Sonntag, 19. Mai 2013

Grotto Flora, Bigogno d'Agra

Grotto Flora, Via Municipio 8, 6927 Bigogno (oberhalb von Lugano)
Tel. 091 994 15 67
geöffnet: Dienstag bis Samstag nur abends, Sonntag mittags und abends



Schon länger möchte ich dieses Grotto besuchen, über das ich schon häufiger gehört bzw. gelesen habe. Es ist regnerisch und ziemlich kühl. Im schönen Garten zu sitzen ist nicht möglich. Wir sind ein bisschen früh und betreten das noch leere Restaurant. Leer? Nein! Leer ist es nicht! Man wird fast erschlagen von der Deko, von den vielen Spitzendeckchen, dem Nippes... doch irgendwie ist auch alles stimmig. Die Tische sind liebevoll eingedeckt. Wenn man sich erstmal unter all dem zurecht gefunden hat, entdeckt man die hausgemachten, wunderbar knusprigen Grissini, die hauchdünnen, getrockneten Apfelscheiben und das marinierte Gemüse. 

Auf jedem Tisch steht eine Karaffe Rotwein. Aha... wir kennen das Konzept des Grotto Flora noch nicht, aber das deutet darauf hin, dass es hier zumindest sonntags ein einheitliches Menu inkl. Wein für alle gibt. Oh jeh, das ist gefährlich mit Gerhard, seine No Go/No Eat-Liste ist ziemlich lang - Rotwein mag er auch nicht so gerne. Dann lassen wir uns mal überraschen... Wir probieren vorsichtig ein Schlückchen Wein. Ich nehme ein weiteres, etwas grösseres Schlückchen, denn schon mein Vater sagt immer, dass Wein erst beim zweiten Schluck schmeckt. Dieser hat mir zwar schon beim ersten Schluck geschmeckt, aber beim zweiten schmeckt er noch viel besser. Ich widme meine Aufmerksamkeit meinem Mann gegenüber. Die steile Falte zwischen seinen Augenbrauen hat sich etwas geglättet. Das ist ein schlechtes Zeichen, das bedeutet, dass ihm dieser Wein offensichtlich auch gut schmeckt. Ich werfe einen Blick auf die Wein-Karaffe zwischen uns... hoffentlich ist da genug für uns beide drin!

Ich werde abgelenkt durch die Ankunft der Chefin: Flora kommt an unseren Tisch und das Gesamtkunstwerk vollendet sich! Sie passt so wunderbar in diesen Rahmen, dass man sich automatisch fragt, wer für diese gelungene Inszenierung verantwortlich ist. Keine Frage, das ist sicherlich Flora. Mit Lockenkopf und grünem Kleid mit Decolleté steht sie an unserem Tisch. Sehr sympathisch! Wir besprechen das Menu. Es gibt verschiedene Gemüse und einen kleinen Teller mit Salami, Coppa und Schinken, dazu Brot, alles hausgemacht.




Dann Risotto mit Steinpilzen und Gegrilltes, das von Floras Sohn auf dem grossen Grill zubereitet wird, der uns schon am Eingang aufgefallen ist. Salat dazu und fertig. Im Angebot sind heute Poulet, Lamm, Costine und... das andere habe ich vergessen - ich war abgelenkt...




.... abgelenkt vom Vino. "Was ist das denn für ein Wein", frage ich Flora. Ich bekomme die Antwort, die ich schon so häufig im Tessin bekommen habe. "Nostrano", sagt Flora. Gut, dann trinken wir halt Nostrano. Unserer oder der Unserige - so nennen die Tessiner ihren einfachen Landwein. Ich könnte in diesem Nostrano hier im Grotto Flora baden und muss mich beherrschen, damit ich nicht wie dieser Signore (auf dem nachfolgenden Bild) glücklich lächelnd neben Gerhard aus dem Lokal wanke  schreite.



Zum Abschluss gibt es noch diese traumhaft lockere Erdbeermousse mit Erdbeer-Coulis.



Fazit: Hierher würde ich gerne an einem schönen sonnigen Tag oder Abend wieder kommen, um mit Freunden an einer langen Tafel ausgelassen zu schlemmen (und den köstlichen Nostrano zu trinken natürlich).

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