Samstag, 5. März 2011

Sonne, Seven und schon wieder Pizza

Seven Easy, Piazza G. Motta 61, Ascona, Tel. 091 780 77 71
täglich geöffnet, es geht schon morgens um 9 Uhr los mit einem wunderbaren Frühstück

Hier im Tessin hat der Frühling begonnen: die ersten Kamelienarten blühen, man sieht sogar bereits die ein oder andere Magnolienblüte an geschützten Stellen, lediglich die von mir so geliebten Mimosen brauchen noch ein paar Tage ebenso wie die Forsythien.


Wir waren heute Mittag mit Melanie und Andreas im Seven Easy verabredet, hatten Sonne pur, Prosecco - auch pur - und unseren Lieblingstisch - mmmh, uns geht's sooo gut!

Die Vorspeise wurde geschlechterspezifisch geordert: crema di cipolle e aglio con crostini al fegatino di volatile - Zwiebel-Knoblauchcremesuppe mit Geflügelleber-Crostini für die Herren

So kam das allerdings nicht aus der Küche - es ist ja mittlerweile bekannt, dass Gerhard ein Peffer-Fan ist und meistens ist er mit der Pfeffermühle schneller als ich mit der Kamera ;-)

Und für die Damen Robiolino caldo con verdure alla griglia e olive taggiasche, warmer Robiolinokäse mit gegrilltem Gemüse und Taggiasca-Oliven:



Danach hatten Gerhard und Melanie Tagliolini alla chitarra al ragù di manzo e verdure, hausgemachte Tagliolini mit Ragout aus Rindfleisch und Gemüse - Foto gibt es keines, ich war zu sehr mit meiner Pizza beschäftigt und die will heiss gegessen werden: Pizza Scoglio mit Venusmuscheln, Miesmuscheln, Oktopus, Scampi, Garnelen, Tomaten, Knoblauch und Peperoncino:


Andreas' Pizza sah auch nicht übel aus: Pizza Carpaccio mit Rinds-Carpaccio, Ruccola, Parmesanspänen, Trüffelöl, Tomaten und Mozzarella


Heldenhaft ist, wer danach noch ein Dessert schafft:


Voilà, Ciocolatto - ein lauwarmes Schokoladentörtchen mit einem zartschmelzenden Kern

Für Gerhard gab es - wie könnte es anders sein - hausgemachtes Schokoladeneis mit Sahne, das anschliessend auf seiner ganz persönlichen Schokoladeneis-Skala von 1 bis 10 die Note 7 erhält



Für mich gab es auch das Standard-Dessert: Espresso corretto Grappa - ohne Foto ;-)

Tessiner Küche: Torta di Pane oder das Brot der armen Leute

Torta di Pane - nie wieder Brotreste


Ursprünglich aus der Cucina dei poveri, der Küche der Armen, stammend, gibt es von diesem Kuchen wahrscheinlich so viele Rezepte, wie es Grotti gibt. Jeder Tessiner Haushalt, jedes Grotto, hat sein eigenes Rezept für diese wunderbare Resteverwertung - nie mehr Brotreste - Meist wird dieTorta di Pane als Dessert gereicht. Gut verpackt hält sie sich im Kühlschrank mindestens eine Woche und schmeckt ohnehin am besten ab dem zweiten Tag.
Mein Rezept stammt in den Grundzügen aus dem von mir sehr geschätzten Buch "So isst das Tessin", aus dem ich schon einige Rezepte nachgekocht habe.

Zutaten:
300g altbackenes Brot, in Würfel geschnitten (bei mir war es Pane Valle Maggia)
1 l Milch
1 Vanilleschote
1 TL Zimt, 1/2 TL frisch geriebene Muskatnuss, eine ordentliche Prise gemahlene Nelke und 1/2 TL schwarzer Pfeffer, fein gemahlen
2 Eier
10 Amaretti, zerkrümelt
abgeriebene Schale einer halben Zitrone
1 Prise Salz
100 g Rohzucker
30 g bestes Kakao-Pulver
30 g gute dunkle Schokolade in kleine Stücke gehackt
50 g Orangeat, 50 g Zitronat (wer mag)
100 g gemahlene oder gehackte Mandeln
1 ordentlicher Schluck Tessiner Grappa
50 g Pinienkerne
etwas Butter und Mehl für die Form

Das aus der Vanilleschote ausgelöste Mark sowie die Vanilleschote in die Milch geben und erhitzen, über das Brot giessen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag die Vanilleschote entfernen und gut durchkneten (das geht am besten mit den Händen). Sollte noch zuviel Milch übrig sein, vorher abgiessen. Alle Zutaten bis auf die Pinienkerne zugeben und gut mischen. In eine gebutterte, mit Mehl ausgestäubte Form geben (bei mir eine rechteckige Gratinform), mit den Pinienkernen bestreuen und bei ca. 180 Grad ca. 1 Stunde backen (Stäbchenprobe!)

Achtung: Wir mögen es nicht so süss - im Originalrezept sind 150 - 200 g Zucker angegeben. Etwas süsser wird es sicherlich auch durch die Auswahl des Brotes

Freitag, 4. März 2011

Katia's Wunsch ist mir Befehl: Wiederbesucht: Grotto al Ritrovo

Grotto Al Ritrovo, Val Resa, Brione sopra Minusio,

Tel. 091 743 55 95, Reservierung notwendig, Mittwoch geschlossen, von Mai bis 14. November täglich geöffnet, ab 1. Dezember 2011 dann wieder offen

Katia's Wunsch ist mir Befehl ;-)
In einem Kommentar zu meinem letzten Bericht über dieses wundervolle Grotto schrieb Katia von Bolli's Kitchen (klick hier) ich solle bald wieder ins Tessin fahren und wieder so schöne Fotos machen. Nun gut, das mit der Tessin-Reise habe ich hin bekommen, das mit den schönen Fotos nicht so ganz.... Aber daran war nuuur das Wetter schuld - ganz bestimmt!

Wir fuhren gestern Abend mit Melanie und Andreas in dieses hoch über Brione gelegene Grotto. Die Fahrt dorthin ist schon ein wenig gewöhnungsbedürftig - also bitte keine Alkohol-Eskapaden, zumindest einer sollte für die Rückfahrt fahrtüchtig bleiben.

Zum Fotografieren war es leider zu dunkel, doch ich will Euch ein paar Fotos trotzdem nicht vorenthalten.

Wir sassen in dem gemütlichen ersten Raum gleich vor dem wunderbar wärmenden Kaminfeuer und unsere Freunde waren schon beim Reinkommen begeistert von diesem gemütlichen Ambiente und natürlich auch von Gabriela's und Christophe's herzlichem Empfang.

Wie immer stellte Gabriela die große Tafel mit den ständig wechselnden Köstlichkeiten aus Christophe's Küche vor uns hin. Es gab bereits den ersten grünen Spargel aus Italien - entweder als Spargel-Cremesuppe für die Gerhard sich entschied oder Spargel mit diversen Blattsalaten und Gamberoni. Ansonsten hätten wir auch noch die Wahl gehabt zwischen einem Geflügelsalat mit Curry und (selbstverständlich hausgemachten) Taglierini aglio, olio, peperoncini mit Gamberoni.

Als Hauptgang gab es für Melanie entbeinte Kaninchenkeule mit einer getrüffelten Füllung und dazu sooo was von guten Bratkartoffeln:
Die sehen doch schon zum Anbeissen gut aus, oder? (Im übrigen das einzig brauchbare Foto auf dem man auch etwas erkennt). Für die Herren gab es Saltimbocca bzw. Tagliata di Manzo in einer pfeffrigen Rahmsauce. Und für mich DAS Highlight, das ich immer essen muss, wenn es auf der Karte steht: Trecce Piacentine, handgeflochtene Nudelzöpfchen, mit Ricotta und Spinat gefüllt, dazu etwas Tomatensugo, die es wahlweise als Vor- (vier Zöpfchen) oder als Hauptspeise (acht Zöpfchen) gibt. Wer nun genau wissen will, was man sich darunter vorzustellen habe, schaue sich doch bitte mal bei Robert von Lamiacucina (klick hier) um. Der kann sogar fotografieren ;-) Und ich probier's beim nächsten Mal wieder.