Montag, 8. Februar 2016

Cipolle Borettane - endlich selbstgemacht

Cipolle Borettane - wir lieben diese aromatisch eingelegten Zwiebeln sehr und freuen uns, wenn sie uns im Tessin zu einem affetato misto, einem Teller mit den einheimischen Wurstwaren wie Schinken, Salami und Lardo, serviert werden. Neben dem knusprigen Pane Valle Maggia sind sie unverzichtbare Zutaten für eines dieser geliebten Tessiner Plättli.




Bisher haben wir sie fertig eingelegt in Gläsern gekauft, doch dann kam Signor Roberto und lieferte nicht nur das Rezept, sondern auch noch eine Bezugsquelle in Deutschland. Hier im Tessin ist es sicherlich kein Problem, sie aufzutreiben. Ich werde mich in der Saison rechtzeitig auf die Suche machen.




Die Zwiebelchen waren schnell bestellt (das Schälen ging nicht ganz so schnell, wenn man sie allerdings vor dem Schälen mit kochendem Wasser kurz überbrüht, lässt sich auch das bewerkstelligen), schnell eingelegt und in Gläsern verstaut - doch nun hiess es leider geduldig warten, denn Robert schrieb, dass sie mindestens 2 Wochen durchziehen sollen (er schrieb weiterhin, dass 2 Monate sogar noch besser wären, doch darüber habe ich grosszügig hinweg gelesen).

Dann kam endlich der grosse Moment, das erste Glas wurde geöffnet.... kööööstlich! Mille grazie, Robert! 


  • 1 kg kleine Zwiebeln, am besten Cipolle Borettane
  • 1 Bio-Orange, Saft und Schale
  • einige frische Thymianzweige, Blättchen abgezupft
  • 2 Chilischoten
  • 80 g Zucker
  • 500 ml Balsamico 
  • 300 ml roter Portwein
  • 1 EL Meersalz

und los gehts:
Zwiebeln schälen, bis sie makellos weiss erscheinen. Orange heiss abspülen und trocknen, die Schale mit einem Sparschäler abziehen. Orangensaft auspressen.
Den Zucker in einem weiten Topf bei mittlerer Hitze hell karamellisieren. Zwiebeln einrühren und kurz anrösten. Mit Portwein, Balsamico und Orangensaft ablöschen. Orangenschale, Thymian, Chili und Salz dazugeben und alles zum Kochen bringen. Zwiebeln 10 Minuten kochen lassen.
Die Zwiebeln aus dem Sud heben und auf die zuvor sterilisierten Gläser verteilen. Sud nochmals aufkochen und über die Zwiebeln giessen. Gläser gut verschließen.
Vor dem Servieren an einem kühlen Ort mindestens 2 Wochen (besser 2 Monate) marinieren lassen. Anfänglich sind sie noch hell. Mit der Zeit werden sie dunkel, karamellfarben - und vor allem immer immer besser!


Hier (klick) bei Andy, der sich ebenfalls mit dem Schälen dieser kleinen Dinger abgemüht hat, werden sie zu Raclette serviert.

Sonntag, 7. Februar 2016

Antico Ristorante Borromeo, Ascona

Antico Ristorante Borromeo, Ascona

Antico Ristorante Borromeo, Via Collegio 16, Ascona, Tel. 091 791 92 81
Ruhetag: Montag

Wir bummeln durch die Altstadt von Ascona, laufen die Via Borgo entlang, schauen ein paar Schaufenster an... der Signore ist ganz entspannt, auch wenn er nicht in Shopping-Laune ist, denn jetzt Anfang Februar haben viele Läden Winterpause. Sogar in den Restaurants bekommt man ohne vorheriges Reservieren einen Platz - sofern sie denn geöffnet haben. Das Ristorante Borromeo hat geöffnet - welch ein Glück für uns, denn mittlerweile frieren wir ein wenig und freuen uns, am schönen grossen wärmenden Kamin Platz nehmen zu können.



Es gibt Nüssli-Salat Mimosa - mit Croûtons, knusprigem Speck und hartgekochtem Ei



und anschliessend die Tagesempfehlung: Fritto Misto del Lago



Getrunken haben wir diesmal den Sauvignon Blanc 2013 von Adriano Kaufmann aus Beride



einem der legendären Winzer, die viel zum guten Ruf der Tessiner Weine beigetragen haben. Sein Sauvignon wird in kleinen Holzfässern ausgebaut und gehört für mich zu den Tessiner Spitzen-Weisswein-Gewächsen. 

Samstag, 6. Februar 2016

Ascona - ein sonniger Tag an der Piazza


Auch wenn die noch blätterlosen Platanen nicht darüber hinweg täuschen, dass der Frühling weiterhin auf sich warten lassen wird, machte die Sonnenstube der Schweiz ihrem Namen mal wieder alle Ehre.




Bei frühlingshaften Temperaturen und Sonne pur, die auch die bereitgestellten Heizstrahler überflüssig machte, zog es uns gestern Mittag an die Piazza von Ascona. Hier im Ristorante Seven Easy ist mein Lieblingsplatz an der Sonne. Da schmeckte die ohnehin köstliche Pizza gleich nochmal so gut. An ruhigeren Tagen, vor allem jetzt in der Vorsaison, geht man sehr flexibel auf Sonderwünsche ein, daher hier meine Eigenkreation, die es so nicht auf der Karte gibt (aber was nicht ist, kann ja noch werden): Tomaten, Büffelmozzarella, Basilikum, Spinat, Thunfisch, Pepperoncini



Freitag, 5. Februar 2016

Hotel des Alpes, Dalpe

Hotel des Alpes, Piazza Cornone, 6774 Dalpe (Leventina), Tel. 091 881 10 14, täglich geöffnet, im Winter allerdings Sonntagabend, Montag ganztags und Dienstagmittag geschlossen, während der Schulferien und während des Tessiner Karnevals täglich geöffnet

Da steht er! Waldis Ratti! 
Nun bin ich ihm schon seit vielen Jahren verbunden. Seit er mit seinem Ristorante Rodolfo in Vira/Gambarogno und dem berühmten fritto misto del lago mein Herz eroberte, bin ich ein Fan dieses legendären Tessiner Küchenchefs.
Er macht es mir allerdings nicht leicht ihm treu zu bleiben. Das Ristorante Rodolfo übergab er 2014 an seinen Neffen. Glücklicherweise fand ich ihn wieder im Grotto Scalinata in Tenero. Als wir ihn dort dann wieder im Herbst letzten Jahres besuchen wollten, trafen wir ihn leider schon nicht mehr an. Doch ein echter Fan gibt nicht auf: Unser Tessiner Lieblingswinzer gab den entscheidenden Tipp! So fand ich ihn in Dalpe, einem rd. 1200 m hoch gelegenen Bergdorf in der Leventina. 
Dort hat das Hotel des Alpes, dessen Leitung Waldis Ratti übernommen hat, im Dezember 2015 nach einer umfangreichen und gelungenen Restaurierungsphase wieder eröffnet.
Die Speisekarte ist angenehm klein gehalten, 3 kalte Vorspeisen (antipasto di pesce, involtini di bresaola e ricotta, insalata mista), hausgemachte Raviolini, Tagliatelle mit Tomaten, Risotto, als Hauptgerichte jeweils ein tagesfrisches Fischgericht, Perlhuhn-Supreme, Kalbs-Entrecôte, Tagliata di manzo und als Dessert Panna cotta mit Apfel und Zimt, hausgemachtes semifreddo, Schokoladenmousse, Kuchen und Eis. Es gibt mittags - auch sonntags - ein täglich wechselndes Tagesgericht. 
Heute gab es als piatto del giorno Brasato al Merlot - wahlweise mit Polenta oder Tagliatelle:
Ich habe mich für den Fisch entschieden: Zanderfilet auf Gemüsen und Kartoffelspalten (mit einem köstlichen Sugo):
Dazu getrunken haben wir einen Chasselas aus dem Wallis, Cave les Bernunes 2014, der besonders zu meinem Fisch gut gepasst hat. Wobei ich hoffe, dass der Weinkeller vor allem noch in Bezug auf Tessiner Gewächse ausgedehnt wird.
Dies ist ein wunderbarer Genussort, an dem mal wieder alles stimmt: traumhaft schöne Lage, im Sommer eine herrliche Terrasse, eine ausgezeichnete Küche und Übernachtungsmöglichkeiten für alle Weiterreisenden auf dem Weg in den Süden.