Donnerstag, 21. September 2017

Osteria Boato, Brissago

Osteria Boato, Viale Lungolago, 6614 Brissago
täglich mittags und abends geöffnet
bis einschliesslich 20. Oktober 2017 geöffnet, danach kommt eine laaange Winterpause



Es ist mittlerweile bekannt, dass es ein bisschen Überredungskunst und Zeit braucht, bis ich den Signore zum Besuch eines neuen Ristorante überreden kann. Sollte es sich bei der von mir auserwählten Lokalität auch noch um eine Osteria handeln, deren Schwerpunkt eindeutig auf Fisch liegt, grenzt dies fast ans Unmögliche. 

Doch bei der relativ späten Anreise gestern Abend wird Gerhard noch im Ristorante Al Portico (klick hier) mit einem von ihm heissgeliebten Cordon Bleu beglückt - das hält offensichtlich noch bis heute Morgen vor. So nutze ich geschickt meine Chance und überrede meinen noch wunderbar gesättigten Signore zum Besuch in der Osteria Boato, die ich schon seit Jahren auf meiner Wunschliste habe.



Herrlich gelegen am Lungolago von Brissago, das Wetter spielt schon mal mit, was soll da noch schiefgehen? Der Empfang ist freundlich, der Prosecco schmeckt wunderbar und dann entdeckt er auch noch am Nachbartisch ein frisch gezapftes Pils einer seiner Lieblingsproduzenten aus der Süd-Eifel (pssst: es handelt sich um - ja, wie soll es anders sein: Bi...t...burg...).

Die Spezialität dieser Osteria sind eindeutig Gerichte mit und um Fisch, ob aus dem See oder Meer, alles auf der Speisekarte liest sich interessant und mundwässernd.

Im Tessin gibt es gerade Steinpilze im Überfluss, also, dann muss Steinpilzsuppe für den Signore her:



Dann leiste ich ihm "Suppen-Gesellschaft" und esse die "kleine" Fischsuppe - kööööstlich, Vongole, Cozze und Fischfilets, knusprig gebackenes Valle Maggia Brot, mir hätten höchstens noch etwas Rouille und/oder Käse gefehlt, aber ich bin ja hier im Tessin und nicht in Südfrankreich ...




Anschliessend wird uns die Wahl nicht leicht gemacht: Wie sollen wir auch entscheiden zwischen Wolfsbarsch, Seezunge und... und... in der Salzkruste oder auch auf mediterrane Art, oder doch lieber Saibling? Welchen Zander oder doch besser das Fritto misto del Lago Maggiore?

Um dem Signore die Wahl noch zusätzlich zu erschweren, haben gerade die Wildwochen begonnen, vielleicht sollte er die Pasta mit dem Wildschweinragout nehmen? 

Gerhard überlegt, ob er vielleicht doch lieber die Entenbrust, die als Tagesempfehlung angeboten wird, wählen soll:




Zwischenzeitlich bekommen wir lieben Besuch am Tisch:



Entenbrust gestrichen - da erhebe ich Einspruch - wir wollen den Koch nicht in Versuchung führen. Also gut, dann doch für den Signore die gebratene Seezunge - eine gute Wahl, wie sich herausstellt:



serviert mit Rosmarin-Kartoffeln und Gemüse und für mich
Calamari Fritti - da kann ich nicht widerstehen - und die haben wirklich grandios geschmeckt - knusprig und gleichzeitig zart - kein Vergleich zu den sonst angebotenen "Gummiringen" als Tiefkühlware. Schaut auch diese kleinen knusprigen Dinger an:



Ich brauche dann weder Reis noch Sauce Tartare - lediglich Zitronensaft und vielleicht ein bisschen Rosé?

Jaaa, Gran Rosé von Guido Brivio hat wunderbar gepasst.

Für Gerhard dann noch ein Traubensorbet mit Grappa:



und für mich - wie könnte es anders sein:



Mein Fazit: ich muss da ganz schnell wieder hin und Gerhard kommt freiwillig mit dem grössten Vergnügen mit.


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