartoffeln und Gemüse
und ich durfte - endlich! - mal die Tessiner Spezialität "Fitri d'Anzonico" probieren - und war begeistert. Schon in der neuesten Ausgabe des Urchuchi haben mich diese Fitri angelacht und erst heute, als sie endlich in meinem Mund landen durften: mmmmhhhh köstlich!!!! Diese besondere Spezialität aus knusprigem Buchweizenteig, gefüllt mit leicht geschmolzenem Alpkäse gibt es im Bellavista auch nicht täglich, sondern nur im Rahmen des Maggio Gastronomico oder auch ansonsten auf Vorbestellung. Aber es lohnt sich - und wieeee!
Das Bellavista ist eine der lohnenswerten Adressen und die Freundlichkeit von Rosa e Luciano Maddalon sehr wohltutend - Fazit: ich muss da wieder hin!
Montag, 9. Mai 2011
Tessiner Spezialitäten: Riso Nostrano Ticinese - Reis aus dem Tessin
Tessiner Reis - Riso Nostrano Ticinese - der sich besonders gut für Risotto eignet
Im Tessin wird seit einigen Jahren Reis angebaut. Schon erstaunlich, wenn man das zum ersten Mal hört. Beim Reisanbau habe ich mir immer unter Wasser stehende Felder und Reisbauern, die mit ihren typischen Reishüten knietief im Wasser stehen, vorgestellt. Doch davon ist im Maggia Delta nichts zu sehen. In diesem fruchtbaren Schwemmland zwischen Ascona und Locarno wird seit 1997 Reis angebaut. Am besten dazu bewährt hat sich die aus Italien stammende Sorte "Loto", die sich wunderbar für ein Tessiner Risotto eignet. Der Reis wird im April nach den letzten Frösten gesät und im Oktober, bevor die nächsten Fröste beginnen, maschinell geerntet.
Die Reisfelder gehören zu dem landwirtschaftlichen Betrieb Terreni alla Maggia, wo man ihn auch direkt vor Ort kaufen kann.
Im Tessin wird seit einigen Jahren Reis angebaut. Schon erstaunlich, wenn man das zum ersten Mal hört. Beim Reisanbau habe ich mir immer unter Wasser stehende Felder und Reisbauern, die mit ihren typischen Reishüten knietief im Wasser stehen, vorgestellt. Doch davon ist im Maggia Delta nichts zu sehen. In diesem fruchtbaren Schwemmland zwischen Ascona und Locarno wird seit 1997 Reis angebaut. Am besten dazu bewährt hat sich die aus Italien stammende Sorte "Loto", die sich wunderbar für ein Tessiner Risotto eignet. Der Reis wird im April nach den letzten Frösten gesät und im Oktober, bevor die nächsten Fröste beginnen, maschinell geerntet.
Die Reisfelder gehören zu dem landwirtschaftlichen Betrieb Terreni alla Maggia, wo man ihn auch direkt vor Ort kaufen kann.
Sonntag, 8. Mai 2011
Ristoranti am Gambarogno: Ristorante al Portico, Gerra
Ristorante al Portico, Gerra/Gambarogno, Tel. 091 794 22 12, Küche: abends ab 18:15 Uhr, mittwochs und sonntags auch mittags, Ruhetage: Montag und Dienstag, Betriebsferien: Januar, Februar
Das Restaurant ist schon seit vielen Jahren eine Institution hier am Gambarogno. Es gehört zu den Adressen, die wir häufig besuchen, wie klick h i e r auch schon beschrieben.
Reservierung ist unbedingt erforderlich, vor allem, wenn man einen der wenigen begehrten Plätze auf der überdachten Terrasse haben möchte. Ansonsten sitzen wir auch gerne bei sonnigem Wetter an einem der schönen Granittische im Garten.
Wir werden bei unserer Ankunft herzlich begrüsst von den sympathischen Inhabern Iris und Pasquale Progano, Signora Progano ist für den freundlichen und sehr effizienten Service zuständig, während der padrone in der Küche wirkt. Hier wird täglich frisch gekocht - man schmeckt es. Vor allem bei der hausgemachte Lasagne, die man immer auf der abwechslungsreichen Karte findet, aber auch bei den Fischknusperli im Chörbli (natürlich frisch aus dem Lago Maggiore) bis hin zu den Muscheln, die es jeden Donnerstag und Freitag gibt. Aber auch die Pasta-Liebhaber kommen nicht zu kurz.
Eine weitere Spezialität des Hauses sind die Schweins-Cordon-Bleu "al Portico", die es selbstverständlich auch vom Kalb gibt und die zu unseren bevorzugten Gerichten gehören. Sie werden hier mit drei verschiedenen Sorten Käse zubereitet (ob ich wohl mal herausfinden werde, welches diese drei Sorten sind?). Uns hat es mal wieder köstlich geschmeckt, nicht zuletzt auch wegen der wunderbaren Gemüse, perfekt gegarte Möhren, wunderbar aromatischen Spargel, Broccoli und Blumenkohl.
Dazu tranken wir einen Merlot Bianco aus Gudo, der sehr gut passte. Den gelungenen Abschluss bildeten Espressi und Pfirsich-Schnaps vom Gambarogno.
Das Restaurant ist schon seit vielen Jahren eine Institution hier am Gambarogno. Es gehört zu den Adressen, die wir häufig besuchen, wie klick h i e r auch schon beschrieben.
Reservierung ist unbedingt erforderlich, vor allem, wenn man einen der wenigen begehrten Plätze auf der überdachten Terrasse haben möchte. Ansonsten sitzen wir auch gerne bei sonnigem Wetter an einem der schönen Granittische im Garten.
Wir werden bei unserer Ankunft herzlich begrüsst von den sympathischen Inhabern Iris und Pasquale Progano, Signora Progano ist für den freundlichen und sehr effizienten Service zuständig, während der padrone in der Küche wirkt. Hier wird täglich frisch gekocht - man schmeckt es. Vor allem bei der hausgemachte Lasagne, die man immer auf der abwechslungsreichen Karte findet, aber auch bei den Fischknusperli im Chörbli (natürlich frisch aus dem Lago Maggiore) bis hin zu den Muscheln, die es jeden Donnerstag und Freitag gibt. Aber auch die Pasta-Liebhaber kommen nicht zu kurz.
Eine weitere Spezialität des Hauses sind die Schweins-Cordon-Bleu "al Portico", die es selbstverständlich auch vom Kalb gibt und die zu unseren bevorzugten Gerichten gehören. Sie werden hier mit drei verschiedenen Sorten Käse zubereitet (ob ich wohl mal herausfinden werde, welches diese drei Sorten sind?). Uns hat es mal wieder köstlich geschmeckt, nicht zuletzt auch wegen der wunderbaren Gemüse, perfekt gegarte Möhren, wunderbar aromatischen Spargel, Broccoli und Blumenkohl.
Dazu tranken wir einen Merlot Bianco aus Gudo, der sehr gut passte. Den gelungenen Abschluss bildeten Espressi und Pfirsich-Schnaps vom Gambarogno.
Samstag, 7. Mai 2011
Ristorante Aerodromo, Ascona und stöbern mit Silvio in der Vergangenheit
Ristorante Aerodromo, Ascona, Tel. 091 791 13 73
Winterpause bis März 2012
Das Aerodromo ist eine bekannte Tessiner Institution, nur wir haben es erst kürzlich für uns entdeckt. Ich habe über unseren ersten Besuch im April bereits begeistert berichtet. Heute Mittag kam zu dem wunderbaren kulinarischen Erlebnis noch ein ganz besonderes Erlebnis hinzu, doch dazu später.
Einer dieser traumhaften Frühsommertage - wir sassen im Garten an einem der schönen Steintische im Halbschatten - umgeben von herrlich blühenden Azaleen und Rhododendren - das Szenario war schon mal perfekt. Wir wurden begrüsst von einem der herzlichsten Gastgeber, die ich kenne: Silvio. Zum Auftakt ein Prosecco und dazu Mini-Bruschette mit einer von der kalabrischen Schwiegermama selbst gemachten Wurst, herrlich pikant! Während wir dies geniessen, besprechen wir mit Silvio unser Menu.
Das Aerodromo ist bekannt für Spezialitäten vom Holzkohlengrill, deren Duft uns bereits bei der Ankunft begrüsst: Rindsfilet, T-Bone-Steak, Lamm-Carrée, Kalbsrücken oder -kotelette, die legendären Polli (Güggeli oder kleinen Hähnchen) mit Rosmarin, die es schon zu Lello's Zeiten gab und ausserdem als Tagesempfehlung gegrillte Seezunge oder Wolfsbarsch. Ansonsten eine schöne passende Auswahl an Vorspeisen und hausgemachter Pasta.
Es sind Hummerwochen. Nicht so ein tiefgekühltes kanadisches Exemplar, neinnein, ein frischer bretonischer und dieser als Salat, Suppe, Pasta (Tagliolini freschi spadellati all' astice con pachino e basilico all' olio del Frantoio, frische Tagliolini mit Hummer und Datteltomaten, Basilikum und Frantoio Olivenöl oder als Hauptgericht gegrillt mit schwarzem Reis und Sauce Maltaise. Ich lieeebe Hummer! Und wähle als Vorspeise Insalata Astice con Melone profumato alle menta e pepe rosso - Salat mit Hummer und Melone, in einer Pfefferminz-rosa-Pfeffer Vinaigrette.
Während wir das weitere Vorgehen besprechen, wird Monsieur Homard (es ist ja ein betronischer Hummer) an uns vorbeigetragen. Ein prachtvolles Exemplar - wunderbar anzuschauen - so schön ... hmm... ich ess' ihn trotzdem.
Zwischendurch erscheint auch Enza, die Chefin des Hauses, die mit dem Rad zum Einkaufen war, und kommt fröhlich lachend zur Begrüssung zu uns an den Tisch.
Weiter geht's mit Pollo di Terreni alla Maggia, dazu knusprige Rosmarin-Kartoffeln und als Gemüse Möhren, grüne Bohnen, frischer weisser Spargel, Blumenkohl... perfekt gegart
Mehr geht dann auch wirklich nicht, wir lehnen ein Dessert dankend ab. Silvio meint offensichtlich, dass ein bisschen immer noch geht und kommt mit einem Teller liebevoll angerichteter kleiner Käsestückchen, Birne und Erdbeere und gerade eben vom Baum auf dem Gelände neben der Flugbahn frisch gepflückter Kirschen, soooo einfach, soooo grandios!
Wir plaudern zum Abschluss ein wenig, ich frage nach dem früheren Besitzer, Lello Bianda, einer Tessiner Legende, die mit dem Flughafen von Ascona eng verknüpft ist. Silvio, der das Ristorante Aerodromo bereits seit über zehn Jahren leitet, erzählt ein wenig aus der Vergangenheit und bringt uns, von seiner Frau Enza liebevoll in einem Album zusammen getragene Erinnerungsfotos, Autogramme, Widmungen, Gästebuch-Einträge, damalige Berühmtheiten, die auch heute noch unvergessen sind.
Die Existenz des Aerodromo geht auf Lello (Emanuele) Bianda zurück, der ackerte das Flussbett zum Flugfeld um, baute aus seinem Wohnhaus ein Hotel und den Hühnerstall zur Gaststätte um.
Silvio berichtet, dass die Flugbahn zu Lellos Zeiten eine Schotterpiste war und erst durch Finanzierung des Hamburger Besitzers von Grossdruckereien Richard Gruner zur betonierten Piste wurde. Dieser bewohnte eine Villa in Ronco sopra Ascona und wollte mit seinem Privatflugzeug eine "richtige" Landebahn, die sich Lello damals nicht leisten konnte, wohl aber Herr Gruner. So kam es zu der Landungspiste, wie sie heute noch zu sehen ist.
Jeder, der zu früheren Zeiten im Aerodromo gegessen hat, schwärmt von dem berühmten Pollo, dem mit Rosmarin gegrillten Hähnchen. Silvio bringt uns ein kleines, in Leder eingebundenes Buch:
"Nostalgia", wie seine Frau Enza einwirft. Zu Lellos Zeiten wurde genau Buch geführt über jedes gegessene Güggeli. Das erinnert mich an die berühmte Ente im Pariser Restaurant "Le Tour d'Argent" Doch bei Lello gab es jedes Hundertste Güggeli, das "Zero Zero", gratis. Und eines dieser berühmten Polli-Bücher durften wir in Händen halten.... Hier ein kleiner Auszug der vielen interessanten Einträge und Zeichnungen - ab 1959!!!
Winterpause bis März 2012
Das Aerodromo ist eine bekannte Tessiner Institution, nur wir haben es erst kürzlich für uns entdeckt. Ich habe über unseren ersten Besuch im April bereits begeistert berichtet. Heute Mittag kam zu dem wunderbaren kulinarischen Erlebnis noch ein ganz besonderes Erlebnis hinzu, doch dazu später.
Einer dieser traumhaften Frühsommertage - wir sassen im Garten an einem der schönen Steintische im Halbschatten - umgeben von herrlich blühenden Azaleen und Rhododendren - das Szenario war schon mal perfekt. Wir wurden begrüsst von einem der herzlichsten Gastgeber, die ich kenne: Silvio. Zum Auftakt ein Prosecco und dazu Mini-Bruschette mit einer von der kalabrischen Schwiegermama selbst gemachten Wurst, herrlich pikant! Während wir dies geniessen, besprechen wir mit Silvio unser Menu.
Das Aerodromo ist bekannt für Spezialitäten vom Holzkohlengrill, deren Duft uns bereits bei der Ankunft begrüsst: Rindsfilet, T-Bone-Steak, Lamm-Carrée, Kalbsrücken oder -kotelette, die legendären Polli (Güggeli oder kleinen Hähnchen) mit Rosmarin, die es schon zu Lello's Zeiten gab und ausserdem als Tagesempfehlung gegrillte Seezunge oder Wolfsbarsch. Ansonsten eine schöne passende Auswahl an Vorspeisen und hausgemachter Pasta.
Es sind Hummerwochen. Nicht so ein tiefgekühltes kanadisches Exemplar, neinnein, ein frischer bretonischer und dieser als Salat, Suppe, Pasta (Tagliolini freschi spadellati all' astice con pachino e basilico all' olio del Frantoio, frische Tagliolini mit Hummer und Datteltomaten, Basilikum und Frantoio Olivenöl oder als Hauptgericht gegrillt mit schwarzem Reis und Sauce Maltaise. Ich lieeebe Hummer! Und wähle als Vorspeise Insalata Astice con Melone profumato alle menta e pepe rosso - Salat mit Hummer und Melone, in einer Pfefferminz-rosa-Pfeffer Vinaigrette.
Während wir das weitere Vorgehen besprechen, wird Monsieur Homard (es ist ja ein betronischer Hummer) an uns vorbeigetragen. Ein prachtvolles Exemplar - wunderbar anzuschauen - so schön ... hmm... ich ess' ihn trotzdem.
Zwischendurch erscheint auch Enza, die Chefin des Hauses, die mit dem Rad zum Einkaufen war, und kommt fröhlich lachend zur Begrüssung zu uns an den Tisch.
Weiter geht's mit Pollo di Terreni alla Maggia, dazu knusprige Rosmarin-Kartoffeln und als Gemüse Möhren, grüne Bohnen, frischer weisser Spargel, Blumenkohl... perfekt gegart
Mehr geht dann auch wirklich nicht, wir lehnen ein Dessert dankend ab. Silvio meint offensichtlich, dass ein bisschen immer noch geht und kommt mit einem Teller liebevoll angerichteter kleiner Käsestückchen, Birne und Erdbeere und gerade eben vom Baum auf dem Gelände neben der Flugbahn frisch gepflückter Kirschen, soooo einfach, soooo grandios!
Wir plaudern zum Abschluss ein wenig, ich frage nach dem früheren Besitzer, Lello Bianda, einer Tessiner Legende, die mit dem Flughafen von Ascona eng verknüpft ist. Silvio, der das Ristorante Aerodromo bereits seit über zehn Jahren leitet, erzählt ein wenig aus der Vergangenheit und bringt uns, von seiner Frau Enza liebevoll in einem Album zusammen getragene Erinnerungsfotos, Autogramme, Widmungen, Gästebuch-Einträge, damalige Berühmtheiten, die auch heute noch unvergessen sind.
Die Existenz des Aerodromo geht auf Lello (Emanuele) Bianda zurück, der ackerte das Flussbett zum Flugfeld um, baute aus seinem Wohnhaus ein Hotel und den Hühnerstall zur Gaststätte um.
Silvio berichtet, dass die Flugbahn zu Lellos Zeiten eine Schotterpiste war und erst durch Finanzierung des Hamburger Besitzers von Grossdruckereien Richard Gruner zur betonierten Piste wurde. Dieser bewohnte eine Villa in Ronco sopra Ascona und wollte mit seinem Privatflugzeug eine "richtige" Landebahn, die sich Lello damals nicht leisten konnte, wohl aber Herr Gruner. So kam es zu der Landungspiste, wie sie heute noch zu sehen ist.
Jeder, der zu früheren Zeiten im Aerodromo gegessen hat, schwärmt von dem berühmten Pollo, dem mit Rosmarin gegrillten Hähnchen. Silvio bringt uns ein kleines, in Leder eingebundenes Buch:
"Nostalgia", wie seine Frau Enza einwirft. Zu Lellos Zeiten wurde genau Buch geführt über jedes gegessene Güggeli. Das erinnert mich an die berühmte Ente im Pariser Restaurant "Le Tour d'Argent" Doch bei Lello gab es jedes Hundertste Güggeli, das "Zero Zero", gratis. Und eines dieser berühmten Polli-Bücher durften wir in Händen halten.... Hier ein kleiner Auszug der vielen interessanten Einträge und Zeichnungen - ab 1959!!!
Ein herrlicher Tag! Wundervolle, herzliche Gastgeber, ein traumhaftes Ambiente, perfekt gelungenes Essen - ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Mille grazie Enza e Silvio!
Freitag, 6. Mai 2011
Meine Ferienküche: blitzschnelle Ricotta-Gnocchi mit Bärlauch
blitzschnelle Ricotta-Gnocchi mit Bärlauch
Das Originalrezept für die 15-Minuten-Ricotta-Gnocchi, das von Nicky stammt und aus deren wundervollem Kochbuch ich schon häufig Rezepte nachgekocht habe, machte bereits in zahlreichen Foodblogs die Runde, u.a. zu sehen bei Barbara mit einem Rucola-Walnuss-Pesto oder bei Petra von Chili und Ciabatta, die auch gleich eine schöne Geschichte dazu erzählt. Bei Zorra wird sogar eine Videoanleitung geliefert. Ich habe diese fluffigen Teile auch schon mehrmals nachgekocht. Da Sohn sich gerade für Rezepte mit Bärlauch interessiert (und es noch welchen im Tessin gibt), stelle ich diese Variante - speziell für Yannick- hier vor:
Zutaten:
50 g Bärlauch (etwas weniger hätten es auch getan)
250 g Ricotta
1 Eigelb
1/2 Tel. feines Meersalz
30 g frisch geriebener Parmesan
50 - 75 g Mehl (plus Mehl zum Bestäuben)
Zubereitung:
Evtl. vorhandene Flüssigkeit vom Ricotta abgiessen, mit Eigelb, Salz und Parmesan in eine Schüssel geben und gut verrühren.
Den Bärlauch habe ich gewaschen, die Stiele abgeknipst und dann jedes einzelne Blatt abgetrocknet, um nicht zu viel Feuchtigkeit in den Teig zu bringen. Dann fein hacken. (Man könnte auch den Bärlauch im Ricotta pürieren, doch ich wollte einen weissen Teig mit grünen Sprenkeln und keine grünen Gnocchi. (Das Ganze nimmt schon ein bisschen Zeit in Anspruch - somit ist die Bärlauch-Variante nicht in 15 Minuten zu erledigen.)
Das Mehl zugeben und nur kurz unterrühren. Der Teig ist recht klebrig, aber davon darf man sich nicht abschrecken lassen. Mehr Mehl würde zu zähen Gnocchi führen und gerade das Wunderbare an diesen Gnocchi ist ja, dass sie so schön samtig-fluffig sind. Ich bin mit 50 g Mehl ausgekommen, werde jedoch beim nächsten Mehl 70 g nehmen, so ein kleines bisschen fester wäre nicht schlecht gewesen.
Wichtig ist jetzt, dass das Arbeitsbrett dünn mit Mehl bestäubt wird, dann werden die Gnocchi mit mehlbestäubten Händen fingerdick ausgerollt und mit einem Messer, das ebenfalls in Mehl getaucht wird, in kleine Teigkissen geschnitten. Zügig arbeiten, zu lange Wartezeit lässt die Gnocchi wieder an der Arbeitsfläche kleben.
In der Zwischenzeit einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen, eine gute Handvoll Salz hinein und kurz bevor die Gnocchi ins Wasser kommen, einen kleinen Wirbel im Kochtopf veranstalten (dies verhindert ein Klebenbleiben am Topfboden) und dann ca. 2 - 4 min ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen. Mit einer Schaumkelle heraus nehmen und sofort servieren.
Ich habe sie in einer Pfanne mit einem Esslöffel Butter und etwas von dem zurück behaltenen Bärlauch geschwenkt.
Das Originalrezept für die 15-Minuten-Ricotta-Gnocchi, das von Nicky stammt und aus deren wundervollem Kochbuch ich schon häufig Rezepte nachgekocht habe, machte bereits in zahlreichen Foodblogs die Runde, u.a. zu sehen bei Barbara mit einem Rucola-Walnuss-Pesto oder bei Petra von Chili und Ciabatta, die auch gleich eine schöne Geschichte dazu erzählt. Bei Zorra wird sogar eine Videoanleitung geliefert. Ich habe diese fluffigen Teile auch schon mehrmals nachgekocht. Da Sohn sich gerade für Rezepte mit Bärlauch interessiert (und es noch welchen im Tessin gibt), stelle ich diese Variante - speziell für Yannick- hier vor:
Zutaten:
50 g Bärlauch (etwas weniger hätten es auch getan)
250 g Ricotta
1 Eigelb
1/2 Tel. feines Meersalz
30 g frisch geriebener Parmesan
50 - 75 g Mehl (plus Mehl zum Bestäuben)
Zubereitung:
Evtl. vorhandene Flüssigkeit vom Ricotta abgiessen, mit Eigelb, Salz und Parmesan in eine Schüssel geben und gut verrühren.
Den Bärlauch habe ich gewaschen, die Stiele abgeknipst und dann jedes einzelne Blatt abgetrocknet, um nicht zu viel Feuchtigkeit in den Teig zu bringen. Dann fein hacken. (Man könnte auch den Bärlauch im Ricotta pürieren, doch ich wollte einen weissen Teig mit grünen Sprenkeln und keine grünen Gnocchi. (Das Ganze nimmt schon ein bisschen Zeit in Anspruch - somit ist die Bärlauch-Variante nicht in 15 Minuten zu erledigen.)
Das Mehl zugeben und nur kurz unterrühren. Der Teig ist recht klebrig, aber davon darf man sich nicht abschrecken lassen. Mehr Mehl würde zu zähen Gnocchi führen und gerade das Wunderbare an diesen Gnocchi ist ja, dass sie so schön samtig-fluffig sind. Ich bin mit 50 g Mehl ausgekommen, werde jedoch beim nächsten Mehl 70 g nehmen, so ein kleines bisschen fester wäre nicht schlecht gewesen.
In der Zwischenzeit einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen, eine gute Handvoll Salz hinein und kurz bevor die Gnocchi ins Wasser kommen, einen kleinen Wirbel im Kochtopf veranstalten (dies verhindert ein Klebenbleiben am Topfboden) und dann ca. 2 - 4 min ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen. Mit einer Schaumkelle heraus nehmen und sofort servieren.
Ich habe sie in einer Pfanne mit einem Esslöffel Butter und etwas von dem zurück behaltenen Bärlauch geschwenkt.
Mittwoch, 4. Mai 2011
Meine Ferienküche: gefüllte Kalmare
Tintenfisch oder Kalmare gefüllt
Gerhard ist für ein paar Tage in D - Wenn er meinen Blog lesen würde, wüsste er, was seine Frau so alles treibt, wenn er nicht da ist: italienische Opern-Arien ganz laut hören, gefüllten Tintenfisch mit viiiel Knoblauch essen und das durch's ganze Haus köstlich duften lassen und dann auch noch dazu Chardonnay trinken... wenn er es wüsste, würde ihn das die Flucht ergreifen lassen ... pssst, nicht verraten.
Eigentlich wollte ich etwas anderes kochen, dann habe ich bei Bolli diese kleinen Tintenfische gesehen... und augenblicklich überfiel mich die Lust auf Tintenfisch (und italienische Oper und Chardonnay und viiiel Knoblauch). Moscardini gab es zwar keine, dafür aber Kalmare und gefüllte Kalmare wollte ich immer schon mal machen, doch bisher ist das an Gerhards Abneigung gegen Knoblauch (und gegen jegliches Meeresgetier sowieso) gescheitert. Jetzt ist DIE Gelegenheit!
Zutaten (für 2 Personen)
3 - 4 Kalmare
ca. 20 g Semmelbrösel
abgerieb. Schale einer halben Zitrone
2 Knoblauchzehen, geschält und klein gehackt
glatte Petersilie (4 - 5 Stengel) klein gehackt
eine Handvoll Parmesan
etwas Zitronensaft
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Tomatensauce (habe ich immer portionsweise eingefroren)
Zubereitung:
Wenn man wie S I E einen Possonier hat, der diese Arbeit erledigt, um so besser. Ich habe selbst Hand angelegt, also Kopf mit Eingeweide und Fangarmen aus den Tuben ziehen, die Tuben gründlich waschen, vor allem innen und das durchsichtige feste Blatt heraus ziehen, dann die dünne Haut abziehen, das geht am besten unter fliessendem Wasser. Die Fangarme unterhalb des Kopfes abschneiden, darauf achten, dass auch die Kauwerkzeuge mit entfernt werden.
Die Fangarme klein hacken, Semmelbrösel, abgerieb. Zitronenschale, Zitronensaft, Knofi, Petersilie, Parmesan, Salz, Pfeffer dazu geben und gut mischen. Dann etwas Olivenöl (ca. 1 - 2 EL) dazu, man kann auch evtl. ein Ei zufügen, damit die Masse etwas bindet.
Diese Masse in die Tuben füllen, das geht am besten mit einem kleinen Löffel. Mit einem Zahnstocher die Tuben oben verschliessen, salzen, pfeffern, mit Zitronensaft beträufeln.
Auf das Tomatensugo setzen. Im Ofen bei 180 Grad ca. 25 min garen bis der Tintenfisch weich ist.
Gerhard ist für ein paar Tage in D - Wenn er meinen Blog lesen würde, wüsste er, was seine Frau so alles treibt, wenn er nicht da ist: italienische Opern-Arien ganz laut hören, gefüllten Tintenfisch mit viiiel Knoblauch essen und das durch's ganze Haus köstlich duften lassen und dann auch noch dazu Chardonnay trinken... wenn er es wüsste, würde ihn das die Flucht ergreifen lassen ... pssst, nicht verraten.
Eigentlich wollte ich etwas anderes kochen, dann habe ich bei Bolli diese kleinen Tintenfische gesehen... und augenblicklich überfiel mich die Lust auf Tintenfisch (und italienische Oper und Chardonnay und viiiel Knoblauch). Moscardini gab es zwar keine, dafür aber Kalmare und gefüllte Kalmare wollte ich immer schon mal machen, doch bisher ist das an Gerhards Abneigung gegen Knoblauch (und gegen jegliches Meeresgetier sowieso) gescheitert. Jetzt ist DIE Gelegenheit!
Zutaten (für 2 Personen)
3 - 4 Kalmare
ca. 20 g Semmelbrösel
abgerieb. Schale einer halben Zitrone
2 Knoblauchzehen, geschält und klein gehackt
glatte Petersilie (4 - 5 Stengel) klein gehackt
eine Handvoll Parmesan
etwas Zitronensaft
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Tomatensauce (habe ich immer portionsweise eingefroren)
Zubereitung:
Wenn man wie S I E einen Possonier hat, der diese Arbeit erledigt, um so besser. Ich habe selbst Hand angelegt, also Kopf mit Eingeweide und Fangarmen aus den Tuben ziehen, die Tuben gründlich waschen, vor allem innen und das durchsichtige feste Blatt heraus ziehen, dann die dünne Haut abziehen, das geht am besten unter fliessendem Wasser. Die Fangarme unterhalb des Kopfes abschneiden, darauf achten, dass auch die Kauwerkzeuge mit entfernt werden.
Die Fangarme klein hacken, Semmelbrösel, abgerieb. Zitronenschale, Zitronensaft, Knofi, Petersilie, Parmesan, Salz, Pfeffer dazu geben und gut mischen. Dann etwas Olivenöl (ca. 1 - 2 EL) dazu, man kann auch evtl. ein Ei zufügen, damit die Masse etwas bindet.
Diese Masse in die Tuben füllen, das geht am besten mit einem kleinen Löffel. Mit einem Zahnstocher die Tuben oben verschliessen, salzen, pfeffern, mit Zitronensaft beträufeln.
Auf das Tomatensugo setzen. Im Ofen bei 180 Grad ca. 25 min garen bis der Tintenfisch weich ist.