Freitag, 30. Dezember 2016

Saisonabschluss im Ristorante Al Castagnetto, Ponte Brolla

Ristorante Al Castagneto - Saisonabschluss

Al Castagneto, Ponte Brolla, Tel. 091 796 14 19
Ruhetage: Mittwoch und Donnerstag
Betriebsferien 2017: Januar und Februar
Heute hat das Ristorante Al Castagneto zum letzten Mal für dieses Jahr geöffnet. Wir nutzen die Gelegenheit, um nochmal bei der herzlichen Signora Codiferro im weihnachtlich dekorierten Restaurant zu essen.

Es war mal wieder ein köstliches Essen in angenehmer Atmosphäre mit aufmerksamem, herzlichem Service. Natürlich gibt es interessante Tagesempfehlungen, doch der Signore und ich waren uns mal wieder einig - die Klassiker sollen es heute sein, denn schliesslich müssen wir anschliessend bis zum nächsten Frühjahr darauf verzichten, so lange hat das Al Castagneto nämlich seine wohlverdiente Winterpause.
Feldsalat mit Speck und Ei 

 
Cordon Bleu mit Gemüsen (Fenchel, Kohlrabiwürfel, Karotten, Spinat) und für Gerhard gibt es noch ein Kartoffelgratin dazu

Der Dessert-Klassiker hier: Vanilleeis mit in Grappa eingelegten Rosinen
Dazu haben wir einen interessanten Weisswein von Davide Cadenazzi aus Corteglia getrunken


Carla 2015, ein Weisswein aus der Traubensorte Doral, die ansonsten überwiegend im Waadtland und im Wallis angebaut wird. Es handelt sich um eine Kreuzung aus Chasselas und Chardonnay, die sogar dem ansonsten Chardonnay-ablehnenden Signore geschmeckt hat.



Donnerstag, 29. Dezember 2016

Brot-Kaufrausch beim Dinkelbäcker Eros Mella im Valle Verzasca

Panetteria - Pasticceria Eros Mella, Brione Verzasca
Tel. 091 746 15 32
Negozio Tenero: Tel. 079 601 65 32 von Montag bis Samstag, 7:00 bis 12:00 Uhr



Dass mich manchmal ein Gemüse-Kaufrausch überfällt, kennt ihr ja schon von mir. Aber ein Brot-Kaufrausch? Das ist neu, den habe ich auch erst heute bei mir entdeckt. Vier Brote für einen derzeit 2-Personen-Ferienhaushalt sind schon gewaltig und unser Tiefkühler ist auch nicht gerade gross. 

Seit das Buch "Ticino ti cucino - Originalrezepte und kulinarische Geschichten aus dem Tessin" in meinem Besitz ist, und das sind schon ein paar Jährchen her, lese ich immer wieder den Bericht über den Dinkelbäcker Eros Mella aus dem Valle Verzasca und habe Lust, seine Brot-Creationen zu kosten.

Vor einigen Tagen entdeckte ich seine Homepage mit den verschiedenen von ihm hergestellten Produkten. Dort habe ich mir eine kleine Auswahl ausgeguckt. Diese kann man vorbestellen und u.a. auch in Tenero an der kleinen Piazza (neben der M.igros gibt es den kleinen Laden mit dem "Grossen Gipfli" vor der Tür) bei der freundlichen Signora Mella abholen. 



Wir waren heute morgen dort und haben unsere Bestellung in Empfang genommen. Dann erst haben wir überlegt, was wir damit anstellen? Vielleicht eine Brot-Party? Wir haben uns dann für eine kleine private Brot-Degustation entschieden und von jeder Scheibe ein Stück natur und ein Stück mit Butter bestrichen gekostet - der Rest landet im Tiefkühler - der nun mittlerweile überfüllt ist.

Vor unserer privaten Degustation habe ich aber noch Fotos für euch gemacht.















Pane del Crociato


Pane del Paesano











Pane Verzasca












hier nochmals in Scheiben geschnitten











Das ist doch reinbeissungswürdig, nicht wahr?

Ristorante Il Chiodo, Locarno/Muralto

Ristorante Il Chiodo, Locarno/Muralto
Viale Verbano 13, Muralto
Tel. 091 759 11 22
Betriebsferien
Von Montag, 9. Januar bis Dienstag 21. März 2017
Öffnungszeiten
22. März bis April 2017
Montag/Donnerstag/Freitag11.00–14.00 | 18.00–24.00
Samstag und Sonntag11.00–24.00
Dienstag und MittwochRuhetag 
Das ehemalige Ristorante DiVino ist seit dem Frühjahr 2016 geschlossen. Dort gibt es jetzt das Il Chiodo - der Nagel. Wir hatten einen Termin in Locarno, also bot es sich an, diese Neueröffnung mal ganz spontan auszuprobieren. 



Wir hatten nicht reserviert, waren allerdings schon kurz nach 12 Uhr da. Auch wenn später alle Tische besetzt waren, durften wir trotzdem an einem der grösseren Tische direkt am Fenster mit Blick auf den See Platz nehmen.
Wir wurden äusserst zuvorkommend und aufmerksam bedient.

Eine der Spezialitäten, neben den Hamburgern, ist die echt römische Pinsa, eine spezielle Pizza-Variante, in ovaler Form, mit einem Teig, der aus 3 Sorten Mehl, darunter auch Soja- und Reismehl sowie Sauerteig zubereitet wird, sehr lange gehen muss und viel bekömmlicher sei als der normale Pizzateig. Zum Geschmack kann ich leider nichts sagen, denn an diesem Mittag wurden wir darauf hingewiesen, dass es Probleme mit dem Ofen gebe und die Pinsa nicht in der gewohnten Qualität angeboten werden könne.

Gut, dann essen wir halt die "Zweit-Spezialität" - eine der Hamburger-Varianten, hier Burger Ticinese, saftiges Tessiner Rindfleisch mit Käse im Ciabatta-Brötchen:




bzw. Ravioli del plin alla crema tartufata



Nun würde ich nicht unbedingt wegen des Burgers wieder hier hin müssen, doch die Pinsa würde ich schon mal gerne probieren. Vielleicht machen wir dann doch noch mal einen zweiten Versuch.



Mittwoch, 28. Dezember 2016

Grotto Broggini, Losone


Ristorante Grotto Broggini
Via San Materno 18
6616 Losone


Tel:+41(0)91 791 15 67


Vor allem in der ruhigen Saison kehren wir gerne in den bekannten Güggeli-Tempel von Fred Feldpausch ein.


Wenn möglich, sitzen wir an unserem Lieblingstisch Nr. 26 mit Blick auf den grossen Kamin. Da wir meistens in der Wintersaison diesen gastlichen Ort aufsuchen, finden wir auf der Speisekarte auch immer den von uns geschätzten Feldsalat - Insalata di formentino Mimosa, den gibt es dann als Vorspeise.

Danach muss es Güggeli sein, schön knusprig mit Rosmarin am Spiess gebraten:


wahlweise mit Steinpilz-Risotto, Rosmarin-Kartoffeln oder Pommes frites, dazu mediterrane Gemüse und/oder Spinat

Das hier besonders gut schmeckende knusprige Valle Maggia Brot darf nicht fehlen.

Auf der umfangreichen Weinkarte entdecke ich den Roero Arneis von Bruno Giacosa, für mich einer der besten Arneis, der muss es sein:




Dienstag, 27. Dezember 2016

Pasta all'Astice - Nudeln mit Hummer

Pasta all'Astice - Nudeln mit Hummer



Dies gehört zu einem meiner Lieblingsgerichte, das ich, wann immer ich es auf der Karte eines guten Restaurants entdecke, für mich bestelle. Selberzubereiten scheiterte immer daran, dass ich bis jetzt noch keinen gekochten Hummer in guter Qualität gefunden habe und das lebende Tier in kochendes Wasser zu versenken, kann ich nicht über mich bringen und sollte ohnehin vermieden werden. Die Alternative für mich habe ich hier (klick) gefunden. D.h. ich gehe in meinem Rezept von einem bereits vorbereiteten Hummer aus.




ich nehme (für 2 Personen):

  • 1 Hummer, in 2 Hälften geteilt
  • 4 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen, geschält und in dünne Scheiben gehobelt
  • 1 Chilischote, fein gewürfelt, wer es nicht so scharf mag, entfernt die Kerne und Innenhäute
  • Cocktailtomaten, 2 Händevoll, halbiert
  • ca. 250 ml trockener Weisswein
  • 1 EL Balsamico (oder 1 TL Honig)
  • Salz, Pfeffer
  • frisch gehackte, glatte Petersilie
  • ca. 180 bis 200 g Pasta (am besten sind Linguine oder Spaghetti geeignet)


und los gehts:

Einen grossen Topf mit Wasser für die Pasta aufstellen. Wenn das Wasser kocht, eine kleine Handvoll grobes Meersalz hinzufügen.

Knoblauch und Chili ganz sanft im Olivenöl anschmoren - der Knoblauch soll hell bleiben. Die Hummerhälften kurz in dem heissen Knoblauch-Chili-Öl von beiden Seiten dünsten, heraus nehmen und zur Seite stellen. Den Pfanneninhalt mit dem Weisswein ablöschen und die Tomatenhälften dazu geben, salzen, pfeffern, evtl. einen Schuss Balsamico zum Würzen dazu, salzen und pfeffern. Mit aufgelegtem Deckel etwas köcheln lassen. 

In der Zwischenzeit die Pasta nur ganz knapp al dente garen. Nicht zu lange, sie gart später noch in der Pfanne mit dem Hummer nach.

Nudeln abgießen und noch ziemlich feucht in die Pfanne mit dem Tomatensugo geben, Petersilie darüber, mischen und die Hummerhälften darauf arrangieren. Mit aufgelegtem Deckel nicht mehr schmoren, sondern nur noch heiss werden lassen.

Abschmecken und servieren.







Montag, 26. Dezember 2016

Buon Natale - Joyeux Noël - Fröhliche Weihnachten 2016

Buon Natale - Joyeux Noël - Fröhliche Weihnachten 2016


Wie schon im vergangenen Jahr feiern wir Weihnachten mit unserem Sohn im Tessin. Yannick muss mit seinen wenigen Urlaubstagen sehr sparsam umgehen, in Österreich gibt es lediglich 25 Tage. Er kommt erst Freitagabend an, wir holen ihn in Mailand am Flughafen ab und bringen ihn am 2. Weihnachtsfeiertag wieder zurück dorthin. Dazwischen wollen wir einfach nur Zeit füreinander haben. Zeit für gemeinsame Gespräche und natürlich darf bei uns auch der gemeinsame Genuss nicht fehlen, auch wenn wir keine Lust darauf haben, länger in der Küche zu stehen.

Wir haben eine schöne Familientradition: Wann immer Yannick nach Hause kommt, steht zum Willkommen eine gute warme Suppe auf dem Herd. Im Sommer mal eine Asiatische Suppe oder eine leichte Gemüsesuppe, jetzt im Winter darf es etwas kräftiger, wärmender sein, diesmal meine winterliche Minestrone




Am 24. Dezember bummeln wir durch die Gassen von Ascona, nehmen schon mal einen aperitivo, spazieren ein wenig an der Piazza entlang,



essen Pizza im Seven Easy und holen anschliessend hier unsere für abends vorbestellten Sushi ab.

Am 1. Weihnachtsfeiertag haben wird dann unser traditionelles Silvester-Essen vorgezogen und Charbonnade gegessen (für Rezepte klick hier).

Heute morgen sind wir schon sehr früh losgefahren und haben unseren Sohn nach Mailand an den Flughafen gebracht. Lieber Yannick, es waren wunderschöne, sehr entspannte Festtage mit dir ... leider viel zu kurz. 

Ich muss jetzt erstmal wieder meinen mütterlichen Trennungsschmerz verarbeiten, Gerhard hat das richtige Heilmittel dagegen und serviert mir gerade ein Gläschen Champagner. 

Hach, Familie ist etwas wundervolles!


Unser Weihnachten 2015: klick hier!

Unser Weihnachten 2014: klick hier!

Unser Weihnachten 2013: klick hier!

Unser Weihnachten 2012: klick hier!

Unser Weihnachten 2011: klick hier!

Unser Weihnachten 2010: klick hier!




Samstag, 3. Dezember 2016

Loch 19 oder die Suche nach dem Hummer

Ristorante Bucadiciannove im Golf Club Patriziale, Ascona
Tel. 091 791 21 59
mittags ist die Küche täglich bis 15.30 Uhr geöffnet
im Dezember auch donnerstags und freitags am Abend geöffnet, Spezialität im Dezember: Käse-Fondue

Heute durfte ich über den roten Teppich schreiten:


Das ist der weihnachtlich dekorierte Eingang zum Golfclub Patriziale in Ascona und führt auch zum 19. Loch, d.h. gleich rechts geht es zum Eingang des Ristorante Bucadiciannove. 

Übrigens - wie die meisten Restaurants in den Golfclubs steht auch das Ristorante Bucadiciannove externen Gästen gerne offen - ihr müsst nicht unbedingt Mitglied im Golfclub sein!

So, nachdem wir das nun geklärt haben, betreten wir das lichtdurchflutete, modern gestaltete Ristorante mit Blick auf Green und Fairway.


Wir vertiefen uns in die Speisekarte, die unter den Vorspeisen verschiedene Salate (u.a. auch den Klassiker Insalata Cesare), Roastbeef mit Salsa Tartare, Tartare di Manzo (Rinder-Tatar), Flammkuchen oder Toast anbietet.

Weiter geht es mit Pasta - Spaghetti oder Penne mit Tomatensauce, Pesto Genovese, Arabiata, Carbonara oder als Aglio, Olio e Peperoncino für den Signore


Für mich gibt es hausgemachte Linguine mit Hummer und frischen Tomaten


Perfekt al dente gegarte Linguine, eine köstlich abgeschmeckte Sauce, dazu Tomatenwürfel - die man hier auf dem Foto deutlich erkennen kann. Dazu sieht man auch ein etwas grösseres Hummerstückchen (auf dem Foto unten halb rechts) und zwei Mini-Hummerstückchen (oben und halb-links auf dem Foto). Der Hummer ist bekanntlich ein scheues Tier - er hat sich sicherlich unter den Linguine verborgen. Ich begebe mich auf die Suche - und entdecke weitere Tomatenwürfel... leider kein weiteres Hummerstück in Sicht. 

Damit wir uns nicht falsch verstehen - ich habe dieses Pasta-Gericht sehr genossen und würde es auch immer wieder bestellen, doch könnte ich beim nächsten Mal bitte ein klitzekleines Hummerstückchen mehr bekommen?

Der Service war im übrigen ausgesprochen freundlich, aufmerksam und zuvorkommend. Ich habe mich auch beim Leiter des Service nach dem Verbleib des Hummers erkundigt. Seine Reaktion erfolgte souverän und angemessen, denn Espresso und der ausgesprochen köstliche Grappa Castello di Morcote gingen aufs Haus (es wäre auch unpassend gewesen, wenn er mir dazu ein Hummerstückchen serviert hätte, viel besser hat dem Signore das dazu gereichte Gebäck geschmeckt.

Getrunken haben wir einen Weisswein aus dem Piemont, den wir schon seit vielen Jahren kennen und lieben: Arneis Blangé Langhe D.O.C. 2015. Ein angenehm fruchtiger Weisswein mit wenig Säure, bei dem der Signore und ich uns endlich auch mal wieder in Bezug auf unseren Weingeschmackgeschmack einig sind. Mittlerweile ist das Weingut biozertifiziert, ein weiterer Grund, meine Liebe zum Weingut Ceretto Vini in Alba weiter wachsen zu pflegen.

Fazit: Der freundlich kompetente Service und die Küche haben uns überzeugt, wir kommen gerne wieder!




Freitag, 2. Dezember 2016

Ristorante Pizzeria Piazza oder die unwiderstehliche Pizza

Ristorante Pizzeria La Piazza di Davide Modesti, Piazza Concordia, Verscio
Tel. 091 753 18 36

Auch wenn der berühmte Clown Dimitri leider nicht mehr lebt, ist für uns Verscio noch immer untrennbar mit seinem Namen verbunden. Letztes Jahr hatten wir das modern eingerichtete, von Davide geführte Ristorante an dem kleinen Dorfplatz in Verscio entdeckt (klick hier für meinen Bericht). Seitdem sind wir schon einige Male dort eingekehrt, meistens dann, wenn es uns nach Pizza gelüstete, denn diese schmeckt hier immer wieder unwiderstehlich gut. 

Als Vorspeise nehme ich den Salat von frischen Artischocken und Parmesanspänen


und anschliessend die hier einfach göttlich schmeckende Pizza mit Thunfisch, Kapern und Zwiebeln


Für den Signore gibt es die gleiche, allerdings ohne Tomatensauce, d.h. als Pizza Bianca zubereitet.

Dazu das wunderbare, wirklich ziemlich scharfe Olio piccante:



Die über 30 Pizza-Varianten kann man auch gerne in der kleineren Ausführung bestellen - das habe ich diesmal vergessen - und prompt diesen Karton mit unseren Resten mit nach Hause bekommen ;-


Zum Abschluss gibt es noch einen Espresso, dazu den von Davide selbst hergestellten Grappa, den er im Barrique-Fass reifen lässt


Wie immer nehme ich mir vor, beim nächsten Besuch endlich mal die Spezialität des Ristorante, fritto misto di mare, zu bestellen. Ob es mir gelingt oder ob ich doch wieder bei der unwiderstehlichen Pizza lande?

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Ristorante Tamaro oder Traditionen wollen gepflegt werden

Ristorante Pizzeria Tamaro, Via Mappo 32, 6598 Tenero
Tel. +41 (0)91 745 6626

Nachtrag Mai 2019: Seit dieser Saison kocht Cesare Favero nicht mehr hier. Das merkt man deutlich! Leider!!!

Nun ist bekannt, dass das echte Schweizer Cordon Bleu eines der Lieblingsessen des Signore ist. Eine wunderschöne Anreise-Tradition ist es, direkt am Tag unserer Ankunft im Tessin eines der von uns bevorzugten Ristoranti oder Grotti aufzusuchen, um dort des Objekt der Begierde zu geniessen.

Mittlerweile hat auch hier im Tessin die Wintersaison begonnen. Das Wetter ist traumhaft schön, die Sonne scheint, der Blick auf den Lago ist wunderschön. Doch was nützt es, wenn der Signore traurig ist, weil er nicht weiss, wie er seine liebgewonnene Gewohnheit bei der Anreise pflegen kann. Ich durchforste meinen Blog - wo überall haben wir bisher Cordon Bleu gegessen - UND vor allem auch gemocht?

Alle einschlägig bekannten Adressen haben entweder Winterpause oder sind komplett geschlossen. Wie z.B. auch das Canvetto Ticinese in Brissago. 
Vor allem dieses Ristorante, das wir erst letztes Jahr entdeckt hatten, vermissen wir sehr. Glücklicherweise habe ich treue Leser, die mich auf dem laufenden halten. Mille grazie, cara Gabriella!

Dank Gabriellas Hinweis haben wir die Familie Favero wieder entdeckt. Sie bewirtet ihre Gäste seit dieser Saison im Campeggio Tamaro in Tenero. Ein Camping-Platz? Ein Restaurant auf dem Camping-Platz? Wir haben lange gezögert, bevor wir uns auf den Weg dorthin gemacht haben. Doch es hat sich gelohnt! Warum auch sollte Signore Favero das Kochen verlernt haben, nur weil er plötzlich in einer anderen Küche, die zufällig auf einem Campingplatz liegt, kocht? Wir haben alle Bedenken und Vorurteile über Bord geworfen - glücklicherweise!!!

Doch urteilt selbst, schaut das hier nach Camping-Platz aus?




Beim Reservieren einfach daran denken, im hinteren Teil des Restaurants um einen Tisch zu bitten (unser Lieblingstisch ist Nr. 4!). Doch spätestens durch den warmherzigen Service von Signora Favero tritt sowieso der Wohlfühlfaktor ein. 

Es gibt, vor allem jetzt ausserhalb der Camping-Saison, die von uns so geschätzten Klassiker wie die hausgemachte Pasta, die wunderbaren Fischgerichte - und dann halt DEN Klassiker: Il tradizionale Cordon Bleu.

Ein Anruf bei Signor Favero genügt: Ja, es ist heute geöffnet, und ja, es gibt DAS Cordon Bleu. 

Davor gibt es unsere "Cordon-Bleu-Standard-Vorspeise":
Insalata di Formentino Mimosa



und dann kommt es: il famoso tradizionale Cordon Bleu:


Schaut es nicht anbeissungswürdig aus? Um den Signore richtig glücklich zu machen, werden ihm noch knusprige Pommes Frites dazu serviert. Ich bin vollends zufrieden mit der wunderbar zubereiteten Gemüseauswahl: Fenchel, Broccoli, Romanesco, Karotten, Paprika, Zuckerschoten, perfekt gegart, wunderbar gewürzt - mich kann man mit schön zubereiteten, frischen Gemüsebeilagen immer begeistern.

Für den Signore wäre dann noch die grosse Dessert-Verführung: Creme Catalana, Panna Cotta, Semifreddo al Nocino, Cestino di meringa con gelato e vermicelles oder die hausgemachten Sorbets? Doch heute passt nur mal wieder Espresso und wir nehmen uns für das nächste Mal vor, das Sorbetto all'uva di Grappa zu geniessen. Denn soviel steht jetzt schon fest:

wir müssen da ganz bald wieder hin!




Donnerstag, 15. September 2016

Involtini di melanzane e pesce spada - Auberginenröllchen mit Schwertfisch

Auberginenröllchen mit Schwertfisch sind ein wundervoll leichtes Sommergericht. Ich habe sie in einem meiner italienischen Kochbücher mit dem bezeichnenden Titel "Ein italienischer Sommer" entdeckt - das sagt doch schon alles, oder?




Ausnahmsweise habe ich nicht kaum an dem Rezept herumgebastelt, sondern mich ziemlich an das Original-Rezept gehalten. Lediglich die Auberginen schienen mir mit der angegebenen Bratzeit von 2 Minuten pro Seite doch etwas zu al dente, da habe ich glatt die doppelte Zeit benötigt, d.h. 4 Minuten pro Seite brauchen sie schon. Wichtig ist, dass man eine gute Grill-Pfanne verwendet, dann benötigt man auch weniger Öl. Die Auberginen, die sich ansonsten nur zu gerne mit Fett vollsaugen, sind auch mit ein paar Schluck zufrieden, Voraussetzung ist, dass sie mit Salz bestreut ca. 30 min ruhen, dann die sich bildende Flüssigkeit abgetupft wird und anschliessend bei kräftiger Hitze goldbraun gebraten werden.



ich nehme (für 4 Personen als Antipasti, für 2 Personen ein leichtes Abendgericht):

1 EL Rosinen
3 EL Marsala
1 - 2 grosse, möglichst längliche Auberginen
Salz
1/2 angespritzte Zitrone, Saft und Schale
ca. 50 g Pecorino (moi: Parmesan), fein gerieben
4 EL Olivenöl
200 g Schwertfisch (in dünne Scheiben geschnitten)
frisch gemahlener Pfeffer
2 EL Pinienkerne (in der fettfreien Pfanne leicht anrösten bis sie zu duften beginnen)
4 EL Ricotta
2 EL Semmelbrösel
1 - 2 EL gehackte glatte Petersilie

und los gehts:

Die Rosinen in Marsala einweichen und zur Seite stellen.

Auberginen waschen und längs in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden (geht am besten mit der Aufschnittmaschine). Von beiden Seiten salzen und in einer Schüssel für ca. 30 min zur Seite stellen. Danach mit einem Küchentuch gründlich trocken tupfen.

Eine grosse Grill-Pfanne erhitzen, nach und nach mit wenig Olivenöl auspinseln und die Auberginenscheiben von jeder Seite ca. 4 min grillen bis sie ziemlich weich sind, aber aufpassen, matschig sollten sie auch nicht werden. Auf ein Küchentuch zum entfetten legen und auf jede Scheibe etwas Schwertfisch verteilen, leicht salzen und pfeffern.

Die Rosinen aus dem Marsala nehmen und abtropfen lassen. Mit Ricotta, Pinienkernen, Zitronensaft und -schale, Pecorino und Semmelbröseln mischen und gleichmässig als Füllung auf Fisch und Auberginenscheiben verteilen, diese dann von der Schmalseite her aufrollen und dicht an dicht in eine Gratinform schichten. Den abgetropften Marsala und ganz wenig trockenen Weisswein in die Gratinform giessen, mit etwas Olivenöl beträufeln und bei ca. 220 Grad im Backofen für ca. 6 - 8 Min. backen. Mit Petersilie bestreuen und heiss servieren.
(Reste haben mir allerdings am nächsten Tag auch noch kalt geschmeckt, ich habe die Röllchen halbiert und auf ein paar Blättchen Ruccola serviert)

Sonntag, 14. August 2016

Knaller-Rezept: Insalata Caprese oder die Neuinterpretation eines Klassikers



Insalata Caprese - neu interpretiert




Jetzt im Sommer findet man die Insalata Caprese auf fast allen Speisekarten in den Restaurants. Meistens in ziemlich mieser Qualität, eiskalte, nach nichts schmeckende Tomaten, gummiartiger Mozzarella, schlechtes Öl, das einzig gute Aroma, das man auf der Zunge schmeckt, kommt vom frischen Basilikum.

Und trotzdem liebe ich diesen Klassiker der italienischen Küche - zu Hause zubereitet! Er ist abends ein leichtes, schnell zubereitetes Gericht und gerade jetzt, wenn die Tomaten reifen und endlich nach Tomaten schmecken, gibt es ihn häufig. Wir teilen uns diesen Teller dann irgendwie auf; der Signore, der ja keine Tomaten mag, isst den Mozzarella und ganz wenige Blättchen Basilikum und ich darf die Tomaten mit gaaanz viel Basilikum essen.

Bei Uschi habe ich eine grandiose Neu-Interpretation dieses italienischen Klassikers entdeckt (hier klick gibt es ihre Variation) und daran ein bisschen verändert; heraus kam dann diese wunderbare Köstlichkeit, die uns alle begeistert hat und die ihr unbedingt probieren müsst. Vielen Dank, liebe Uschi, für diese tolle Idee.



ich nehme (für 4 Personen und 4 Weck-Gläser):

1 kg reife, aromatische Tomaten, gehäutet, entkernt und klein gewürfelt
3 EL Olivenöl
1 kleine Zwiebel, klein gewürfelt
1/2 Chilischote, feinst gewürfelt
1/2 TL Kreuzkümmelsamen, fein gemörsert
1 MSP Curry (Anapurna)
1 - 2 Prisen Zimt
1 EL Akazienhonig
fleur de sel
ein paar Spritzer Zitronensaft
1 EL Balsamico

1 Kugel Burrata (oder Büffelmozzarella)
1 guter Schluck Sahne
Salz, Pepe di Valle Maggia (notfalls anderer frisch gemahlener Pfeffer)
Olivenöl
Basilikumblätter


und los gehts:

Die Zwiebelwürfel im Olivenöl leicht glasig anbraten, Chili, Kreuzkümmel, Curry, Zimt, Salz und Pfeffer dazugeben und anschliessend die Tomatenwürfel. Deckel drauf und leise vor sich hin köcheln lassen. Aber nicht zu einem Sugo verkochen, wir wollen noch ein wenig der ganzen Würfel sehen. Mit Honig, Salz, Zitrone und Balsamico abschmecken. Die Note sollte deutlich süss-sauer schmecken. Zur Seite stellen und abkühlen lassen.

Die Burrata in einen Mixbecher in Stücke zupfen, etwas Sahne dazu, Salz und Pfeffer

Kurz vorm Servieren die lauwarmen Chili-Honig-Tomaten in 4 Weck-Gläser schichten, darüber die Burrata-Creme geben, mit ein paar Spritzern Olivenöl würzen. Darauf kommt dann noch der Pfeffer - grandios!

Sagte ich schon, dass ihr das unbedingt nachkochen müsst? Vielleicht auch mit einem knusprigen Schinken-Segel wie bei der Urheberin dieser Köstlichkeit?

Danke nochmals, liebe Uschi, für diese Inspiration!






Samstag, 13. August 2016

Meine sommerliche Minestrone

Tessiner Minestrone:




Es gibt keine Suppe, die ich lieber mag und häufiger koche als eine Minestrone. Diese Tessiner Spezialität findet sich auf fast jeder Speisekarte der Grotti und einfachen Restaurants. Jeder Koch hat dafür sein eigenes, ganz spezielles Rezept. Das schöne an der Minestrone ist, dass sie so variabel ist, im Frühjahr wird sie mit viel frischen Kräutern und den ersten leichten Frühlingsgemüsen zubereitet, bei mir hat sie dann auch einen leicht bitteren Geschmack durch die Zugabe von Catalogna oder Puntarelle, im Sommer kommen dann viele Tomaten, Paprika, Zucchini und Auberginen hinein, im Herbst füge ich noch etwas Kürbis hinzu und im Winter dann Kohl und Wurzelgemüse. So schlummern hier im Tessin in unserem Tiefkühler immer mindestens vier verschiedene Minestrone-Varianten. 

In die Tessiner Minestrone gehören, anders als in die italienische Version, weder Reis noch Pasta, sondern Kartoffeln und Borlotti-Bohnen. Heute habe ich mal wieder meinen Vorrat aufgestockt und eine sommerliche Variante zubereitet, diesmal ganz leicht, ohne Kartoffeln und ohne Hülsenfrüchte, einfach nur eine Vielzahl von Gemüsen, die ich in der Fattoria Pedroia (klick hier) gekauft habe.

ich nehme (für 4 - 6 Pers.):
  • 1 Zwiebel, geschält, gewürfelt
  • wer hat: Rinde eines Parmesan
  • 1 - 2 EL Olivenöl
  • und nun Gemüse je nach Verfügbarkeit, bei mir waren das:
  • Mangold, geputzt, Stiele klein geschnitten
  • rote Paprika, klein gewürfelt
  • erbette (wie heisst das auf deutsch?) in feine Streifen geschnitten
  • cavolo nero (Schwarzkohl?), Stiele entfernt, Blätter in feine Streifen geschnitten
  • Aubergine, fein gewürfelt
  • Zucchini, mittelgross gewürfelt
  • Tomaten, klein gewürfelt
  • 1 Chilischote, in feine Würfel oder Streifen geschnitten
  • Salz, Pfeffer
  • ein paar Salbeiblätter
  • 2 Zweige Thymian
  • 1 Zweig Rosmarin
  • kurz vor dem Servieren: frisch geriebener Parmesan und viel frisch gehackte Kräuter über die Suppe streuen bzw. darin verrühren
und los gehts:

Einen grossen Topf nehmen. Zwiebel im Olivenöl andünsten. Die Gemüse in der Reihenfolge ihrer Garzeit in den Topf dazu geben, ab diesem Zeitpunkt gehören auch Salbei, Thymian und Rosmarin mit in den Topf, salzen, pfeffern, kurz andünsten und mit Wasser auffüllen, bis alle Gemüse bedeckt sind. Wer hat fügt noch ein Stück Rinde vom Parmesan dazu, das ergibt einen wunderbar würzigen Geschmack.

Mit aufgelegtem Deckel köcheln lassen, bis alle Zutaten gegart sind, ich mag es gerne mit ein wenig Biss, viele Tessiner Rezepte für Minestrone geben allerdings eine Garzeit von über 1 Stunden an, bei dieser Zubereitungsart ist mir das Gemüse zu sehr zerkocht.

Abschmecken und mit frisch geriebenen Parmesan oder Sbrinz servieren.


Freitag, 12. August 2016

Ein herrlicher Platz unter schattigen Bäumen: Grotto Raffael, Losone

Grotto Raffael, Vicolo Canaa 21, 6616 Losone, Telefon: 091 791 15 29
Ruhetag: Montag

Stellt euch vor es ist Sommer und es ist richtig heiss. Und dann findet ihr einen Platz in einem grossen Garten unter grossen Bäumen, die Schatten spenden. Ihr nehmt Platz an einem Tessiner Steintisch und werdet mit einem strahlenden Lächeln und einem kräftigen Händedruck begrüsst.
Genau das ist Ankommen im Grotto Raffael, das nunmehr im dritten Jahr bereits erfolgreich von Guiseppe geführt wird.



Die Speisekarte ist einfach und klein gehalten. Es gibt ein preiswertes Tagesmenu, das heute aus Cicoria-Salat und geschmortem Kaninchen mit Polenta bestand. Cicoria lieben wir, für mich bitte mit Tomaten:



(Memo für den Signore: beim nächsten Mal den Salat nur mit Essig und Öl bestellen)

Für mich heute bitte unbedingt fleischfrei, da bieten sich die wunderbar fluffigen Gnocchi an. Auf der Karte stehen sie mit Butter und Salbei oder mit Tomatensauce. Darf ich beides haben? Ja, ich darf, wobei hier die angenehme Sitte gepflegt wird, dass alles in Schüsseln oder Schalen zum Selberbedienen serviert wird, hier die für 1 Person bestimmten Gnocchi al burro e salvia:



Die extra gewünschte Tomatensauce wird in einer Saucière dazu serviert. Bei mir auf dem Teller schaut dies dann so aus:



Gerhard wählt das gegrillte Kalbsschnitzel mit knusprigen Kartoffelstäbchen:




Für den Signore dann noch Schokoladeneis (GSS: 7,5). Für die Signora Espresso corretto con Grappa - dafür braucht es kein Foto.