Aus dem südlichsten Kanton der Schweiz, dem wunderschönen Tessin, kommt ein typisches Gericht, das sicherlich auch die Schweizer Nationalmannschaft lieben wird. Vom Fussball habe ich ja nicht so sehr viel Ahnung (der Signore meint sogar überhaupt keine), aber ich weiss, dass Kohlenhydrate vor dem Spiel wichtig sind, daher gibt es mit diesem Risotto Kraft und Stärke für die Schweizer Fussballer.
Ganz stilecht wäre jetzt Tessiner Risotto-Reis, doch ich gestehe, mein liebster Risotto-Reis ist Acquarello - er ist einfach perfekt.
Hier habe ich bereits vor einem Jahr ein Rezept für Zitronenrisotto mit Sorbet entdeckt und seitdem spukt es in meinem Kopf herum. Doch erstmal musste ich das Sorbet herstellen. Es sollte auch unbedingt über Nacht tiefgekühlt werden, denn durch den hohen Butter-Anteil wird es direkt aus der Sorbetière genossen zu weich. Dann war mal das Sorbet aufgegessen, mal war kein Hühnerfond im Hause, mal keine Zitronen... doch heute hat alles gepasst und vor allem war es mir gelungen, das Sorbet im hintersten Winkel des Tiefkühlers vor dem Signore bis jetzt versteckt zu halten.
Es ist zwar kein Muss, aber das Risotto bekommt seinen besonderen Kick erst durch den Einsatz von Salzzitronen, die habe ich immer vorrätig und nach Elines Rezept lassen sie sich ganz unkompliziert zubereiten und halten im Kühlschrank ewig.
ich nehme für 2 Personen:
- 150 g Risotto-Reis
- 1 Schalotte, fein gewürfelt
- 1 EL Butter
- ca. 50 ml trockener Weisswein
- ca. 550 ml Hühnerbrühe (natürlich selbstgemacht)
- Saft und Abrieb einer Bio-Zitrone
- evtl. 2 Stücke Salzzitrone, klein gewürfelt
- 1 Tasse frisch geriebener Pecorino (oder Parmesan)
- 1 EL Butter
- wer keine Salzzitrone verwendet: 1/2 TL Salz
und los gehts:
Schalottenwürfel in Butter anschwitzen, den Reis dazugeben und unter Rühren glasig andünsten. Mit dem Weisswein ablöschen und einkochen lassen, gelegentlich rühren.
In der Zwischenzeit in einem weiteren Topf die Hühnerbrühe aufkochen und heiss halten - NIEEE Risotto mit kalten Fond auffüllen, denn das würde den Kochvorgang unterbrechen.
Sobald der Wein eingekocht ist, mit einer Suppenkelle heisser Hühnerbrühe auffüllen, rühren und erst dann wieder Brühe nachgiessen, wenn die vorherige Brühe aufgesogen ist.
Der gesamte Kochvorgang dauert ca. 20 min, nach 15 min Zitronenabrieb, -saft und Salzzitronenwürfel zugeben und evtl. schon mal die Konsistenz der Reiskörner kosten. Den Pecorino oder Parmesan unterziehen, ebenso die Butter, abschmecken, evtl. etwas salzen und fertig.
Wichtig: Da der Risotto immer etwas nachzieht, sollte man ein paar Esslöffel vom heissen Fond bis kurz vorm Servieren aufbewahren, um evtl. die Feuchtigkeit zu korrigieren, ein zu trockenes Risotto schmeckt nicht.
Auf einem vorgewärmten Teller anrichten und mit einer kleinen! Nocke vom Brombeer-Sorbet servieren.
Anmerkungen: Hier ist weniger eindeutig mehr. Die Besonderheit dieses Gerichts ist die Balance zwischen der Säure des Risottos und der dezenten Süsse des Sorbets. Daher darf das Sorbet auch nicht zu süss schmecken und vor allem darf nicht zu viel davon auf dem Risotto angerichtet werden. Die von mir gezeigte Menge mit dem Eisportionierer ist eindeutig zu viel. Beim nächsten Mal werde ich mit einem Esslöffel oder sogar Teelöffel kleine Nocken abstechen.
Das Rezept für das Sorbet wird es morgen bei Bonjour Alsace geben.
Ein herzliches Dankeschön an Peter für diese wundervolle Event-Idee zur Fussball-Weltmeisterschaft.
Hier wird die Zusammenfassung aller weltmeisterlichen Gerichte zu sehen sein:
Der in schwarz-rot-goldenem Trikot auftretende, blonde Fussballer wird uns doch nicht etwas "unseren" Risotto wegessen wollen ? ;-)
AntwortenLöschenHallo Robert,
Löschenmit dem Trikot müssen alle Teilnehmer am Event leben. Es hätte einfach jede Dimension gesprengt, den Leuten auch noch Männchen in den richtigen Landestrikots ihrer Gerichte zu senden. - Das mit der Haarfarbe kann aber jeder hinkriegen, der Kinder, Enkel, Neffen, Nichten und somit Zugriff auf solche Männchen hat. Denn die Frisuren kann man bei den Männchen austauschen....
Bin schon gespannt ob das jemand macht
Lieber Robert, keine Sorge, ich werde einfach einen so grossen Topf Risotto kochen, dass es für alle reicht ;-)
LöschenLieber Peter, ich finde der blonde Fussballer passt farblich am besten zur Zitrone - bei mir darf er seine Haarfarbe behalten.
LöschenHallo Sabine,
AntwortenLöschenvielen Dank für Deinen tollen Beitrag. Diesen Kombination stelle ich mir echt fantastisch vor!
Du hast sicher mitbekommen, dass alle Beiträge sofort in der Zusammenfassung landen und nicht erst am Ende des Blogevents?! Das ist also hier
http://aus-meinem-kochtopf.de/2014/kick-aus-fernen-toepfen/
Mit leckerem Gruß, Peter
Vielen Dank, lieber Peter, das werde ich mir gleich anschauen.
LöschenGefällt. Gespeichert. Danke. Und Ahnung von Fußball ist überbewertet, finde ich. ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Eva
Freut mich, dass es dir gefällt, liebe Eva, und danke für den Rückenwind in Sachen Ahnung vom Fussball ;-)
LöschenEin Jahr lang im Kopf herumgespukt und jetzt zur WM Vorbereitung herausgekommen - schön ... und natürlich: Hopp Schwiiz ! :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse vom Schwiizer,
Andy
Lieber Andy, du weisst doch: Was lange währt, wird endlich gut ;-)
LöschenJa, das Tricot ist mir sofort aufgefallen.
AntwortenLöschenDas Aroma des Risotto kann ich mir nicht vorstellen, muss probieren, als erstes mal Salzzitronen herstellen, das reizt. Hier dann halt Salzlimonen.
Wie ist das mit dem Tessin, seid Ihr immer dort, wenn Du hier blogst?
Lieber Erich, ein sehr spannendes Aroma und die Salzzitronen sind das i-Tüpfelchen im Risotto.
Löschen(Deine Frage werde ich dir per Mail beantworten, habe aber überall gesucht und deine Adresse nicht gefunden, schickst du sie mir nochmal bitte?)
Das darfst Du dann hier servieren, wenn die Nationen bei der Fussball WM aufeinanderstoßen: CH + D. Das Risotto wird uns besänftigen und das Sorbet abkühlen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Gerd
Lieber Gerd, dann werden wir mal schauen, welche Paarung sich ergibt.
LöschenKoch macht mehr Spaß als Fussball, mir jedenfalls. Und Dein Risotto werde ich mir vornehmen.
AntwortenLöschenDas mit dem Haartausch ist eine gute Idee - darf ich mir die klauen?
ich spendiere ein "en" zusätzlich.
LöschenLiebe Susanne, bei mir geht die Entscheidung auch ausdrücklich zu Gunsten von Kochen aus.
LöschenDie Idee mit dem Haartausch kam von Peter - ich mag blonde Männer ;-)
Fußball ist ja so garnicht meins, ich mags nicht und werde es auch nie mögen ;) Da bleib ich lieber in der Küche und mache dein köstliches Gericht nach ... mit sowas Leckerem im Bauch werden unsere schweizer Jungs ordentlich Gas geben können ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße Kerstin
Liebe Kerstin, mir geht es mit Fussball wie dir, während der letzten WM war ich auch in die Küche geflüchtet (und hatte währenddessen ca. 15 verschiedene Sorten Konfitüren zubereitet ;-) )
LöschenDarf ich mich als absolute Fußball-Null auch an dem großen Topf Risotto, den du kochen wirst, satt essen? Das klingt nämlich genau so, als würde das sehr gut schmecken.
AntwortenLöschenSelbstverständlich, komm nur vorbei, liebe Susi, das sind wir schon ganz viele Nullen ;-)
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