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Grotto Val d'Ambra, Personico, montags geschlossen, Tel. 091 864 18 29
Das war heute ein Bilderbuch-Ankommen und die Schweiz präsentierte sich bereits bei der Anreise von ihrer schönsten Seite - Postkarten-Idylle: schneebedeckte Bergzipfel, grüne, saftige Weiden mit Kühen, Sonne, duftige Wölkchen, herrlich, der Frühling ist angekommen und somit auch wieder die Öffnungszeit vieler Grotti, die über den Winter geschlossen hatten.
Eines unserer Favoriten für die Ankunft ist das Grotto Val d'Ambra. Darüber habe ich auch schon einige Mal berichtet, vor allem über die wunderbare Qualität der hier verwendeten Produkte, dann da wohnen noch die glücklichen Schweine. (klick hier):
Bisher gestaltete sich die Anfahrt immer etwas schwierig, meistens ging es nur mit ein bis zwei Anrufen (mindestens) bei der sympathischen Inhaberin Nadine, doch irgendwann hatten wir es raus und überlisteten das uns in die Irre führende Navi - doch jetzt wurden wir überlistet, denn quer über der bisher von uns benutzten kleinen Brücke lag ein groooosser Stein (der wird dort auch noch laut Nadine liegen bleiben, bis die Brücke saniert ist). Ok, dann gibt es jetzt eine neue Wegbeschreibung, die diese hier (klick) bis auf weiteres ersetzen soll:
1. Die Autobahnausfahrt Faido nehmen (das ist die Ausfahrt VOR Biasca), anschliessend sofort das Navi ausschalten!
2. Links abbiegen Richtung Bodio, Polleggio, Alptransit fahren
3. In Bodio Richtung Personico fahren
4. In Personico durchs Dorf fahren, NICHT an der Kirche abbiegen, sondern oberhalb der Kirche vorbeifahren bis ans Ortsende, dort sieht man dann irgendwann das rot verputzte Grotto...
Doch jetzt sind wir erstmal angekommen (nach nur einem einzigen Anruf bei Nadine ;-) ). Trippa in Umido - Kutteln gibt es heute... huch... nein, bitte nicht für uns. Daneben hätte es noch Roastbeef. Wir essen lieber nur einen Tessiner Teller, weil es diesen hier in wunderbarer Qualität gibt, nämlich von den eigenen Tieren:
Auch das Vitello Tonnato ist genau so wie es der Signore liebt:
Und dann noch ein Stückchen Formagella bzw. für mich ein 'Carree di Mucca', den Nadine in ihren Kellern etwas nachreifen lässt. Er wird mit Essig und aromatischem Olivenöl gegessen und ist eine Wucht!
Schon alleine die Umgebung rund um dieses Grotto lässt unser Tessiner-Herz höher schlagen. Dies ist eine wunderbare Empfehlung für die Anreise bzw. für alle, die auf dem Weg nach Italien abseits der Raststätten eine kleine Pause einlegen möchten.
Cordon Bleu zählt eindeutig zu unseren Lieblingsgerichten und hier im Tessin haben wir einige Restaurants, in denen wir diesen mit Schinken und Käse gefüllten Klassiker der Schweizer Küche auch immer und immer wieder bestellen. Manchmal schreiten wir aber auch selbst zur Tat und dieses besonders gut gelungene Exemplar eines Cordon Bleu muss mal hier inklusive Rezept festgehalten werden. Zu den Anfangszeiten dieses Blogs gab es bereits ein Rezept dieses von uns so geliebten Gerichtes - klick hier
Ich brate Cordon Bleu übrigens immer mit ein paar Zwiebelspalten in der Pfanne an. Dies gibt dem Fleisch einen besonders guten Geschmack. Für die Zwiebel habe ich anschliessend eine schöne Verwendungsmöglichkeit: Für die Panierung nehme ich gleich zwei Eier, der Rest kommt, nachdem ich das Cordon Bleu fertig gebraten habe, über die Zwiebel in der Bratpfanne und wird so zu einem Zwiebelrührei, das wunderbar dazu passst.
ich nehme (für zwei Personen):
- 2 Kalbsschnitzel, vom Metzger gleich für Cordon Bleu passend im Schmetterlingsschnitt zuschneiden lassen
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss, frisch gerieben
- 2 Scheiben Kochschinken, dünn geschnitten
- ca. 60 g Käse (es darf auch etwas mehr sein, wenn die Schnitzel gross sind), am liebsten mag ich eine Mischung aus Alpkäse, Gruyère und Fontina
- 2 Eier
- Mehl und Semmelbrösel für die Panierung
- Butterschmalz
- 1 Zwiebel, geschält und in Spalten geschnitten
- Zitrone
und los gehts:
Die Schnitzel trocken tupfen, von beiden Seiten würzen. Den Käse in jeweils eine Schinkenscheibe einpacken (so läuft er während des Bratens nicht raus), in die Schnitzel packen und panieren (erst in Mehl, dann im verquirlten, gesalzenen Ei und anschliessend im Paniermehl wenden).
In einer Pfanne das Butterschmalz erhitzen, die Cordon Bleu hineingeben, dazwischen die Zwiebelspalten irgendwie unterbringen und bei mittlerer Hitze ca. 10 Min. von jeder Seite schön knusprig und goldbraun braten.
Wenn die Cordon Bleu fertig gebraten sind, auf Küchenpapier etwas abtropfen lassen. Das evtl. übrig gebliebene Bratfett aus der Pfanne entfernen und den Rest vom verquirlten Ei über die Zwiebelspalten giessen und fertig braten.
Mit Zitrone zum Beträufeln servieren.
Gestern bei der Anreise ins Tessin machten wir mal wieder kurz hinter dem Gotthard in einem Grotto Halt. Wir hatten von letztem Mal noch das Grotto del Mulo in angenehmer Erinnerung und genau dort kehrten wir dann auch ein. Beim Abschied wurden wir noch reich beschenkt, denn der padrone pflückte für uns ganz frisch eine grossen Strauss vom direkt neben dem Eingang wachsenden Bärlauch. Dieses knoblauchduftende Grün musste dann umgehend verarbeitet werden und so machte ich eine Bärlauch-Frittata:
ich nehme für 2 Personen:
- 4 Eier
- 30 g frisch geriebener Parmesan
- 1 Handvoll Bärlauch, in feine Streifen geschnitten
- Salz, Pfeffer, Muskat
- 10 g Butter
und los gehts:
Die Eier aufschlagen, salzen, pfeffern, mit Muskat würzen, Parmesan und Bärlauchstreifen dazu geben und gut vermischen.
In der Pfanne nun die Butter leicht aufschäumen und sofort die Eiermasse hinein geben. Bei geringer Hitze leicht stocken lassen. Wenn nur noch die Oberfläche leicht flüssig ist, unter den vorgeheizten Grill (oder Oberhitze 250 Grad) geben. Achtung, daneben stehen bleiben, nur ein paar Sekunden, dann ist es fertig. Die Oberfläche darf nicht bräunen, sonst wird die Frittata trocken.
Den restlichen Bärlauch werde ich morgen in diesen (klick) Bärlauch-Gnocchi verarbeiten