Samstag, 29. Juli 2017

Osteria 80fame, Golino

Osteria 80fame, 6656 Golino
mobil 079 400 75 90

LEIDER GESCHLOSSEN!


Diese Osteria ist mal wieder eine Neuentdeckung ganz nach meinem Herzen. Da stimmt alles: die Atmosphäre, das Ambiente, und selbstverständlich auch die Küche.



Wir haben für Samstagmittag reserviert - es ist ruhig, denn hier läuft eindeutig der Betrieb für die 'Abendesser'. Umso besser für uns, denn so haben Antonio und seine Frau Zeit, sich um uns zu kümmern - und das tun sie ausgiebig.




Für den Signore - wie könnte es anders sein, wann immer es auf der Karte steht (das ist fast ein Zwang wie das Cordon Bleu): Vitello Tonnato, hier sehr schön interpretiert, wenn auch das Kalbfleisch von ihm/uns bevorzugt wird, wenn es ein wenig mehr von Sauce umgeben ist, weil es dann weniger trocken auf dem Teller präsentiert wird.

Als Antipasto für mich: Parmigiana, köstliche, zart schmelzende Auberginen, umhüllt von Blätterteig auf einer Parmesan-Creme






Beim Hauptgericht serviert man dem Signore Ossobuco, auf besonderen Wunsch  mit Pasta.



Die Weine stammen überwiegend aus Italien, wobei auch mit Tessiner Winzern zusammengearbeitet wird. Wir haben uns ein wenig durch das Weiss-Wein-Angebot getrunken, Antonio bringt uns diverse Flaschen an den Tisch, so lange, bis wir "unseren" Wein gefunden haben: Asnas von Pier Paolo Grasso aus den Langhe, wunderbar harmonisch komponiert aus Trauben von Arneis, Incrocio Manzoni und Riesling (nun weiss ich auch, warum dieser Weisswein mein Favorit ist: Ich lieeebe Weine aus dem Piemont, insbesondere, wenn es sich um Arneis handelt).


Es geht weiter mit dem Hauptgang für mich:
gegrillte Fische und Meeresfrüchte, auf Zucchetticreme und Kartoffelwürfeln.



Zum Abschluss ein Dessert für Gerhard:



Apfeltörtchen (ich glaube à la Tarte Tatin - mehr weiss ich dazu leider nicht, ich vergaß zu fragen)

Fazit: Aber das habt ihr ja sowieso schon geahnt: Ich muss da gaaanz schnell wieder hin! Für mich die Neuentdeckung des Jahres! Da stimmt mal wieder alles - Ambiente, Küche und das ganz besondere i-Tüpfelchen die Herzlichkeit der Inhaber - Mille Grazie 

Samstag, 8. Juli 2017

Geniessen wir die Sommerhitze - auf ins Grotto!

Grotto Pedemonte, Via Cantonale 47, 6653 Verscio
Tel. 091 796 18 18, Ruhetag: Mittwoch



Bei hochsommerlichen Temperaturen gibt es hier im Tessin keinen schöneren Platz als in den Tälern in einem schattigen Grotto zu sitzen. Hier lässt es sich angenehm unter der mit Wein dicht bewachsenen Pergola der Hitze entfliehen. Ein perfekter Platz hierfür ist das Grotto Pedemonte, in dem wir uns bereits bei unserem letzten Besuch im Juni sooo wohl gefühlt haben.




Die angenehm klein gehaltene Speisekarte lässt darauf schliessen, dass hier alles frisch gekocht wird. Dies bestätigt uns auch später die sympathische Catia Rossoni, die das Grotto seit letztem Jahr führt. Stolz erzählt sie uns, dass die Salate und Gemüse von einer Frau aus dem Dorf kommen und dass sie so frisch verarbeitet werden, dass sie bis sie auf den Tisch kommen, noch keinen Kühlschrank von innen gesehen haben. Man merkt es - Tomaten, die bereits jetzt ein wunderbares, intensives Aroma haben und Cicorietta-Salat, der sich noch seine leicht bittere Note bewahrt hat.

DAS Gericht für heisse Sommertage - Melone mit Schinken - steht als Tagesempfehlung auf der Schiefertafel am Haus angeschrieben und genau das wählt der Signore auch aus:




Ich darf probieren und bin begeistert vom Schinken, sooo wunderbar würzig, aromatisch und gleichzeitig zart. Catia erzählt uns, dass sie ihn direkt von einem Produzenten aus dem Sottoceneri beziehe und erklärt sich doch tatsächlich bereit, uns ein Stück davon zu verkaufen. Herrlich! Beute gemacht! Da lacht mein Foodie-Herz mal wieder!

Auch das Vitello Tonnato wird als Tagesempfehlung angeboten und muss ebenso von uns probiert - und für gut befunden werden:



Als Pasta werden heute hausgemachte Tagliolini mit einem Pesto aus Zucchini und Basilikum mit geschmorten kleinen Tomaten angeboten - köstlich!



Es versteht sich von selbst, dass in einem Grotto, das so viel Wert auf Regionalität legt, auch die Weine "aus dem Dorf" stammen. Man empfiehlt uns einen Rosato der Cantina Hefti aus Verscio.

Zum Abschluss bekommen wir noch ein Grappa-Sorbet mit eingelegten Trauben (mit 2 Löffeln!) kredenzt (Foto unbrauchbar, der Signore war mal wieder schneller mit seinem Löffel)

Wir waren rundum zufrieden und glücklich und werden von Catia Rossoni mit ihrem herzlichen Lächeln verabschiedet.



Einen Bericht über das Grotto Pedemonte und viele weitere Tessin-Empfehlungen gibt es auch hier (klick) zu entdecken.

Freitag, 7. Juli 2017

Pasta - pasta - basta!

Pasta con Proscuito Nostrano e melone


Im aktuellen Sonderheft der Essen &Trinken "Das grosse Pastaglück" 2/2017 hat der Signore diese köstliche Sommerpasta entdeckt. Zur Belohnung für diese Entdeckung durfte er sich gleich ans Werk machen. Im Original-Rezept ist Serrano-Schinken vorgesehen, doch hier im Tessin nehmen wir natürlich den Nostrano Schinken, der Serrano und Parma-Schinken absolut ebenbürtig ist. Ausserdem habe ich die angegebene Menge an Minze deutlich reduziert, da Gerhard diese nicht so gerne mag.

Diese Verbindung aus Chili-Schärfe und Süsse von Melone mit dem frischen Geschmack, den Minze reinbringt, ist ein absolut hochsommertaugliches Pastagericht, das es bei uns sicherlich so noch häufiger geben wird, weil es uns begeistert hat. Also: Unbedingte Nachkoch-Empfehlung!



ich nehme (für 4 Personen):
  • 20 g Pinienkerne (ich: Macadamia-Nüsse gehackt)
  • 500 g Spaghetti
  • Salz
  • 1/2 reife Honigmelone (ich: Galia)
  • 1 Zucchino
  • 1 rote Peperoni
  • 125 g Serrano- (Parma-, Nostrano- etc...) Schinken
  • 8 Zweige Minze (ich: 2 Zweige)
  • 2 - 3 EL Aceto Balsamico Bianco
  • 4 EL Olivenöl
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer


und los gehts:

Pinienkerne in einer Pfanne fettfrei unter ständigem Wenden goldbraun anrösten. Auf einen Teller geben und abkühlen lassen. Nudeln in reichlich kochendem Salzwasser al dente garen.

In der Zwischenzeit die Melone vierteln, entkernen, schälen und fein würfeln.

Zucchini mit dem Spiralschneider in dünne, spaghettiähnliche Spiralen schneiden, Chili (wer mag) entkernen und in feine Streifen schneiden und Schinken in kleine Stücke zerzupfen. Minzblättchen grob hacken.

Pasta in einem Sieb abgiessen, noch ziemlich feucht wieder zurück in den Topf geben. Essig und Olivenöl mit etwas Salz und Pfeffer verquirlen. Die Spaghetti damit vermischen, dann die Zucchini-Spiralen untermengen sowie die übrigen vorbereiteten Zutaten; erst am Schluss mit den Minzstreifen bestreuen. Auf Teller verteilen, den Schinken darüber geben und servieren.