Dienstag, 18. Januar 2011

Ristorante la Chiesa, Locarno-Monti

Ristorante La Chiesa, Via del Tiglio 1, Locarno-Monti, Tel. 091 752 03 03
montags geschlossen

Das La Chiesa befindet sich direkt an der Straße die von Orselina zum Monte Brè führt in Locarno-Monti. Der Eingang befindet sich rechts neben der katholischen Kirche:
Heute war mal wieder ein wundervoll sonniger Tag und uns bot sich dieser grandiose Ausblick auf den Lago Maggiore mit rechts im Bild die Brissago-Inseln:

Wir waren letztes Jahr im September zum ersten Mal im La Chiesa. Auch da war ich schon hellauf begeistert und habe beschlossen, dass ich da wieder hin möchte. Was mir gleich wieder beim Betreten des Restaurants auffiel, war die helle freundliche Atmosphäre, von Winter keine Spur, alles wirkte genau so sonnig und sommerlich wie Anfang September. Zu diesem Gesamteindruck trugen auch die großen Fenster bei, die einen grandiosen Blick auf den Lago Maggiore bieten.

Beim Ankommen begrüsst uns Claudio Borsoni, der sympathische Padrone. Er erkochte früher in Porto Ronco für das San Martino 14 Punkte im Gault Millau und hat das mittlerweile auch berechtigterweise wieder für sein eigenes Restaurant erreicht. Er hat diesen Erfolg mehr als verdient.

Als Amuse Bouche wurde uns ein kleiner Fenchelsalat mit geräucherter Entenbrust und rosa Pfeffer serviert:

Als Vorspeise hatte Gerhard (er war mal wieder, wie so oft, ein Wiederholungstäter und bestellte sich das, was ihn schon beim letzten Besuch begeistert hatte: Tartare di Manzo e uovo di quaglia al tegame con zupetta di patate e tartufo "Périgord" - Rindfleischtartar und Wachtelspiegelei mit Kartoffelsüppchen und Périgord-Trüffel

Ich wählte aus dem Tagesmenu die beiden Vorspeisen, als erstes Tonno rosso al pastrami con insalatina asiatica e coriandro - Thunfisch mit pastrami und kleinem asiatischen Salat mit Koriander

und anschliessend Ravioli alla stufato di tacchino con carote e asparagi verdi, hausgemachte Ravioli gefüllt mit Truthahnragout, serviert mit Möhren und grünem Spargel
Als Hauptgericht gab es
Filetto di rombo selvatico, tris di lenticchie, patate lesse e citronette al prezzemolo - Steinbutt aus Wildfang, Dreierlei von Linsen, Salzkartoffeln und Petersilienpesto mit Zitrone - perfekt die Kombination, perfekt die Zubereitung

und weil's sooo gut war, hab ich's gleich nochmal von der anderen Seite fotografiert...




So viel Perfektionismus fordert auch uns heraus. Entgegen unserer sonstigen Gewohnheit, ein schönes Essen mit Espresso und Digestivo abzuschliessen, waren wir uns unserer Pflicht sehr wohl bewusst und vertieften uns ausnahmsweise mal in die Dessertkarte.
Für Gerhard gab es Pflaumensorbet mit marinierten Pflaumen, begossen mit Vieille Prune von Fassbind (den er dann anschliessend auch gleich wieder zum Espresso kostete)

Da ich nun so ganz und gar nicht die Süsse bin, gab es für mich die - wie sich dann herausstellte - vortreffliche Auswahl an Tessiner und italienischen Käsen mit ihren jeweils dazu ausgewählten Konfitüren (wie z.B. Chili-Konfitüre, Feigen-Chutney, Trüffel-Honig etc....)

oben rechts übrigens einer meiner Lieblingskäse: Testun al Barolo

Gerhard hatte Lust auf Rosé, ich hätte zwar lieber Weisswein gehabt, war aber auch neugierig auf den Gran Rosé von Guido Brivio, den ich noch nicht kannte und liess mich überreden. Eine schöne Wahl, der 2009er frisch, fruchtig und zu meinem Thunfisch und zu den Ravioli wunderbar. Zum Käse trank ich dann ein (zwei... drei...) Schlückchen Rosso "Cresperino 2009 von Tenuta Bally & von Teufenstein, köstlich... einfach nur köstlich - den will ich wieder haben!

Nachdem wir uns bis hierhin höchst heldenhaft geschlagen haben gab es dann zur Belohnung Espresso und Grappa von Guido Brivio

und jetzt:



Ich habe fertig!

Nachtrag: Claudio hat das La Chiesa verlassen, seit Juli 2015 kocht hier Peter von Bosch - ich werde berichten.....

Tessiner Spezialitäten: Pane Sant'Abbondio

Pane Sant'Abbondio

Sant' Abbondio ist ein Dorf auf der linken Seeseite des Lago Maggiore am Gambarogno.

Dort hatte Renato Gobbi seine Bäckerei. Auf Wunsch vieler Feriengäste aus der Deutschschweiz, die ein dunkles, kräftiges Brot bevorzugten, entwickelte er das Pane Sant'Abbondio. Es besteht aus Weizen- und Roggenmehl, Leinsamen und Sojamehl, Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen, Haferflocken, Weizenkleie und Roggenmalz und ist sehr gut haltbar.

Leider gibt es die Panetteria Gobbi nicht mehr, dafür hat Renato Gobbi die Herstellungs- und Vermarktungsrechte verkauft und die Brote werden mittlerweile von einigen Tessiner Bäckern hergestellt. Wir kaufen unser Pane Sant'Abbondio in Magadino im M2, die von der Panetteria Peverelli in Bellinzona beliefert werden.

Sonntag, 16. Januar 2011

Meine Ferienküche: Cordon Bleu

Meine Ferienküche: Cordon Bleu


Mittlerweile hat es sich ja schon rumgesprochen, dass eines von Gerhards Lieblingsgerichten Cordon Bleu ist. Am besten schmeckt es ihm bei Sandra im Grotto al Bosco in Avegno, doch sie ist in ihrer wohl verdienten Winterpause. Dann schreiten wir doch mal selbst zur Tat.




Bei unserem Lieblingsmetzger am Gambarogno, Macelleria Branca in Vira, bekommen wir extra hauchdünn geschnittene Kalbsschnitzel, die Signor Branca speziell für uns für Cordon Bleu zuschneidet - wir brauchen nur noch zu füllen. Dies machen wir mit jeweils 2 dünnen Scheiben gekochtem Schinken und wir haben hier einen milden Tessiner Alpkäse verwendet, in Scheiben geschnitten. Die Schnitzel von innen und außen mit Salz, Pfeffer, Muskat würzen, dann füllen und anschliessend panieren. Schön knusprig bei mittlerer Hitze braten.
Bei uns gab es ein Gemüse aus Erbsen (TK) und Möhren, abgeschmeckt mit Salzbutter und fein gehackter Petersilie und Kartoffeln dazu.

Anmerkung: Bei uns wird die Panade vor dem Braten angedrückt, damit sie NICHTaufgeht und Blasen wirft - ich mag dieses luftige, aufgeblähte Zeugs nicht bei Cordon Bleu, sondern nur beim echten Wiener Schnitzel.

Samstag, 15. Januar 2011

Tessiner Küche: Cicoria Verde

Tessiner Küche: Cicoria Verde

Heute habe ich endlich wieder in unserem Lieblingsgemüseladen bei Daniela Cicoria Verde entdeckt. Ich mag diesen leicht bitteren Salat, ein Verwandter von Chicorée und Radicchio, den ich bisher nur hier im Tessin entdecken konnte. Dieses Mal werde ich auf jeden Fall versuchen, Cicoria-Samen aufzutreiben und ihn im heimischen Garten aussäen.

Ich mag ihn am liebsten ganz schlicht zubereitet. Zuerst eine kleine Zwiebel halbieren und in hauchdünne Scheiben schneiden. Die Scheiben müssen wirklich so dünn wie nur irgendmöglich sein. In eine kleine Schüssel geben und mit etwas feinem Salz bestreuen und vermischen. Ein paar klitzekleine Chili-Würfelchen dazu geben und ca. 15 min durchziehen lassen bis die Zwiebelscheiben leicht glasig sind.

Eine Vinaigrette zubereiten aus Rotweinessig, Senf, Olivenöl, Salz und Peffer, den in äusserst feine Streifen geschnittenen Salat darin wenden, die Zwiebelscheiben darüber geben und sofort servieren

Freitag, 14. Januar 2011

Angekommen! Und Nudel-Gratin "Rumfort"

"Rumfort"-Nudel-Gratin

Heute am späten Vormittag sind wir losgefahren Richtung Tessin. Auf der Alpen-Nordseite war nichts mehr von Schnee zu sehen - auf der Alpensüdseite (hier ein Blick auf Airolo) bot sich uns folgendes Bild:


Da wir diesmal das verlängerte Wochenende noch ein bisschen mehr verlängern können, musste unser heimischer Kühlschrank "aufgeräumt" werden und diverse Zutaten wanderte in die Kühltasche, die sich zu unserem kleinen Reisegepäck gesellte.

Am frühen Nachmittag landeten wir für ein Begrüssungs-Schlückchen und Gerhard für einen Affetato Ticinese und ich für eine Minestrone im Albergo Ristorante Forni in Airolo, herzlich und wie alte Bekannte begrüsst durch Signora Forni. Um 15 h gibt es außer Minestrone und ein paar kalten Gerichten von der kleinen Karte nichts, aber wir waren zufrieden und haben dann doch noch eine kleine Überraschung erlebt. Zu den Espressi gelüstete es meinen Mann nach einem Digestivo. Uns wurde eine Extra-Digestif-Karte vorgelegt, die eine sehr interessante Auswahl an Grappe und Obstschnäpsen enthielt, u.a. einen Albicocce aus dem Wallis. Ich stellte mich freiwillig als Chauffeuse für die Weiterfahrt zur Verfügung und begnügte mich mit Schnuppern am Glas - Gerhard war begeistert, sowohl vom Digestivo als auch von der freiwilligen Chauffeuse.

So eine Minestrone hält nicht lange vor... vorhin beim Auspacken der Kühltasche überlegte ich dann schon, was es noch Gutes zur Begrüssung geben könnte...

Angeregt durch Petra von Chili und Ciabatta gab es bei uns keine Rumfort-Suppe, sondern ein Rumfort-Nudel-Gratin, in das ebenfalls alles reinkam, was rum lag und fort musste :-) So fanden sich in meinem heimischen Kühlschrank noch:

1/2 Fenchelknolle
1/2 gelbe Paprika
1 Stückchen Lauchstange
1/2 Zwiebel
1 Stück Chinakohl
1 Boursin mit Knoblauch und feinen Kräutern
1 Stück Gruyère

Zwiebel in Spalten schneiden, in etwas Olivenöl andünsten, dann die restlichen, in kleine Stücke geschnittenen Gemüse hinzu und bissfest garen, mit Salz, Pfeffer und Piment d'Espelette abschmecken. 2 EL Tomatenmark dazu und leicht anrösten. Mit etwas Weisswein ablöschen (der findet sich sowohl im heimischen Kühlschrank als auch hier im Tessin ;-) und  2- 3 EL Boursin unterrühren. Nochmal abschmecken - aber nicht zuuu viel!

Hier fanden wir noch ein angebrochenes Päckchen Penne, das wurde (knapp) al dente gegart und in eine Gratinform gegeben. Die Gemüsemischung darüber und mit geriebenem Käse bestreuen und dann im Ofen so lange backen, bis die Käseschicht schön knusprig wird.


Köstlich! Dazu dann ein Schlückchen Tessiner Merlot... mmmmhhhhh... Das Tessin-Feeeeeling stellt sich ein...

Mittwoch, 12. Januar 2011

Award: Liebster Blog

Ulrike von Küchenlatein hat mir zu meinem 1. Blog-Geburtstag diesen Award verliehen: 

Vielen Dank, liebe Ulrike, ich fühle mich sehr geehrt und nehme den Award gerne an. Ich finde die dahinter stehende Idee, unbekannte Blogs bekannter zu machen, sehr gut und unterstütze dies auch gerne. Gerade in den letzten Tagen habe ich durch diesen Award schon viele neue lesenswerte Blogs entdeckt, meine Blogroll wird immer länger und länger ;-)

Am liebsten würde ich allen in meiner Blog-Liste diesen Award verleihen, doch beschränke ich mich ganz bewusst auf die "nicht ganz so bekannten"

Marion, eine in München lebende Französin: http://marionion.blogspot.com/

Jutta, die deutsche Römerin: http://www.dielorbeerkrone.com/

Véronique, eine, wie sie selbst schreibt: in Deutschland lebende Französin: http://wiegottindeutschland.blogspot.com/

Die Regeln zum Verleihen dieses Awards:




“Dir wurde der Award verliehen und du möchtest ihn gerne weitergeben?


Erstelle einen Post, indem du das Liebster-Blog-Bild postest und die Anleitung reinkopierst (= der Text, den du gerade liest). Außerdem solltest du zum Blog der Person verlinken, die dir den Award verliehen hat und sie per Kommentar in ihrem Blog informieren, dass du den Award annimmst und ihr den Link deines Award Posts da lassen.

Danach überlegst du dir 3 – 5 Lieblingsblogs, die du ebenfalls in deinem Post verlinkst und die Besitzer jeweils per Kommentarfunktion informierst, dass sie getaggt wurden und hier ebenfalls den Link des Posts angibst, in dem die Erklärung steht.

Liebe Blogger: Das Ziel dieser Aktion ist, weniger bekannte, gute Blogs an’s Licht zu bringen. Deswegen bitte ich euch keine Blogs zu posten, die ohnehin schon täglich 3000 Leser haben, sondern talentierte Anfänger und Leute, die zwar schon eine Weile bloggen, aber immer noch nicht so bekannt sind.”





Sonntag, 9. Januar 2011

Erster Bloggeburtstag bei Ti saluto Ticino

Freitag, 8. Januar 2010, das war das Datum meines ersten Posts hier bei Ti saluto Ticino. Grund genug ein Schlückchen darauf zu trinken, leider nicht im Tessin, aber von zu Hause aus schmeckt mein selbst gemachter Tessiner Nusslikör Nocino (Rezept wird nachgereicht) genau so gut.



                                                                              Salute!

Sonntag, 2. Januar 2011

Seven Easy - Neujahrsbrunch


Seven Easy, Ascona


Wir waren bereits im letzten Jahr zum Neujahrsbrunch im Seven Easy und haben auch für dieses Jahr wieder rechtzeitig reserviert. Wir mögen die Atmosphäre im Seven Easy sehr und waren wie immer angetan vom schönen Ambiente und vor allem von dem Super Service.


Es gab dieses schöne Antipasti-Buffet:



und so sah das dann auf meinem Teller aus:


Für die warmen Gerichte konnte man bei den Köchen vorbeischauen und sich entweder Eiergerichte in diversen Variationen frisch zubereiten lassen oder aber unter Risotto, Rinds-Entrecôte auf Ruccola, Kalbsgeschnetzeltem etc. wählen. Abgerundet wurde das ganze durch eine schöne Käseplatte und verschiedene Desserts.

Ein schöner Abschluss dieses gelungenen Tages war dann gestern Abend das Neujahrsfeuerwerk in Ascona, das wir uns von zu Hause aus von unserem Logenplatz aus anschauten.

Samstag, 1. Januar 2011

unser Silvesteressen: Charbonnade

Charbonnade zu Silvester

An einem langen Silvesterabend mag ich gerne solche geselligen Essen wie Raclette, Fondue oder Charbonnade, die sich ruhig ein wenig in die Länge ziehen dürfen.



Fondue Bourguignonne ist uns zu fett, Fondue Chinoise zu laff, Charbonnade ist da optimal. Wir haben uns vor vielen Jahren bei einem Urlaub im Wallis ein Charbonnade-Grillgerät gekauft, das außen eine Kupferschicht hat und so gut isoliert ist, dass man damit auf dem Tisch direkt auf vorgeglühter Holzkohle grillen kann. Wir haben diverse Fleischsorten (Rind, Bison, Kalb, Lamm) gegrillt, man sollte nur darauf achten, dass sich alle Fleischsorten zum Kurzbraten eignen und mager sind, damit kein überflüssiges Fett in die Glut tropft - wir haben Filet gewählt. Was man beim Grillen an Fett einspart, kann in die Saucen investiert werden ;-)
Bei uns gab's Knoblauchsauce, Senfmayonnaise, eine Sauce mit frischen Kräutern und Zitrone, eine scharfe Chilisauce und eine Mango-Ingwer-Sauce mit grünem Pfeffer. Und dann natürlich, wie meistens, wenn wir im Tessin sind, das köstliche Valle Maggia Brot.

Freitag, 31. Dezember 2010

Felice Anno Nuovo 2011

Felice Anno Nuovo 2011 - ein glückliches Neues Jahr 2011


Mit diesem Foto aus dem wundervollen sonnigen Tessin wünsche ich allen einen guten Rutsch, einen traumhaften Silvesterabend, eine wundervolle Silvesternacht, einen katerfreien Neujahrsmorgen und einen guten Start in ein glückliches gesundes Neues Jahr.

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Osteria Centrale, Losone

Osteria Centrale, Via Locarno 2, Losone Tel. 091 79212 01
Montag bis Freitag mittags und abends geöffnet, Samstagmittag und Sonntag geschlossen.
im August für 3 Wochen geschlossen und vom 31.12.2010 bis 16.01.2011



Wir waren schon ein Weilchen nicht mehr in dieser angenehmen Osteria, warum eigentlich nicht? Gerade wenn man auf Einkaufstour im nahegelegenen Supermarkt ist, bietet sich ein Besuch in der wirklich sehr "central" gelegenen Osteria Centrale an.

Wir werden herzlich begrüsst, bekommen einen schönen Tisch und fühlen uns gleich wieder wohl im weihnachtlich dekorierten Ambiente. Die angenehm klein gehaltene Speisekarte verzeichnet einige Vorspeisen, hausgemachte Pastagerichte, zwei Fischgerichte und einige Fleischgerichte. Wir werden mal wieder zum Wiederholungstäter und bestellen das, was wir hier meistens bestellen, weil es so unglaublich gut ist: Insalata di Formentino Mimosa und anschliessend Cordon Bleu, von mir großzügig bestreut mit dem dazu servierten Pepe Valle Maggia.

Dazu tranken wir den offenen Vino della casa, Merlot Bianco aus Giubasco, ein leichter Wein, der uns ausgezeichnet dazu schmeckte.

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Ristorante Aeroporto, Piano di Magadino, Locarno

Ristorante Aeroporto, Piano di Magadino, Locarno, Tel. 091 745 19 21

Das Ristorante, das seit vielen Jahren von der Familie Pizzolitto geführt wird, liegt am Privatflughafen Locarno, nahe der Bolle di Magadino, dort wo man auch am Paracentro den Fallschirmspringern zuschauen kann. Normalerweise sollte man reservieren, wir haben heute Mittag Glück und bekommen noch einen Tisch. Der Hauptraum wird beherrscht durch den großen Pizzaofen; beim nächsten Mal werde ich mir die Pizze doch etwas näher anschauen.

Im Sommer werden im schönen Garten direkt an der Landebahn verschiedene Spezialitäten wie Rindsfilet, Entrecôte, Scampi, Orata etc. auf dem Holzkohlegrill perfekt zubereitet, zu dieser Jahreszeit weichen wir auf die Tagesempfehlungen aus: Feldsalat, mit dünnen Scheiben von rohen Champignons und Walnüssen und Carpaccio vom Tintenfisch, einfach mit Zitronensaft und gutem Olivenöl - sonst nichts - köstlich. Für Gerhard gabs Tortellini in Brodo, eine sehr schöne aromatische Brühe mit hausgemachten Tortellini und anschliessend Rindsfilet mit gebratenen Möhren und Zucchini.

Leider hält sich die Auswahl an Weinen, vor allem auch an Tessiner Gewächsen, in Grenzen. Doch dieses machte der freundlich aufmerksame Service durch Luigi wieder wett.

Dienstag, 28. Dezember 2010

Tessiner Küche: Ossobuco

Tessiner Küche: Ossobuco

Ossobuco heisst übersetzt soviel wie "Loch im Knochen" und das ist auch das erste, was man sich vornehmen sollte, sobald man dieses traditionelle, in vielen Tessiner Grotti angebotene Gericht vor sich auf dem Teller hat.: das noch heisse Mark aus dem Knochen lösen und getrennt auf einem Stückchen Brot mit Salz und Peffer geniessen (idealerweise auf einem Stückchen Valle Maggia Brot ;-) Serviert wird es hier meist mit Polenta oder auch mit Risotto.

Zutaten für vier Personen:

ca. 1 bis 1,5 kg Kalbshaxenscheiben, es sollten schon pro Person 1 bis 1 1/2 Scheiben sein
evtl. etwas Mehl, Salz, Pfeffer
Olivenöl und Butter zum Anbraten
1 Zwiebel, 2 Möhren, 1 Stange Lauch, etwas Staudensellerie, 4 enthäutete und entkernte, fein gewürfelte Tomaten
ca. 1 Flasche Merlot Bianco (es tut's auch sicherlich ein anderer Weisswein, nur trocken muss er sein)

für die Gremolata:
abgeriebene Schale einer Zitrone, 1 Knoblauchzehe, feinst gehackt, 2 EL fein gehackte glatte Petersilie

Zubereitung:
Die Kalbshaxenscheiben salzen und pfeffern, wer mag, in etwas Mehl wenden - ich halte es für überflüssig.
In einer Mischung aus Olivenöl und Butter anbraten - schön langsam, bei mittlerer Hitze, da soll nichts dunkel werden. Sich dabei genügend Zeit lassen, denn das was sich beim Anbraten auf dem Pfannenboden bildet, ist für das spätere Gelingen und den Geschmack unerlässlich. Also, dabei bleiben, regelmässig wenden, dabei auch immer wieder leicht andrücken, denn die Scheiben heben sich gerne ein wenig beim Braten. Ich sehe trotzdem davon ab, die dünne Außenhaut einzuschneiden. Eine Variante wäre das Zusammenbinden, doch auch das ist überflüssig, wenn man dabei stehen bleibt.

Nach ca. 10 Minuten sind die Scheiben angebraten, dann das in kleinste Würfel geschnittene Gemüse (die Möhren schneide ich in dünne Scheiben) dazu, den Bratensatz mit einem Holzlöffel loskratzen und mit Weisswein ablöschen. Immer wieder ein wenig einkochen lassen und ablöschen. Anschliessend in den Backofen geben und bei ca. 120 Grad 3 bis 4 Stunden langsam schmoren. Am Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Zutaten für die Gremolata mischen, ich serviere sie in einem Schälchen extra dazu - wer mag, kann sie sich darüber streuen

Montag, 27. Dezember 2010

Hotel Ristorante Forni, Airolo

Hotel Ristorante Forni, Airolo, Tel. 091 869 12 70



Als wir heute Morgen von zu Hause losfuhren, lagen die Straßen noch unter einer festen Schneedecke. Solche Schneemengen gab es bei uns im Elsass schon seit langem nicht mehr. Doch die Autobahnen waren geräumt und gut befahrbar. Je näher wir Richtung Gotthard kamen, umso weniger Schnee gab es. Beim Verlassen des Tunnels in Airolo lag zwar noch ein wenig der weißen Pracht, doch je näher wir dem Lago Maggiore kamen, um so weniger war zu sehen.

Von einem Besuch im Hotel Forni habe ich klick hier schon mal berichtet. Die Küche wird im neuen GaultMillau mit 14 Punkten ausgzeichnet. Schon beim ersten Mal hatte ich mir vorgenommen, hier nochmal einzukehren. Wir kamen außerhalb der sonst üblichen Essenszeiten - es war bereits kurz nach 14 Uhr. Trotzdem wurde ins noch die große Karte vorgelegt bzw. das heutige Tagesmenu empfohlen, es gab eine Karotten-Orangencremesuppe und Brasato mit Kartoffelpürree und verschiedenen Gemüsen.

Auch wenn mich die Speisekarte begeisterte, stand mir nach all den weihnachtlichen Schlemmereien der Sinn nach etwas einfachem. So wurde uns zusätzlich noch die "kleine Karte" vorgelegt und ich wurde schnell fündig: ein kleiner gemischter Salat und Spaghetti in Tomatensauce. Ganz einfach, aaaber köstlich! Gerhard hatte Affetato Nostrano und anschliessend Brasato, für ihn allerdings mit Spaghetti, und Gemüse.

Wieder hat mich die Weinkarte fasziniert, vor allem, weil viele Weine auch glasweise angeboten werden, eine schöne Möglichkeit, ein paar unbekanntere Tessiner Weine kennen zu lernen. Ich hatte einen Sauvignon von Mauro Ortelli aus Corteglia, Novi dal Drupa 2006 und Gerhard seinen Merlot Bianco (für ihn wie immer serviert im Boccalino ;-)

Freitag, 24. Dezember 2010

Buon Natale


Euch allen und Euren Familien wünsche ich von ganzem Herzen ein wundervolles Weihnachtsfest und einen guten Start in ein Neues Jahr 2011

Bei uns gibt es heute "Küchenparty". Wir drei kochen gemeinsam und unser Weihnachtsmenu sieht so aus:
Menu Weihnachten 2010

Pralinés von getrockneten Pflaumen, gefüllt mit Foie gras d’oie
und
Pralinés von getrockneten Feigen, gefüllt mit Foie gras de canard
*
Gratinierte Austern mit Gemüse-Juliennes und Champagner-Hollandaise
*
Selbst gemachte Tagliatelles mit Trüffelschaum und weißer Alba-Trüffel
*
Filet Wellington vom Bison, Portwein Sauce mit schwarzer Wintertrüffel, Rosenkohl
*
Verschiedene Rohmilchkäse mit Cranberry-Chutney
*
Bûche de Noël

Freitag, 10. Dezember 2010

Tessiner Küche: Polpettone Nostrano (Tessiner Hackbraten)

Polpettone Nostrano (Tessiner Hackbraten)


Zutaten:

200g Rinderhack
200g Schweinehack
200 g Kalbshack
200 g Schweinsbratwurst, grob
Salz, Pfeffer, Muskat
1 Ei
1 Teelöffel Senf
1 Zwiebel
1 eingeweichtes, altbackenes Brötchen,
getrocknete Steinpilze, ca. 1 kleine Handvoll (eingeweicht und gut ausgedrückt)
1 Bund Petersilie fein gehackt
ca. 15 Scheiben Pancetta

Zubereitung:

Ich habe Rind, Schwein, Kalb durch die grobe Scheibe des Fleischwolfes gedreht



und anschliessend die Zwiebel und zum Schluss das gut ausgedrückte Brötchen auch durch den Fleischwolf gegeben. Wer sich das Fleisch beim Metzger durchdrehen lässt, muss die Zwiebel sehr fein hacken und evtl. in etwas Butter vorher leicht andünsten.

Danach das Schweinebrät und alle restlichen Zuten bis auf Pancetta unter die Masse mischen. Das ganze muss sehr kräftig gewürzt schmecken, evtl. einen kleinen Probeklos braten.

Den Boden einer feuerfesten Form mit der Hälfte der Pancetta-Scheiben auslegen, darauf den Hackbraten geben, mit den restlichen Pancettascheiben abdecken und für ca. 40 Minuten bei 180 Grad Umluft backen

Dienstag, 7. Dezember 2010

Ristorante Grotto Broggini, Losone

Ristorante Grotto Broggini, Losone, Via San Materno 18, Tel. 091 791 15 67
täglich geöffnet, von Januar bis Mitte Februar geschlossen

Wir waren schon des öfteren in dem bekannten "Güggeli-Tempel" von Fred Feldpausch und haben dabei festgestellt, dass wir uns dort nur außerhalb der Saison wohlfühlen, wenn etwas Ruhe eingekehrt ist und man sich mit Blick auf den gemütlich flackernden Kamin in die interessante Weinkarte vertiefen kann.
Hier wird regelmässig von der gesamten Broggini-Equipe der Vino della Casa, genannt "BROG bianco, BROG rosso, BROG-riserva" ausgewählt, so gab es diesmal als BROG bianco den Terre Alte von Gialdi aus Mendrisio, ein leichter weisser Merlot, der sich sogar ausgezeichnet neben Gerhards ausgeprägter Vorliebe für den schwarzen Pfeffer aus der Mühle an diesem Tag behaupten konnte:


Hausgemachte Tortellini "Augustea" in leichter Rahmsauce mit Schinken und Erbsen und.. nein, so "pfeffrig" wurden die Pasta dem Gast nicht serviert, dieser hat sich selbst ausgiebig mit der Pfeffermühle beschäftigt.

Ich bestellte das berühmte Broggini-Güggeli mit Rosmarin und dazu Risotto mit Steinpilzen (mit etwas weniger Pfeffer ;-)
Als Vorspeise hatten wir einen winterlichen Salat, bestehend aus Feldsalat, Chicorée, Orangen- und rosa Grapefruit-Filets, Datteln und Pinienkernen, der uns sowohl geschmacklich als auch optisch begeisterte und den ich sicherlich als Vorspeise demnächst zubereiten werde.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Tessiner Küche: Castagne, finocchio e trota affumicata (Salat aus Kastanien, Fenchel und geräucherter Forelle)

Salat aus Kastanien, Fenchel und geräucherter Forelle


Dieses Rezept stammt von Meret Bissegger, der bekannten Tessiner "Kräuterfrau". Sie hat viele Jahre in Cavigliano im Ristorante Ponte dei Cavalli gekocht. Mittlerweile gibt sie in Malvaglia in der Casa Merogusto Kochkurse ihrer 'Cucina Naturale', im Frühjahr inbesondere ihre berühmte Wildkräuterküche. Sie bietet einen Catering Service in kleinem und großem Rahmen an und ist während des Filmfestivals in Locarno mit ihren Spezialitäten dort anzutreffen. Derzeit arbeitet sie an einem Buch über die Wildpflanzenküche, das im Frühjahr 2011 erscheinen soll.




Zutaten:
200 g frische Kastanien, geschält und in schwach gesalzenem Wasser gekocht, bis sie weich sind (ca. 10 - 20 min.), Saft und abgeriebene Schale einer Orange, 200g Fenchel, in haudünne Scheiben geschnitten, Saft und abgeriebene Schale einer Zitrone, Olivenöl, Salz, 1 gepresste Knoblauchzehe, gehackter Dill, Pfeffer, 200g geräucherte Forellenfilets, von Hand in kleine Stücke gezupft, Radicchio

Zubereitung:
In einer großen Bratpfanne den Orangensaft erhitzen, den Fenchel zugeben, für ca. 1/2 Minute den Deckel drauf, kurz erhitzen und dann abkühlen lassen. Mit Orangenschale würzen. Für das Dressing Saft und Schale der Zitrone mit Knofi, Salz, Pfeffer, Olivenöl und Dill mischen, dann Fenchel, Kastanien und Forellenstücke zugeben und nochmals locker mischen.

Aus optischen Gründen habe ich diese etwas farblose Angelegenheit auf Streifen von Radicchio angerichtet. Geschmacklich wunderbar, doch leider hat es nicht viel genützt, die mangelnden fotografischen Talente der Köchin zu kaschieren ;-)

Fazit: Dieses Rezept ist grandios und schmeckt viel, viel besser als es aussieht. Bei mir ein heißer Favorit für's Weihnachtsmenu.

Samstag, 27. November 2010

Der Schnee kommt näher...

Gestern Morgen sah man an der gegenüberliegenden Seeseite schon deutlich die sinkende Schneefallgrenze ...

.. und heute morgen gab's am Gambarogno Minustemperaturen - der Winter lässt sich auch hier sicherlich nicht mehr aufhalten. Wir hatten zwar heute noch einen schönen sonnigen Tag, in Ascona an der Piazza sassen die Leute draußen, doch gegen Nachmittag wurde es auch hier merklich kälter. Für uns geht es morgen früh wieder nach Hause.

Tessiner Küche: Smeazza

Tessiner Küche: Smeazza, ein Gemüse-Käse-Kuchen


Zutaten: 4 Stangen Lauch, 800 g Spinat, eine Handvoll Borretsch, etwas Butter zum Anbraten, Salz, Pfeffer, Muskat
2 Eier, 4 EL Mehl, 300 g Käse (z.b. Fontina, Sbrinz, Alpkäse, Greyerzer etc.)



die Masse im Rohzustand, kurz vor dem Backen

Zubereitung: 

Den Lauch putzen, die dunkelgrünen Teile abschneiden und in feine Streifen schneiden und in etwas Butter andünsten. Spinat ebenfalls etwas zerkleinern und dazugeben, kurz zusammenfallen lassen und würzen. Leider konnte ich im November keinen Borretsch mehr auftreiben, der für den besonderen Geschmack ganz wichtig sein soll. Ich habe stattdessen ein wenig gehackte Petersilie dazu gegeben. Sollte sich zuviel Brühe gebildet haben, durch ein Sieb gießen und die Brühe auffangen. Das Mehl (im Originalrezept ist Buchweizenmehl angegeben) evtl. mit der aufgefangenen Brühe oder ganz einfach mit Wasser glattrühren und unter die ziemlich abgekühlte Gemüsemasse geben, ebenso die beiden verquirlten Eier. Kräftig abschmecken und den entrindeten, in kleine Würfel geschnittenen Käse untermischen. Es sollten möglichst vier verschiedene Sorten sein, ich hatte verschiedene Tessiner Alpkäse, es eignen sich sicherlich auch andere, gut schmelzende Käsesorten.

In eine Gratinform geben, die Oberfläche glatt streichen und bei ca. 180 Grad für ungefähr 40 Minuten backen, bis die Oberfläche schön leicht gebräunt ist.



Eine wundervolle Idee für ein kleines Abendessen, aber auch als Beilage geeignet und kalt oder lauwarm in kleine Stückchen geschnitten auch sehr gut geeignet zu einem Gläschen Wein. Ein prima Gästeessen, lässt sich sehr leicht und schnell vor- und zubereiten.

Freitag, 26. November 2010

Osteria Grotto Salmina, Corcapolo/Intragna im Centovalli

Osteria Grotto Salmina, Corcapolo, Centovalli
Tel. 091 780 71 66
montags und dienstags geschlossen, ansonsten über den Winter mittags und abends geöffnet


In dieser Osteria kocht während der Wintermonate der sympathische Andrea Trinca. Er betreibt gemeinsam mit seiner Frau die Osteria Centrale in Intragna. Wenn diese ab November schliesst, geht er ins benachbarte Corcapolo und kocht dort die typischen Tessiner Grotto Gerichte. Bei unserem letzten Besuch in Intragna versprachen wir ihm, ihn auf jeden Fall zu besuchen, dieses Versprechen lösten wir heute ein.

Draußen gibt es eine kleine Terrasse mit ein paar urigen Granittischen, drinnen findet man als erstes einen einladenden Raum mit Kamin und einem großen Holztisch. Hinter der Theke vorbei werden wir in die kleine Saletta geführt mit ein paar Tischen und im Hintergrund die teilweise offene Küche. Da kommt auch schon Andrea Trinca und begrüsst uns sehr herzlich. Man merkt ihm seine Freude über unseren Besuch deutlich an.

Er erzählt uns, dass er jeden Tag eine kleine Anzahl an Gerichten frisch zubereite, heute z.B. ist das geschmortes Kaninchen, außerdem gibt es frisch gemachte Gnocchi, wahlweise mit Butter und Salbei oder Tomatensauce, zudem hat er heute Ravioli mit Ricotta und Spinat gemacht. Gerhard hat Glück, für ihn gibt es sogar noch eine Portion Brasato al Merlot. Die dazu servierte Polenta wird im offenen Kamin zubereitet, doch wir sind beide keine Fans von Polenta und so bekommt Gerhard noch eine Portion Tagliatelle dazu.

Vorweg teilen wir uns einen kleinen Teller mit Affetato misto, das dazu servierte "verdure sott'olio" ist selbstverständlich auch hausgemacht und besteht hier aus Paprika, Zucchini und Pilzen.

Ich wählte danach die wunderbar zarten, lockeren Gnocchi mit Butter und Salbei. Als Dessert gab es für Gerhard ein selbstverständlich hausgemachtes Amaretto-Semifreddo und für mich ein Stückchen Alpkäse.

Wir haben uns hier heute sehr wohlgefühlt. Eine angenehme Atmosphäre, ein ausgezeichnetes Essen und der liebenswürdige Padrone lassen uns sicherlich wieder kommen.